Jetzt mit 26 Megapixel und verbesserten Funktionen
Sony ZV-E10 II und Kit-Zoom E 16-50 mm F3.5-5.6 OSS II präsentiert
2024-07-10 Mit der ZV-E10 II präsentiert Sony die zweite Generation seiner APS-C-Vlogging-Systemkamera. Sie verfügt nun über den neuen 26-Megapixel-Sensor, der auch in der Alpha 6700 zum Einsatz kommt, sowie den aktuellen Bildprozessor Bionz XR mit seinen verbesserten, AI-gestützten Autofokus-Funktionen sowie den großen NP-FZ100-Akku, der für noch längere Laufzeit und nebenbei einen größeren, ergonomischeren Griff sorgt. Auch das über elf Jahre alte Setobjektiv bekommt mit dem E 16-50 mm F3.5-5.6 OSS II ein verbessertes Nachfolgemodell. (Benjamin Kirchheim)
Die Sony ZV-E10 II besitzt nun einen größeren Handgriff, der mit dem NP-FZ100 auch einem größeren Akku für mehr Laufzeit Platz bietet. [Foto: Sony]
Die Sony ZV-E10 II behält wichtige Funktionen des Vorgängermodells bei, etwa den seitlich schwenkbaren, um seine Achse drehbaren, 7,5 Zentimeter großen Touchscreen mit 1,04 Millionen Bildpunkten Auflösung oder den Produktpräsentations- und Bokeh-Modus sowie die kreativen Looks. Letztere wurden im neuen Modell um einige Kino-Looks erweitert. Neu ist der 26 Megapixel auflösende, rückwärtig belichtete APS-C-Sensor, der bereits aus der Alpha 6700 bekannt ist. Er soll für eine höhere Bildqualität und schnellere Auslesung sorgen. 4K-Videoaufnahmen sind nun mit 60 statt 30 Bildern pro Sekunde möglich, wobei ein 5,6K-Oversampling zum Einsatz kommt. Zeitlupenaufnahmen verbleiben in Full-HD-Auflösung hingegen bei maximal 120 Bildern pro Sekunde, was für fünffache Zeitlupen bei einer Wiedergabe mit 24 Bildern pro Sekunde reicht.
Das Autofokus-System arbeitet mit 759 auf dem Sensor integrierten Phasen-Messpunkten. Dabei kommt eine Motiverkennung zum Einsatz, die in Echtzeit Augen von Menschen, Tieren und Vögeln verfolgen kann. Wichtig für Fotografen dürfte die Information sein, dass es keinen mechanischen Verschluss mehr gibt. Der elektronische Verschluss bietet aber bis zu 30 Sekunden lange und 1/8.000 Sekunde kurze Belichtungszeiten, der Rolling-Shutter-Effekt soll minimal sein.
Einen Sensor-Shift-Bildstabilisator gibt es nicht, so muss man sich auf den optischen Bildstabilisator des Objektivs verlassen, sofern dieses einen besitzt. Bei Videoaufnahmen kommt ein zusätzlicher elektronischer Bildstabilisator zum Einsatz, der sogar mit Gyro-Sensoren arbeitet – das soll für eine höhere Effektivität sorgen. Der elektronische Bildstabilisator arbeitet bei bis zu 60 Bildern pro Sekunde, auch in 4K-Auflösung, sorgt allerdings prinzipbedingt für einen Bildbeschnitt.
