Premiumkompaktkamera mit noch mehr Leistung

Sony RX100 VII Taschenformat-Kamera mit Hochleistungs-Prozessor

Seite 2 von 2, vom 2019-07-29 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Eine kleine Änderung bei der RX100 VII gegenüber der RX100 VI ist übrigens auch bei der ISO-Empfindlichkeit zu finden. Auch hieran wird offensichtlich, dass es sich um einen weiterentwickelten Bildsensor handelt. Die Grundempfindlichkeit beträgt nun ISO 100 statt ISO 125, die maximale Empfindlichkeit liegt nach wie vor bei ISO 12.800, mit Multiframe-Rauschunterdrückung bei ISO 25.600. Der erweiterte Empfindlichkeitsbereich geht nun bis ISO 64 statt ISO 80 hinunter. Beides erweitert die Möglichkeiten bei Aufnahmen mit viel Umgebungslicht, wenn man beispielsweise aus bildgestalterischen Gründen nicht abblenden möchte, denn einen einschwenkbaren Graufilter bietet die RX100 VII ja leider nicht mehr, den hatte zuletzt die RX100 V.

Auch die Videografen hat Sony nicht vergessen und bietet mit der RX100 VII einige interessante neue Funktionen an. Die Auflösung beträgt nach wie vor maximal 4K bei 30 Bildern pro Sekunde und bis zu 100 Mbit/s Qualität. Dabei wird der Bildsensor auf seiner gesamten Breite mit 1,7-fachem Oversampling ausgelesen, was für knackige Videos und verminderte Moiré-Effekte sorgen soll. Verbessert hat Sony nach eigenen Angaben den elektronischen Bildstabilisator, der den optischen bei bestimmten Bewegungen ideal ergänzt und für besonders ruhige Videos beim Gehen oder Schwenken sorgen soll. Vom Echtzeittracking von Gesichtern und Augen (auch bei Tieren) sollen die Videos ebenfalls profitieren.

Neu ist der 3,5mm Stereoklinken-Mikrofonanschluss, sodass sich endlich besserer Ton aufzeichnen lässt. Zudem unterstützt die RX100 VII nun (leider) auch Hochformatvideos, die auf Geräten mit 16:9-Querformatbildschirm (Computer, Fernseher) sehr bescheiden aussehen, aber der jungen Smartphone-Generation offenbart sehr entgegenkommen. Des Weiteren bietet die RX100 VII etwa eine Proxyfunktion und verschiedene Gradationskurven, darunter auch Hybrid-Log-Gamma (HLG), womit sich HDR-Videos direkt aufnehmen und auf kompatiblen Geräten (etwa Flachbildfernsehern) direkt wiedergeben lassen, ohne die Videos erst bearbeiten zu müssen. Die Micro-HDMI-Schnittstelle der RX100 VII unterstützt das selbstverständlich. Des Weiteren lassen sich auch Full-HD-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde und Highspeed-Videos mit bis zu 1000 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. Je höher die Bildrate jedoch ist, desto mehr sinkt die Auflösung, wovon man allerdings erst bei genauem Hinsehen etwas bemerkt, denn die RX100 VII skaliert die HFR-Videos auf Full-HD-Auflösung hoch. Auch die gewünschte Aufnahmelänge hat dabei Auswirkungen auf die Auflösung. Im besten Fall kommen bei HFR-Videos 1.824 x 1.026 Sensorpixel zum Einsatz (250 Bilder pro Sekunde bei Qualitätspriorität), im schlechtesten Fall nur noch 912 x 308 Sensorpixel (1.000 Bilder pro Sekunde bei Aufnahmezeitpriorität).

Des Weiteren verfügt die RX100 VII über einen 7,5 Zentimeter großen Touchscreen, dessen 921.000 Bildpunkte Auflösung heutzutage niemanden mehr vom Hocker hauen. Immerhin lässt sich der Bildschirm um 180 Grad nach oben und 90 Grad nach unten klappen, sodass auch Aufnahmen aus Über-Kopf- und Froschperspektiven sowie Selfies problemlos gelingen. Ein kleines Highlight der RX100 VII ist zweifelsohne der Pop-Up-Sucher. Nicht so sehr dessen technische Eckwerte wie die 0,59-fache kleinbildäquivalente Vergrößerung oder die 2,36 Millionen Bildpunkte Auflösung des OLED-Displays, sondern eher die Tatsache, dass Sony es schafft, den Sucher in Pop-Up-Form in diesem kleinen Gehäuse unterzubringen. In bestimmten Lichtsituationen ist so ein Sucher Gold wert. Übrigens steckt auch ein kleiner Pop-Up-Blitz im Gehäuse, dessen Leistung allerdings recht gering ausfällt. Für einen Blitzschuh beziehungsweise Sonys Multifunktionsschuh ist dagegen leider kein Platz mehr vorhanden.

Selbstverständlich verfügt die Sony RX100 VII mit WLAN, Bluetooth und NFC über eine moderne Konnektivität. Via Bluetooth lassen sich GPS-Daten übertragen, auch eine Funkfernauslösung ist darüber möglich, Sony bietet eine entsprechende Fernbedienung an (siehe weiterführende Links). Über die performantere WLAN-Schnittstelle lassen sich Bilder und Videos drahtlos übertragen, auch eine Fernsteuerung via kostenloser App ist vom Smartphone aus möglich.

Für die Energieversorgung ist der kleine Lithium-Ionen-Akku NP-BX1 zuständig. Trotz der hohen Performance der Kamera bringt es die RX100 VII auf immerhin 260 Aufnahmen nach CIPA-Standard, was angesichts der Größe beziehungsweise eher "Kleine" des Akkus sehr anständig ist. Geladen werden kann er direkt in der Kamera per Micro-USB, auch eine Dauerstromversorgung über die USB-Schnittstelle ist von Sony vorgesehen.

Die hohe Performance im äußerst kompakten und mit 300 Gramm betriebsbereit auch verhältnismäßig leichten Metallgehäuse hat allerdings ihren stolzen Preis: Knapp 1.300 Euro ruft Sony für diese All-In-One-Kompaktkamera auf. Dafür bekäme man auch eine Wechselobjektivkamera mit deutlich größerem Bildsensor und ordentlichem Objektiv, aber eben nicht in dieser Leistungs- und Größenklasse. Wenn also die Portabilität im Vordergrund steht, ist die Sony RX100 VII sicherlich eine Überlegung wert. Ab August 2019 soll sie erhältlich sein. Als neues Zubehör für die RX100-Serie bietet Sony die Lederschutzhülle mit Objektivschutz LCJ-RKX zu einem Preis von 85 Euro an.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.