Abgespeckte ZV-1

Sony stellt Vlogging-Kamera ZV-1F vor

2022-10-13, aktualisiert 2022-10-14 Wieder einmal bewahrheitet sich die Gerüchteküche, denn Sony stellt heute mit der ZV-1F eine in Preis und Ausstattung reduzierte ZV-1 vor. Die kleine Kamera ist für Vlogger konzipiert und besitzt einen 20 Megapixel auflösenden 1"-Sensor und eine 20 Millimeter Festbrennweite (KB-äquivalent). Für die Bedienung der Kamera wurden die Touch-Funktionen verbessert und die Verbindung zu Smartphones vereinfacht.  (Benjamin Kirchheim)

Mit einer exklusiven YouTube-Premiere hat Sony die Fangemeinde auf eine neue Kamera eingestimmt (siehe weiterführende Links). Nach der heutigen Premiere des nicht einmal 3-minütigen Image-Filmchens wurden die Gerüchte der letzten Tage bestätigt und die Vlogger-Kamera ZV-1F wurde dem interessierten Publikum vorgestellt.

Dass sich die Sony ZV-1F nicht an Fotografen richtet, wird spätestens bei den technischen Daten ersichtlich. Mit der 20mm-Festbrennweite, die immerhin eine Lichtstärke von F2,0 und sogar ein 40,5mm Filtergewinde besitzt, könnte sich man sich vielleicht noch anfreunden, mit der längsten Belichtungszeit von 1/4 Sekunde, der festen Blende von wahlweise F2 oder F8, dem reinen Kontrast-Autofokus und der fehlenden Möglichkeit, Fotos im Rohdatenformat abspeichern zu können, vermutlich weniger. Auch eine Belichtungsreihenfunktion fehlt und der Verschluss arbeitet rein elektronisch. Selbst der "Blitzschuh" wurde gegenüber der ZV-1 abgespeckt, denn die Kontakte fehlen, es handelt sich also um einen rein mechanischen Zubehörschuh. Immerhin hat Sony die hohe Serienbildgeschwindigkeit von 16 Bildern pro Sekunde nicht über Bord geworfen.

Eigentlich ist die Sony ZV-1 eine Videokamera im Gehäuse einer Fotokamera, mit der man ausnahmsweise auch mal ein Standbild aufnehmen kann. Videos können in 4K-Auflösung mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden, in Full-HD-Auflösung sind 60 Bilder pro Sekunde möglich. Der Autofokus stellt ab fünf Zentimeter Entfernung von der Frontlinse scharf. Erkannt werden Gesichter und Augen. Nur bei Fotos erkennt die Kamera auch noch Tiere. Für Videoaufnahmen gibt es neben einem Produkt-Präsentations-Modus, bei dem die Kamera den Fokus schnell vom Gesicht auf einen vor die Kamera gehaltenen Gegenstand stellt, noch einen Bokeh-Modus mit künstlicher Hintergrund-Unschärfe sowie einen Modus für weiche Haut.

Dank des Drei-Kapsel-Mikrofons sollen Hintergrundgeräusche herausgefiltert werden können, sogar einen mechanischen Windschutz gibt es zum Aufstecken. Alternativ kann über die 3,5 mm Stereo-Klinkenbuchse ein externes Mikrofon angeschlossen und am Zubehörschuh befestigt werden. Mit einer maximalen Aufnahmedauer von 60 Minuten Video ist der kleine Lithium-Ionen-Akku zwar nicht besonders ausdauernd, aber immerhin kann die Kamera via USB-C dauerhaft mit Strom versorgt werden. Auch zum Livestreaming via USB-C kann die Kamera eingesetzt werden. Des Weiteren ist ein Micro-HDMI-Anschluss vorhanden. Für drahtlose Verbindungen stehen Bluetooth 4.1 und WLAN auf 2,4 GHz zur Verfügung. Auch der Bluetooth-Griff GP-VPT2BT wird unterstützt.

Der rückwärtige Bildschirm löst lediglich 921.000 Bildpunkte auf. Zudem besitzt er ein Seitenverhältnis von 4:3, das für 16:9-Videoaufnahmen ungünstig ist. Immerhin lässt sich der Touchscreen um knapp 180 Grad seitlich schwenken und um 270 Grad drehen, so dass er als Video-Kontrollmonitor verwendet werden kann. Die ZV-1F besitzt übrigens eine Zoomwippe, das Zoom arbeitet jedoch rein digital, genauso wie der Bildstabilisator.

Das SD-Speicherkartenfach ist zu SDHC und SDXC kompatibel, unterstützt aber nur UHS I. Für Videoaufnahmen in höchster Qualität ist eine U3-Karte nötig; sogar die alten Sony Memorysticks lassen sich in der ZV-1F noch verwenden. Noch in diesem Monat soll die Sony ZV-1F in den Farben Schwarz und Weiß zu einem Preis von knapp 650 Euro auf den Markt kommen.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.