Sonys neue Edel-Kompakte bereits ausprobiert

Sony RX1R ohne Tiefpassfilter und Sony RX100 II mit Klappdisplay

2013-06-27, aktualisiert 2013-06-28 Sony aktualisiert die Edel-Kompaktkameras Cybershot DSC-RX1R und DSC-RX100 II. Die Vollformat-Kamera RX1R unterscheidet sich von der im Herbst letzten Jahres vorgestellten RX1 durch den Verzicht auf einen auflösungsmindernden Tiefpassfilter. Stärker überarbeitet hat Sony die RX 100 II. Sie wartet nun mit einem Klappdisplay und einem Zubehör-Schuh auf. Ferner beherrscht sie WiFi und NFC (Near Field Communication), um mit einem Mobile Device drahtlos zu kommunizieren. Geblieben ist es bei dem für ihre Klasse ungewöhnlich großen 1-Zoll-Sensor mit 20 Megapixel Auflösung, sowie dem Objektiv Vario-Sonnar 1,8-4,9/28-100 mm (entspr. Kleinbild). Digitalkamera.de konnte die RX100 II bereits einen ganzen Nachmittag ausprobieren.  (Martin Vieten)

Sony geht neue Wege: Anstatt die beiden erfolgreichen Edel-Kompakten RX100 und RX1 durch einen Nachfolger abzulösen, stellt der Hersteller ihnen die verbesserten Modelle RX100 II und RX1R zu Seite – die Vorgängerinnen bleiben laut Nina Schröder, Product Managerin Cybershot bei Sony Deutschland, weiterhin im Programm. Die RX1R unterscheidet sich von ihrer seit Dezember 2012 lieferbaren Schwester nur in einem kleinen aber wichtigen Detail: Sie verzichtet auf einen Tiefpassfilter vor dem Sensor. Das soll das Auflösungsvermögen nochmals erhöhen, birgt aber theoretisch die Gefahr, dass es zu Moiré-Bildung kommt. Dabei verzichtet Sony bewusst auf eine mögliche Moiré-Reduktion per Software, wie Hiroguki Tokano von Sony Japan gegenüber digitalkamera.de bestätigt. Die RX1R wird ab August 2013 zum selben Preis wie die RX1 erhältlich sein – also für rund 3.100 EUR. Für diesen stolzen Preis erhält der Fotograf eine kompakte Kleinbildkamera mit lichtstarker 35-Millimeter-Festbrennweite, deren Vollformatsensor rund 24 Megapixel auflöst.

Deutlich mehr hat Sony bei der RX100 II geändert: Das rückwärtige Display ist jetzt beweglich, es lässt sich um 84 Grad nach oben und 40 Grad nach unten klappen. Zudem ist die RX100 II mit dem neuen Multi-Interface-Zubehörschuh ausgestattet. An ihn lässt sich nicht nur ein Systemblitzgerät anschließen, sondern auch ein Stereomikrofon oder der exzellente Videosucher FDA-EV1MK. Neu hinzugekommen ist ferner eine Multi-Terminal-Buchse, über die eine kabelgebundene Fernbedienung angeschlossen werden kann. Als erste Kamera von Sony verfügt die RX100 II über die Möglichkeit zur Near Field Communication (NFC). Wird sie direkt an ein entsprechendes Partnergerät gehalten (z. B. ein Smartphone oder die Fernbedienung eines kompatiblen TV-Geräts), handelt die Kamera mit diesem auf Knopfdruck die Datenübertragung über das lokale Netzwerk (WiFi) aus. Die WiFi-Konnektivität dient aber nicht nur zur reinen Bildübertragung, die RX100 II lässt sich auf diesem Wege auch via Mobile Device fernsteuern.

Im Vergleich zur älteren Schwester wächst das Gehäuse der RX100 II um knapp drei Millimeter in die Tiefe, ihr Gewicht nimmt ca. 40 Gramm zu. Unter der Haube hat Sony die RX100 II ebenfalls weiter entwickelt: Der 20-Megapixel-Sensor im 1-Zoll-Format ist nun in BSI-Bauweise ausgeführt. Damit ist er laut Sony der derzeit größte Bildwandler am Markt, der rückwärtig belichtet wird, was zu einer um 40 Prozent gesteigerten Lichtempfindlichkeit führt. Sony traut der RX100 II eine maximale Empfindlichkeit von ISO 25.600 zu, die Grundempfindlichkeit liegt bei ISO 160, lässt sich jedoch bis auf ISO 100 dämpfen. Erste Testfotos, die digitalkamera.de im Rahmen der Produktvorstellung aufnehmen konnten, sehen vielversprechend aus: Bis ISO 3200 sind die Aufnahmen nahezu rauschfrei, ohne dass bereits zu viele Details der Rauschunterdrückung zum Opfer fallen. Unverändert ist das Objektiv geblieben. Es deckt bei einer respektablen Lichtstärke von F1.8 im Weitwinkel einen Brennweitenbereich von 28 bis 100 Millimeter ab (3,6-fach Zoom). Allerdings sinkt die Lichtstärke mit zunehmender Brennweite rasch auf F4.9 am langen Teleende. Neu ist bei der RX100 II die Möglichkeit, einen Filteradapter anbringen zu können. Zudem wird es einen kleinen Handgriff geben, mit dem die RX100 II etwas sicherer in der Hand liegt. Die RX100 II wird voraussichtlich Ende August in den Handel kommen und soll ca. 750 Euro kosten.


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