Nichts bleibt, wie es war

"Subjektive" von Novoflex bei Monochrom

2008-10-10 Die "Lensbabies" des amerikanischen Erfinders Craig Strong bekommen Gesellschaft. Durch einen Optikbaukasten namens "Subjektiv" des in Kassel und Berlin domizilierenden Spezialisten für Fotozubehör Monochrom. Das Subjektiv (gefertigt von Novoflex aus Memmingen im Allgäu) besteht aus einem Tubus aus Metall mit einer Modulhalterung und zusätzlich je einer Lochblende, Zonenplatte, Acryllinse und einer Glaslinse. Die Subjektive werden statt konventioneller Objektive am Bajonett gängiger (D)SLR-Modelle angeflanscht und zeigen dann – mit einem der vier Einsätze – eine "Sicht auf die Welt, in der nichts mehr so bleibt, wie es war."  (Jan-Gert Hagemeyer)

Subjektiv-Aufnahme mit eingesetztem Lochblenden-Modul [Foto:Hans Daniel] Der Subjektiv-Tubus selbst besitzt vorne ein 52mm-Filtereinschraubgewinde, etwa für Infrarotaufnahmen. Elektrische Kontakte, Stellmotoren o. ä. sind nicht vorhanden. So funktioniert die Kooperation mit allen DSLRs (außer Nikon-Amateurmodellen) per manuellem Fokus und Zeitautomatik – oder per Schätzung oder externer Belichtungsmessung (geeignete Belichtungsmesser von Sekonic hat Monochrom natürlich auch im Programm). Die "besondere Sicht auf die Welt" leitet der Subjektiv-User nun durch Herausschrauben des Moduleinsatzes aus dem Subjektivgehäuse ein (vorzugsweise bei noch nicht an das Bajonett angesetztem Subjektiv). Dann löst er den Modulhaltering vom Moduleinsatz, wählt – je nach gewünschtem Effekt – eines der Module, und dann das Ganze umgekehrt. Mit dem so präparierten, nun angesetzten Subjektiv lassen sich schon bei der Aufnahme Entfremdungs- bzw. surrealistische Effekte erzielen, die einem in der Nachbearbeitung per Bildbearbeitungsprogramm vermutlich kaum einfallen würden.

Subjektiv mit verschiedenen Einsätzen [Foto: monochrom]Unser Bildbeispiel mit Polospielern in Miami Beach wurde mit einer Lochblende im Subjektiv an einer Canon EOS 5D freihändig aufgenommen. Das Lochblendenmodul hat eine Blende 180 und maximiert die Belichtungszeiten, so dass man damit Plätze "leeren" oder Bäche samtig fließend darstellen kann. Die Zonenplatte im Subjektiv bringt F32 und ein wie auf ein Filmstück belichtetes Kringelmuster ins Lichtspiel; durch einen kräftigen Farbfehler und Kontrastminderung ergibt sich eine impressionistische Bildwirkung. Die Acryllinse besitzt eine Lichtstärke von 5,6 und bewirkt zum Rand hin nachlassende Schärfe. Die (Meniskus-)Glaslinse mit F5 schließlich erzeugt ein Bild wie einst die Afga Box, mit reichlich bewusst erzeugten chromatischen Aberrationen. Sämtliche Module haben eine Brennweite von 65 mm.

Subjektive gibt es mit Anschlüssen für Nikon, Canon EOS, Pentax K/Sigma, Olympus E, Olympus OM, Minolta AF, Canon FD, Minolta MD, Contax Yashica, M42, Leica R, Praktica B und Rollei/Voigtländer, also selbst für klassische Anschlüsse. Ihr Preis beträgt durchweg 189 EUR, nur Olympus-E-Systemler müssen mit 248 EUR tiefer in die Tasche greifen, objektiv betrachtet.

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