Die besten Kamera-Smartphones 2015 im Überblick

Smartphones zum Fotografieren: Stand der Technik

Seite 2 von 2, vom 2015-03-12 (Autor: Jan-Markus Rupprecht)Zur Seite 1 wechseln

Zoom

Beim optischen Zoom müssen derzeit noch alle flachen Smartphones passen. Das wird sich aber demnächst ändern. Asus hat das ZenFone Zoom angekündigt, ein 12 Millimeter flaches Smartphone mit innenliegendem optischem 3-fach-Zoom und Bildstabilisator. Es wird natürlich nicht die Vorteile der hohen Lichtstärke und potenziell sehr guten Bildqualität der Festbrennweiten haben, sondern startet mit F2,7 im Weitwinkel und geht bis F4,7 im Telebereich. Ob das optische Zoom Fluch oder Segen ist, wird sich deshalb erst noch zeigen müssen. Ganz so sensationell ist ein Zoom in einem so flachen Gehäuse übrigens eigentlich im Grunde nicht. Sony hatte bereits 2005 ein optisches 3-fach-Zoom im nur 10 Millimeter tiefen Gehäuse (Objektiv-Schiebeabdeckung nicht mitgerechnet) der Cyber-shot DSC-T1 Digitalkamera.

Bislang lösen Smartphones den Zoom immer als Digitalzoom, das heißt sie machen bereits bei der Aufnahme eine Ausschnittsvergrößerung. Das funktioniert bei Smartphones genauso schlecht wie bei klassischen Digitalkameras. Einzig das 41-Megapixel-Smartphone Nokia Lumia 1020 hat so viele Pixelreserven, dass man immerhin 2,75-fach hineinzoomen kann, bis 1 Pixel auf dem Sensor einem Pixel im Foto entspricht. Aber auch das Lumia 1020 macht die besten Bilder, wenn die vollen Megapixel zu einem handlichen 5-Megapixel-Foto heruntergerechnet werden. Ob der Anwender aber die Ausschnittsvergrößerung direkt bei der Aufnahme macht oder später am Rechner, macht im Grunde keinen Unterschied. Wenn er den großen Ausschnitt nicht gebrauchen kann und keinen Zoom hat und auch nicht dichter ran kann, dann hilft eben nur der Ausschnitt. Eigentlich nur dann ist es gut, die Pixelreserven eines 20- oder 41-Megapixel-Sensors zu haben.

  • Bild Das Nokia Lumia 930 mit Windows Phone 8.1 ist das aktuelle Flaggschiff von Microsoft. Es besitzt eine 20-Megapixel-Kamera mit Bildstabilisator, kann Rohdaten-DNG-Dateien speichern und 4K-Video ruckelfrei aufnehmen. [Foto: Nokia]

    Das Nokia Lumia 930 mit Windows Phone 8.1 ist das aktuelle Flaggschiff von Microsoft. Es besitzt eine 20-Megapixel-Kamera mit Bildstabilisator, kann Rohdaten-DNG-Dateien speichern und 4K-Video ruckelfrei aufnehmen. [Foto: Nokia]

  • Bild Das Asus ZenFone ZX550 wird das erste dünne Smartphone mit optischem Zoom. [Foto: Asus]

    Das Asus ZenFone ZX550 wird das erste dünne Smartphone mit optischem Zoom. [Foto: Asus]

Bildstabilisator

Ein Bildstabilisator ist bei den richtig guten Smartphones oft, aber leider nicht immer eingebaut. Beispielsweise Apple behält dieses wichtige Ausstattungsmerkmal seinem 5,5-Zoll-Modell iPhone 6 Plus vor. Das kleinere (und bei den Anwendern beliebtere) iPhone 6 besitzt keinen Bildstabilisator, was wirklich schade ist. Ein Bildstabilisator kann nämlich nicht nur die Erfolgsrate gelungener Aufnahmen bei wenig Licht (sprich: längeren Belichtungszeiten) erhöhen. Smartphones liegen als Kamera einfach nicht gut in der Hand und werden beim Fotografieren oft am langen Arm und mit spitzen Fingern gehalten. Diese Handhabung erhöht generell die Wahrscheinlich von Verwackelung und hat als Folge unscharfe Bilder. Und auch bei Videos kann der Stabilisator, sofern er darauf ausgelegt ist, die Videos sichtbar entwackeln, ohne Bildwinkel und Bildqualität zu reduzieren (wie elektronische Lösungen es tun).

Video

Apropos Video: Da tut sich derzeit Erstaunliches! Während sich normale Digitalkameras noch mehrheitlich mit dem neuen 4K-Video sehr schwer tun, beherrschen die Smartphone-Spitzenmodelle diese Technik als sei das nicht weiter schwierig. Das 6 Zoll große Nokia Lumia 1520 lernte 4K-Video (UHD mit 8,3 Megapixeln) sogar 15 Monate nach seiner Markteinführung nachträglich per Betriebssystem-Update. Und das nicht etwa mit ruckeligen 15 Bildern/s, sondern ganz sauber mit 30 Bilder pro Sekunde und in wirklich ordentlicher Qualität. Normales FullHD-Video beherrschen sowieso alle aktuellen besseren Smartphones, und dies ebenfalls in wirklich sehr vorzeigbarer Qualität und oft mit Stereoton, teilweise sogar mit Surround-Sound.

Einige Nachteile von Smartphones in der praktischen Handhabung als Kamera muss man derzeit noch mit Zubehör mindern, ganz aufheben wird man sie nicht. Da ist beispielsweise das fehlende Stativgewinde. Eigentlich komisch. Da gelten Selbstporträt-Stöcke (Selfie-Sticks) als der letzte Schrei (oder albern, je nach Sichtweise des Betrachters), aber kein Hersteller baut ein Stativgewinde ein oder bietet eine vernünftige Adapter-Lösung. Stattdessen müssen sich die Anwender mit Klammerhalterungen herumschlagen, die wirklich nur eine Notlösung sein können. Ein andockbarer Zusatzgriff mit Stativgewinde, Handgriff und zweistufiger Auslöser-Taste, wie es Nokia für sein Lumia 1020 anbietet, würde auch bei anderen Smartphones die Handhabung als Kamera erleichtern und eine Einhandbedienung ermöglichen.

  • Bild Der Kameragriff für das Nokia Lumia 1020 besitzt in der Griffwölbung einen eingebauten Akku, der die Betriebszeit verlängert. An der gewohnten Stelle befinden sich eine große zweistufige Auslösetaste und unten ein Stativgewinde. [Foto: Nokia]

    Der Kameragriff für das Nokia Lumia 1020 besitzt in der Griffwölbung einen eingebauten Akku, der die Betriebszeit verlängert. An der gewohnten Stelle befinden sich eine große zweistufige Auslösetaste und unten ein Stativgewinde. [Foto: Nokia]

Auf zwei weiteren Seiten stellen wir die spannendsten Foto-Smartphones vor, jeweils wieder mit Links zu weiteren Informationen wie Testberichten, Labortests usw. (siehe weiterführende Links):

Android

  • Asus ZenFone Zoom
  • HTC One M9
  • Lenovo Vibe Shot
  • Panasonic Lumix DMC-CM1
  • Samsung Galaxy K Zoom
  • Samsung Galaxy S6 und S6 Edge
  • Sony Xperia Z-Serie (Z1, Z2, Z3, Z3 Compact)
     

iOS und Windows Phone 

  • Apple iPhone 6
  • Apple iPhone 6 Plus
  • Nokia Lumia 1020
  • Nokia Lumia 1520
  • Nokia Lumia 930

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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.