Am Stück oder in Scheiben?
Sony und Fujifilm stellen Drucker mit eingebautem CD-Brenner vor
2001-11-09 Nachdem Drucker mit eingebautem Speicherkartenschacht keine Seltenheit mehr sind, wollen die Hersteller ein anderes, bisher dem Computer vorbehaltenes Anwendungsgebiet, nutzbar machen: Sony und Fujifilm präsentieren getrennt zwei Thermosublimationsdrucker mit integrierten Steckplätzen für Digitalkamera-Speicherkarten und eingebautem CD-R(W)-Brenner. Der Sony DPP-SV88 soll bereits Anfang nächsten Jahres auf den europäischen Markt kommen, der Fujifilm FinePix Memory Printer NX-800M wird bis auf weiteres nur im asiatischen Raum angeboten. (Yvan Boeres)
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Der Thermosublimationsdrucker DPP-SV88 von Sony wurde bereits gegen Mitte
dieses Jahres auf dem asiatischen und amerikanischen Markt eingeführt. Anfangs
Februar 2002 soll der Multifunktionsdrucker nun aber auch für rund 1.000 EUR
(ca. 1.954 DM) in unseren Gefilden erhältlich sein. Der DPP-SV88 baut auf
dem gleichen Druckwerk wie der hierzulande bereits erhältliche DPP-SV77 auf,
besitzt aber anstatt eines integrierten LCD-Farbdisplays zur Bildauswahl einen
eingebauten CD-R(W)-Brenner. Die Bildauswahl und die bequeme Steuerung der
zahlreichen Druckerfunktion bzw. Druckparameter erfolgt zwar auch beim DPP-SV88
visuell, allerdings muss dazu ein Fernsehgerät am Drucker angeschlossen
sein. Zu diesem Zweck verfügt der DPP-SV88 über einen Videoausgang (S-Video
und RCA); ein Videoeingang ist auch vorhanden. Soll der DPP-SV88 sich doch eines
Computers "erbarmen", kann man auf eine USB-Schnittstelle
zurückgreifen. Hinter dem ausklappbaren Bedienfeld des DPP-SV88 befinden sich
zwei Speicherkarten-Einschübe (PC-Card und Memory Stick). Somit kann der
Drucker – ggf. mit entsprechendem PC-Card-Adapter – alle gängigen
Wechselspeicherkarten-Typen auslesen und erkennt auch alle gängigen Bildformate
(JPEG, TIFF-YC, TIFF-RGB, 24 Bit-BMP, JFIF, GIF und MPEG-1).
Danach hat der Benutzer die Wahl, was mit den Bildern passiert. Entweder er
druckt sie bei einer Druckauflösung von 403 x 403 dpi (2.466 x 1.644
Bildpunkte) und 16,7 Millionen Farbtönen im Postkartenformat (Druckbereich 10 x 15 cm)
aus oder er lässt die Bilder auf CD brennen. Je nachdem, welches
Speichermedium – CD-R oder CD-RW – eingesetzt wird, stehen einem satte 620 (bei
einer 650 MB-CD-R) oder 530 MByte (bei einer 650 MB-CD-RW) Speicherplatz zur
Verfügung. Für einen Ausdruck benötigt der DPP-SV88 zirka 90 Sekunden
inklusive Super Coat 2-Schutzlaminat. Das Beschreiben einer CD-R(W) im
UDF-Format erfolgt mit achtfacher- (CD-R) oder vierfacher Geschwindigkeit. Beim
Lesen legt das CD-R(W)-Laufwerk eine 24fache Geschwindigkeit hin. Das
Formatieren einer CD-R nimmt etwa 20 Sekunden in Anspruch; bei einer CD-RW muss
man sich etwas länger (ca. 30 Minuten) gedulden.
Beim Drucken beherrscht der DPP-SV88 selbstverständlich auch eine Menge
Sonderfunktionen (u. a. Index- bzw. Multi-Bild-Druck, Grußkarten- bzw.
Kalender-Druck, grundlegende Bildverarbeitungsfunktionen). Das Papierfach des
DPP-SV88 nimmt – je nach Medium – zwischen 25 und 30 Blatt Papier auf. Geliefert
wird der DPP-SV88 mit Papierfach, Netzkabel, Videokabel, IR-Fernbedienung,
Bedienungsanleitung und Software-CD (Anwendungen plus Treiber für Microsoft
Windows 98, 98SE, 2000, Me sowie Mac OS 8.51, 8.6, 9.0, 9.1).
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Neben Sony stellt auch Fujifilm ein ähnliches Gerät vor. Der Fujifilm FinePix
Memory Printer NX-800M kombiniert ebenfalls Thermosublimationsdrucker (306 x 306 dpi;
maximales Ausgabeformat 10 x 15 cm bei einem Druckbereich von 8,5 x 12,6 cm) und
CD-R(W)-Brenner (6x-Lesen, 4x-Schreiben), verfügt aber anstatt eines Memory
Stick-Steckplatzes über einen SmartMedia-Steckplatz. Ansonsten ziehen die
beiden Geräte von Sony und Fujifilm in Sachen Ausstattungsumfang und
Funktionalität gleich. Leider soll der Fujifilm-Drucker – nach Angaben von
Fujifilm Deutschland – nicht auf dem europäischen Markt eingeführt werden. Ob
sich Fujifilm die Sache später noch mal überlegen will, bleibt abzuwarten. In
Japan ist der Fujifilm FinePix Memory Printer NX-800M bereits seit September
erhältlich und kostet dort rund 80.000 Yen (umgerechnet ca. 1.400 DM).