Handfeste Insiderinfos

Sony Alpha 500 und Alpha 850 für APS-C- bzw. Vollformateinsteiger

2009-08-24 Ein Informant hat uns Insider-Informationen über zwei neue Sony Alpha Spiegelreflexkameras zugespielt, die in Kürze auch offiziell von Sony angekündigt werden sollen. Dabei handelt es sich um die erste unter 2.000 EUR (UVP) teure Kleinbild-Vollformat-"Einsteigerkamera" Alpha 850, von der bereits eine englische Bedienungsanleitung im WWW herumgeistert, sowie um eine Alpha 500, die die Alpha 3XX-Serie leicht nach oben abrundet.  (Benjamin Kirchheim)

Sony Alpha 850 (Quelle: Informant) [Foto: Sony]Viele Details der Alpha 850 haben wir bereits am 4. August 2009 in einer Meldung und einem Datenblatt veröffentlicht. Nun liegen uns auch ein Bild sowie weitere, interessante Details vor. Die Alpha 850 rundet die Alpha 900 nach unten ab und ist die erste Kleinbild-Vollformat-DSLR, die die Preismauer von 2.000 EUR (UVP) nach unten durchbricht. Bereits im September 2009 soll sie in den Handel gelangen. Wie ihre große Schwester besitzt sie einen zur Bildstabilisierung beweglich gelagerten Exmor CMOS-Bildsensor mit 24,6 Megapixeln Auflösung und doppeltem Anti-Staub-System. Der Sensor ist allerdings nicht liveview-fähig, d. h. eine entsprechende Funktion fehlt der Alpha 850. Abgespeckt wurde auch die Serienbildfunktion, die trotz zweier Bionz-Bildverarbeitungsprozessoren nur 3 Bilder/s erreicht (Alpha 900: 5 Bilder/s).

Nicht gespart wurde dagegen am gegen Staub und Spritzwasser geschützten Magnesiumgehäuse. Der Sucher deckt mit 98 % ein minimal geringeres Sichtfeld ab, aber die Vergrößerung ist bei 0,74fach geblieben. Zudem ist die Suchermattscheibe manuell durch den Anwender austauschbar. Wie die Alpha 900 besitzt auch die Alpha 850 keinen internen Blitz, wohl aber einen Systemaufsteckschuh als auch eine Blitzsynchronbuchse. Ein Hilfslicht mit Rotlichtprojektor für den Autofokus besitzt auch die Alpha 850, die zudem über neun AF-Messfelder mit zentralem Doppelkreuzsensor sowie zehn Hilfssensoren verfügt. Falls mal ein Objektiv nicht korrekt fokussieren sollte, kann man das bei der Alpha 850 korrigieren und auf einem von 30 Speicherplätzen ablegen. Die Kamera erkennt das Objektiv selbstständig, so dass man die Korrektur nicht erneut auswählen braucht.

Der rückwärtige Bildschirm der Alpha 850 misst 3" (7,6 cm) in der Diagonale und löst feine 921.000 Bildpunkte auf, das entspricht VGA. Die ISO-Empfindlichkeit ist in 1/3-EV-Schritten von ISO 100-3.200 einstellbar. Neu ist, dass man sich drei bevorzugte Motivprogramme direkt abrufbar speichern kann. Als Speicherkarten können MemorySticks und CompactFlash-Karten gleichzeitig eingesetzt werden, die Auswahl der Speicherkarte erfolgt über das Menü. Eine parallele Speicherung ist somit nicht möglich. Die Alpha 850 setzt auf denselben Lithium-Ionen-Akku mit Infolithium-Technologie wie die Alpha 900. Das führt nicht nur zu einer prozentgenauen Anzeige der Restkapazität, sondern der Akku reicht auch für 880 Aufnahmen nach CIPA-Standardmessverfahren. Wem das nicht reicht, der kann den Multifunktionshandgriff VG-C90AM ansetzen, in den zwei Akkus passen. Es handelt sich um denselben Handgriff wie auch bei der Alpha 900. Zudem verfügt die Alpha 850 über eine HDMI-Schnittstelle mit Fernsteuerfunktion, sofern sie an einen Sony Bravia-Fernseher angeschlossen ist. Mit der Fernseher-Fernbedienung lässt sich dann die Kamerawiedergabe steuern.

