Hohe Auflösung und Performance wieder vereint

Sony Alpha 7R V mit schnellerem Prozessor und AI-Autofokus präsentiert

Seite 2 von 2, vom 2022-10-26 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Die Videofunktion arbeitet nun maximal mit 8K-Auflösung bei 25 Bildern pro Sekunde, 4K mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde und Full-HD bei bis zu 120 Bildern pro Sekunde. Dabei kommt je nach Auflösung und Bildfrequenz ein unterschiedlicher Cropfaktor zum Einsatz. Bei 4K bis 30p wird die gesamte Sensorbreite benutzt. Bei 8K sowie 4K mit höheren Bildraten kommt ein 1,2-facher Cropfaktor zum Tragen. Aber auch im Super35mm-Format (1,5-facher Crop) können Videos aufgezeichnet werden. Bei 4K bis 30p kommt dann sogar 6K-Oversampling zum Einsatz. Als Tonwertkurve zur späteren Gradation steht nun S-Cinetone zur Verfügung. Maximal kann intern in 10 Bit mit 4:2:2 aufgezeichnet werden, extern kann sogar in 16 Bit Raw aufgezeichnet werden.

Selbstverständlich arbeiten die neuen AF-Erkennungsfunktionen auch bei Videoaufnahmen, nur die Feineinstellungen für verschiedene Motivarten stehen im Videomodus nicht zur Verfügung. Die neue Fokus-Breathing-Korrektur wird ebenfalls unterstützt, auch die Focus-Map ist mit an Bord. Apropos Videomodus: Unter dem Programmwählrad befindet sich ein Umschalter für Foto, Video sowie S&Q. In jedem Modus kann das Programmwählrad andere Benutzerprogramme abspeichern. Zudem wurde die C1-Taste auf der Oberseits in eine Videoaufnahmetaste umgewandelt.

Eine weitere Änderung gegenüber dem Vorgängermodell betrifft das Belichtungskorrekturrad: Es arbeitet nun als Universaleinstellrad, wie man es bereits von anderen neuen Alpha-Modellen kennt. Auch für die nötige Wärmeabfuhr bei Videoaufnahmen ist gesorgt. Ein spezielles "Heat sink" System sorgt für eine Wärmeverteilung, so dass 8K-Aufnahmen für 30 Minuten am Stück kein Problem mehr darstellen sollen.

Ebenfalls neu beziehungsweise vom Spitzenmodell Alpha 1 übernommen ist der Sucher. Er löst 9,44 Millionen Bildpunkte auf und vergrößert 0,9-fach. Wahlweise kann er mit 60 oder 120 Bildern pro Sekunde betrieben werden, die 240 Bilder pro Sekunde bleiben der Alpha 1 vorbehalten. Auch beim Bildschirm gibt es wesentliche Upgrades: Die Diagonale des Touchscreens beträgt nun 8,1 Zentimeter, die Auflösung liegt bei 2,1 Millionen Bildpunkten. Zudem vereint eine doppelte Gelenkeinheit die Beweglichkeit nach oben und unten mit einem seitlichen Schwenk- und Drehgelenk. So kann der Touchscreen zum Fotografieren "aus der Hüfte" hinter der Kamera bleiben, aber für Hochformataufnahmen oder als Kontrollmonitor auch seitlich ausgeklappt werden. In Kombination gibt es zudem weniger Konflikte mit Kabeln in den Anschlussterminals.

Apropos Anschlüsse: Der Stereo-Mikrofoneingang sitzt so weit oben, dass er nicht in Konflikt mit dem Bildschirm kommen kann. Der Multi-Interface-Schuh auf der Oberseite unterstützt digital Audio. Der HDMI-Anschluss ist vom großen A-Typ und auch eine Blitzsynchronbuchse ist an Bord. Zudem gibt es einen Kopfhörerausgang und eine Micro-USB-Schnittstelle für den Fernauslöser. Die USB-C-Buchse hingegen deckt sehr viele Anwendungsfälle ab. Dank USB 3.2 Gen2 sind Datenübertragungen mit bis zu 10 Gbps möglich. Doch nicht nur Daten lassen sich auslesen, auch eine Fernsteuerung der Kamera ist möglich. Zudem kann via Adapter ein Netzwerkkabel (1000 BASE-T) angeschlossen werden. Auch das Laden des Akkus sowie eine Stromversorgung zum Dauerbetrieb ist möglich.

Obendrein werden UVC und UAC unterstützt, also Video- und Audioübertragungen. In 4K-Auflösung sind 15 Bilder pro Sekunde möglich, in Full-HD dagegen 60. Drahtlos unterstützt die Sony Alpha 7R V Bluetooth und WLAN auf 2,4 und 5 GHz nach ac-Standard mit 2x2 MiMo. Auch eine Kamerafernsteuerung via WLAN ist vom Smartphone oder Computer aus möglich.

Im Detail bietet die Sony Alpha 7R V viele weitere neue Funktionen und Verbesserungen. Der bis zu 1/8.000 Sekunde schnelle mechanische Verschluss soll mindestens 500.000 Auslösungen halten. Die Bracketing-Funktion wurde um eine Fokusreihenaufnahmefunktion erweitert, die bei vielen Konkurrenten schon länger zum Standard gehört. Sie erlaubt bis zu 299 Aufnahmen, die Fokusabstände lassen sich in zehn Schritten einstellen. Zudem wurde der Selbstauslöser vom Drive-Mode gelöst, so dass nun Belichtungsreihen mit dem Selbstauslöser kombiniert werden können.

Der Bulb-Modus wurde um eine Timerfunktion erweitert, bis zu 900 Sekunden lange Belichtungszeiten lassen sich damit voreinstellen. Verbesserungen gibt es auch beim Weißabgleich, etwa in Schattenbereichen oder bei Schnee, wo nun kein Blaustich mehr auftreten soll. Auch die Belichtung von Schnee soll besser funktionieren. Zudem soll die Farbwiedergabe besser sein, vor allem bei Hauttönen. Ebenfalls optimiert wurde das Blitzen mit Gesichtserkennung. Dank eines verbesserten Staubschutzes soll der Sensor noch sauberer bleiben. Zudem ist es möglich, den Verschluss beim Ausschalten oder Objektivwechsel zum Sensorschutz automatisch zu schließen.

Ab Mitte November 2022 soll die Sony Alpha 7R V zu einem Preis von knapp 4.500 Euro erhältlich sein. Wie üblich bleibt das Vorgängermodell am Markt, zumal es mit unter 4.000 Euro deutlich günstiger ist.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.