Gedrucktes Buch

Addison-Wesley Farbmanagement für Fotografen

Dass man alle Arbeitsabläufe heute in der "Hellkammer" auf dem eigenen Schreibtisch abwickeln kann, hat nicht nur Vorteile. Man muss sich nun auch selbst mit den technischen Problemen befassen, die zwischen Aufnahme und Ausgabe liegen, wenn die Bilder farblich korrekt aus dem Drucker kommen sollen. Die Digitalisierung nimmt der Kamera-Chip im RGB-Farbraum vor. RGB steht für Rot, Grün, Blau und bezeichnet den Lichtfarbraum, in dem auch das menschliche Auge die Farben zerlegt, bevor sie unser Gehirn zu einem Farbeindruck wieder zusammensetzt. Nach dem Kopieren der RBG-Bilder auf den Computer sehen wir die Fotos an einem Monitor, der die Farben ebenfalls nach dem RGB-Modell darstellt. Der kleine aber feine Unterschied zum Kamera-Chip besteht darin, dass der Monitor nicht so viele Farbennuancen darstellen kann, wie der Bild-Sensor erfasst. Wird das Bild dann zum Drucker geschickt, wandelt der Druckertreiber die Daten um. Aus RGB-Lichtfarben werden Druckfarben. Schließlich "belichtet" der Drucker das Papier nicht, sondern er betröpfelt es mit 4 bis 9 Tintenfarben.Wer jemals versucht hat, mit dem Tuschkasten einen exakten Farbton anzumischen, kann sich eine ungefähre Vorstellung davon machen, wie schwierig es ist, mit dem Auge wahrgenommene RGB-Farben in stoffliche Farben umzusetzen. Viele Amateure können bis zu einem gewissen Grad mit den Farbunterschieden eines nicht oder schlecht kalibrierten Systems leben. Ambitionierte Fotografen sowie Profis können und wollen das nicht. Was Sie wissen müssen, um die Kontrolle über Ihre Farbausdrucke zu erhalten, erfahren Sie in diesem Buch. Erklärt werden die Inhalte Spyder2 und am PrintfixPro von der Firma Colorvision.

ISBN 3-8273-2461-0
Anspruch Anfänger: JAEinsteiger mit Grundwissen: JAFortgeschrittene: JAambitionierter Amateur: JAProfi: JA
Rezension

Das klingt vielversprechend: "Alles, was Sie wissen müssen, um die Kontrolle über Ihre Farbausdrucke zu erhalten." So lautet der Claim auf der Titelseite des bei Addison-Wesley erschienenen Buches, und ohne Umschweife kommen beide Christophs (Künne und Gamper, Letzterer im Hauptberuf übrigens General Manager der Data Color Business-Unit ColorVision Europe) zur Essenz des Ganzen. Wie bei den handlichen Büchern der "Edition DOCMA" des Münchener Fachverlags üblich, wird in kurzer Form, nicht übermäßig kompliziert Wissen und Vorgehen vermittelt, das in diesem Fall hilfreich ist, um ein Farbmanagement mit Hilfe von ColorVision Spyder2 und dem PrintFixPRO (beide von ColorVision) zu etablieren.

Anfänglich führen beide Autoren zunächst vorsichtig in die Theorie ein, doch schon auf Seite 15 geht es dann los mit dem Erstellen eigener Profile. Angefangen von der Kamera bis hin zum Drucker wird die Profilierung mit großzügigen Illustrationen erklärt und erläutert, wie man Photoshop trimmt, das Farbmanagement zu akzeptieren um damit zu drucken. Und am Ende des 107 Seiten dünnen Bändchens erhält man auch noch einen Überblick, welches Druckpapier welche Eigenschaften besitzt. Beide Autoren präsentieren geballte Informationen zum Thema in grafisch ansprechender Aufmachung. Eine Kaufberatung für Kalibrationssysteme (auch anderer Hersteller als ColorVision) liefert das Buch hingegen nicht, es ist dennoch sehr gut weiterführende Literatur, wenn man eines der im Buch vorgestellten Systeme sein eigen nennt. (Harm-Diercks Gronewold)

Farbmanagement für Fotografen von Christoph Künne und Christoph Gamper ist im September 2006 bei Addison-Wesley erschienen.

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