Sony Alpha 500 (Quelle: Informant) [Foto: Sony]Hatten wir im Test bei der Alpha 380 noch den für große Hände unergonomischen Griff und beispielsweise die fehlende Gesichtserkennung oder präzise manuelle Fokussierung im LiveView-Modus kritisiert, behebt Sony diese Mankos mit der neuen Alpha 500. Sie ist mit 650 EUR nur 50 EUR teurer als die Alpha 330, bietet aber einigen Mehrwert. Dazu gehört der 12,3 Megapixel Exmor-CMOS-Sensor in APS-C-Größe (Cropfaktor 1,5) mit doppeltem Anti-Staub-System sowie eine Doppel-LiveView-Funktion. Die Funktionsweise ist zwar in den Informationen, die uns vorliegen, nicht explizit angegeben, aber aus den Daten geht hervor, dass es einen Quick-AF-Modus und einen präzisen Manuell-Fokus-Modus mit 14fach-Lupe gibt. Der Quick-AF-Modus funktioniert wie bei der Alpha 3XX-Serie über einen im Spiegelsucherkasten angebrachten zweiten Bildsensor, auf den das Suchermattscheibenbild mechanisch umgelenkt wird. Dadurch kann die Kamera die internen Phasen-AF-Sensoren weiter verwenden und schnell automatisch fokussieren. Im zweiten LiveView-Modus hingegen werden vermutlich der Spiegel hoch geklappt und der Verschluss geöffnet und das Sensorbild live ausgelesen. So ist mit einer maximal 14fachen Lupe eine präzise manuelle Fokussierung gegeben. Außerdem gibt Sony eine Gesichtserkennung für bis zu 8 Gesichter an. In welchem der Live-Modi diese funktioniert, ist nicht näher spezifiziert.

Ein weiteres Merkmal der Alpha 500 ist der vernünftige, klassische Handgriff. Sogar ein Multifunktionshandgriff (Typ: VG-B50AM) mit Hochformatauslöser und zwei Akkus soll sich anbauen lassen. Bei den Akkus kommt Sonys "großes" Modell aus der Alpha 900, der NP-FM500H, zur Anwendung, so dass der Alpha 500 nicht so schnell die "Puste" ausgehen sollte. Sie verfügt außerdem über einen internen Blitz mit einer Leitzahl von 12. Die ISO-Empfindlichkeit reicht bis 12.800 hinauf, und die Serienbildgeschwindigkeit erreicht 5 Bilder/s. Der Verschluss hat eine kürzeste Belichtungszeit von 1/4.000 s. Der Autofokus verfügt über neun Sensoren mit zentralem Doppelkreuzsensor.

Was aus dem Bild nicht hervorgeht, ist die Tatsache, dass die Alpha 500 auf der Rückseite einen 3" (7,6 cm) großen, 230.400 Bildpunkte auflösenden Klappmonitor besitzt. Wie bei der Alpha 3XX-Serie sind somit bodennahe oder Über-Kopf-Perspektiven bequem realisierbar. Zudem verfügt die Alpha 500 über einen IR-Empfänger zur drahtlosen Auslösung. Auch eine HDMI-Schnittstelle besitzt sie, wobei sie beim Anschluss an einen Sony Bravia-Fernseher über die Fernseher-Fernbedienung fernsteuerbar wird. Als Markteinführungstermin für die Alpha 500 ist der Oktober 2009 genannt. Es wird auch ein Schwestermodell Alpha 550 geben, zu dem uns allerdings noch keine Informationen vorliegen.

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.