Der Touchscreen der Sony ZV-E10 II lässt sich seitlich schwenken und drehen. Für das integrierte Mikrofon gibt es einen aufsteckbaren Windschutz, der mitgeliefert wird. [Foto: Sony]
Die Sony ZV-E10 II besitzt ein Drei-Kapsel-Mikrofon mit einstellbarer Richtcharakteristik. Der Multi-Interface-Schuh bietet eine digitale Mikrofonschnittstelle. [Foto: Sony]
Trotz des vergrößerten Handgriffs ist die Sony ZV-E10 II für eine APS-C-Kamera sehr kompakt. Auch einen Sucher wird verzichtet. [Foto: Sony]
Das neue Gehäuse verfügt über einen größeren, ergonomischeren Handgriff, in dem der große NP-FZ100-Akku (auch Z-Akku genannt) passt. Das ist derselbe Akkutyp, der auch in den Vollformat-Alpha-Kameras zum Einsatz kommt. Dank seiner großen Kapazität soll er 195 Minuten lange Filmaufnahmen oder 610 Fotos nach CIPA-Standard ermöglichen. Geladen wird der Akku per USB-C. Hierüber kann die Kameras auch mit Dauerstrom versorgt werden. Zudem ist eine Videoausgabe über USB-C zum Livestreaming, für Aufzeichnungen oder die Verwendung als Webcam bis 4K30 oder Full-HD 60p möglich. Dank WLAN auf 5 GHz soll man aber auch drahtlos flüssig livestreamen können.
Neu ist auch eine Benutzeroberfläche im Hochformat. Zudem besitzt die ZV-E10 II das aus der ZV-E1 bekannte Drei-Kapsel-Mikrofon, bei dem man die Richtcharakteristik zwischen "Vorne", "Hinten" und "Alle Richtungen" manuell umschalten kann. Ein passender Puschel zur Reduktion von Windgeräuschen gehört zum Lieferumfang. Über die 3,5 mm Klinkenbuchse lassen sich aber auch externe Stereomikrofone anschließen, zudem lassen sich über den Multi-Interface-Blitzschuh digitale Mikrofone anstecken. Eine Tonkontrolle ist dank des Audioausgangs ebenfalls möglich.
Das neue Sony E 16-50 mm F3.5-5.6 OSS PZ II besitzt nun ein mattes Gehäuse und ist mit 107 Gramm nochmal etwas leichter geworden. [Foto: Sony]
Das Pancake-Motorzoom Sony E 16-50 mm F3.5-5.6 OSS PZ II ist mit 3,1 Zentimeter sehr flach. Beim Motorzoomen kann nun auch der Fokus nachgeführt werden. Überhaupt soll der Autofokus schneller arbeiten. [Foto: Sony]
Neben der ZV-E10 II wurde auch das Sony E 16-50 mm F3.5-5.6 OSS II vorgestellt. Es sieht seinem Vorgängermodell sehr ähnlich, ist genau wie dieses 31 Millimeter flach und teilt auch den optischen Aufbau. Dieser besteht aus neun Linsen, die in acht Gruppen angeordnet sind. Eine ED- und vier asphärische Linsen sollen Bildfehler minimieren, während der optische Bildstabilisator Verwackelungen reduziert.
Die Motorzoomfunktion soll sich nun besser zum Filmen eignen, da auch der Autofokus beim Zoomen zuverlässig nachgeführt werden soll. Letzterer soll ohnehin zuverlässiger und schneller arbeiten. Die Naheinstellgrenze beträgt nach wie vor 25 Zentimeter im Weitwinkel und 30 Zentimeter im Tele, der Abbildungsmaßstab beträgt 1:4,7. Die digitale Korrektur des Fokusatmens übernimmt die Kamera, sofern sie diese Funktion bietet; das ist bei der ZV-E10 II der Fall. Nebenbei ist das ohnehin schon leichte Objektiv nochmals leichter geworden und wiegt nur noch 107 statt 116 Gramm.
Ab Ende Juli 2024 soll die ZV-E10 II zu einem Preis von knapp 1.100 Euro erhältlich sein. Für einen Aufpreis von 100 Euro gibt es das E 16-50 mm F3.5-5.6 OSS II dazu, das einzeln knapp 330 Euro kostet. Hierzulande ist die ZV-E10 II nur in Schwarz erhältlich. Eine weiße Version ist wohl dem japanischen oder asiatischen Markt vorbehalten.