Erstes Tamron-Objektiv mit Nikon-Z-Bajonett ist ein alter Bekannter

Tamron 70-300 mm F4.5-6.3 Di III RXD ab Herbst auch für Nikon Z

2022-08-30 Seit Oktober 2020 ist das Tamron 70-300 mm F4.5-6.3 Di III RXD bereits für spiegellose Vollformat-Systemkameras von Sony erhältlich, im Herbst 2022 soll nun eine Version mit Nikon-Z-Anschluss folgen – was eine Premiere bei Tamron ist. Für seine Brennweitenabdeckung und den Bildkreis ist das Objektiv relativ leicht und schlank, zudem verspricht Tamron eine hohe Bildqualität. Technisch verlässt sich der japanische Objektivspezialist, wie bereits bei der Sony-Anschlussvariante, teilweise auf die Funktionen der Systemkameras, sogar der optische Bildstabilisator wurde eingespart, was vor allem bei einem Teleobjektiv nicht unbedingt von Vorteil ist.  (Benjamin Kirchheim)

Je länger die Brennweite ist, desto stärker muss sich ein Sensor-Shift-Bildstabilisator bewegen, um Verwackelungen auszugleichen. Da der Bewegungsspielraum jedoch begrenzt ist, stoßen diese Systeme vor allem bei langen Brennweiten an ihre Grenzen. Zwar hängt das vom einzelnen System ab, aber grob gesagt kann man bei etwa 100 Millimeter kleinbildäquivalenter Brennweite eine Grenze ziehen; bei längeren Brennweiten sind Objektiv-Bildstabilisatoren in der Regel im Vorteil. Am besten arbeiten natürlich Systeme, die beide Stabilisatoren kombinieren oder besser noch sogar addieren.

Abgesehen davon, dass ein Objektiv-Bildstabilisator bei längeren Brennweiten wahrscheinlich effektiver wäre, kommt noch hinzu, dass insbesondere die bisherigen APS-C-Modelle von Nikon – im Gegensatz zu den Vollformatmodellen – keinen Sensor-Shift-Bildstabilisator besitzen, so dass die kleinbildäquivalente Brennweite des Zooms von 105 bis 450 mm ganz ohne Bildstabilisierung auskommen muss, was entsprechend kurze Belichtungszeiten oder ein Stativ erfordert.

Der optische Aufbau des Tamron 70-300 mm F4.5-6.3 Di III RXD setzt sich aus 15 Linsen zusammen, die in zehn Gruppen angeordnet sind. Ein LD-Element soll Farblängsfehler und andere optische Fehler korrigieren. Verbleibenden Abbildungsfehlern soll die kamerainterne Korrektur bei der Bildaufbereitung zu Leibe rücken. Gegen Reflexionen kommt die BBAR-Vergütung zum Einsatz. Der RXD-Schrittmotor soll für eine leise und präzise Fokussierung sorgen, die sich auch für Videoaufnahmen eignet. Die Gesichts- und Augenerkennung der Kamera funktionieren ebenfalls mit dem Telezoom. Die Naheinstellgrenze beträgt abhängig von der Brennweite 80 bis 150 Zentimeter, der maximale Abbildungsmaßstab beträgt 1:5,1.

Mit 580 Gramm ist die Nikon-Z-Variante um zwar um 35 Gramm schwerer als mit Sony-Anschluss, aber immer noch sehr leicht. Der Durchmesser beträgt schlanke 7,7 Zentimeter, die Länge verriet Tamron noch nicht; die Sony-Version misst 14,6 Zentimeter in der Länge. Das Gehäuse besitzt einen Spritzwasser- und Staubschutz, der Filterdurchmesser beträgt 67 Millimeter. Die Markteinführung des Tamron 70-300 mm F4.5-6.3 Di III RXD soll im Herbst 2022 erfolgen, einen Preis nannte Tamron noch nicht. Die Preisempfehlung der Sony-Version liegt bei rund 900 Euro, der Marktpreis hingegen liegt bei einigen Händlern unter 500 Euro.

[Update 2022-09-07] Schon Ende September 2022 wird das 70-300 mm F4.5-6.3 Di III RXD (A047Z) mit Nikon-Z-Bajonett für etwas weniger als 900 Euro auf dem deutschen Markt verfügbar sein.

Hersteller Tamron
Modell 70-300 mm F4.5-6.3 Di III RXD (A047)
Unverbindliche Preisempfehlung 449,00 € bis 749,00 € (je nach Version)
Bajonett E-Mount, Nikon Z
Brennweitenbereich 70-300 mm
Lichtstärke (größte Blende) F4,5 bis F6,3
Kleinste Blendenöffnung F32
Linsensystem 15 Linsen in 10 Gruppen
inkl. ED Linse(n)
KB-Vollformat ja
Anzahl Blendenlamellen 7
Naheinstellgrenze 800 mm
Bildstabilisator vorhanden nein
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz ja
Filtergewinde 67 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 77 x 148 mm
Objektivgewicht 545 g

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.