Das Warten hat kein Ende

Sigma stellt dp0 Quattro erstmals und dp3 Quattro erneut vor

2015-02-11 Bereits im Februar 2014 kündigte Sigma die drei Modelle dp1, dp2 und dp3 der Quattro-Serie an. Während die dp1 und dp2 inzwischen auf dem Markt sind, gab es die dp3 bisher nicht zu kaufen. Nun gibt Sigma in einer neuen Pressemitteilung zwar Details bekannt, nennt aber nach wie vor keinen Markteinführungstermin. Neu ist hingegen die dp0 Quattro, sie ist quasi das fehlende vierte Rad am Wagen, mit dem niemand gerechnet hatte. Die dp0 Quattro unterscheidet sich wie üblich beim Objektiv von den Schwestermodellen.  (Benjamin Kirchheim)

So besitzt die dp0 Quattro ein F4 licht-"starkes" Objektiv mit 14 Millimeter Brennweite, durch den APS-C-Sensor entspricht es vom Bildwinkel einem Kleinbildobjektiv mit 21 Millimeter Brennweite (91 Grad diagonaler Bildwinkel). Das telezentrische optische Design besteht aus elf Elementen in acht Gruppen. Gleich vier FLD-Glaselemente ("F" Low Dispersion) kommen zum Einsatz, deren Abbildungsleistung mit der von Fluoritglas gleichzusetzen sein soll. Hinzu kommen zwei SLD-Glaselemente (Special Low Dispersion) und zwei asphärische Linsen, eine davon zweiseitig asphärisch. Insgesamt soll das Objektiv dadurch eine geringe Verzeichnung sowie geringe chromatische Aberrationen aufweisen.

Das eigentlich besondere der dp Quattro Serie, neben dem schrägen Design, ist der Foveon-Sensor mit seinen 29,4 Megapixeln Auflösung in drei Schichten: zu oberst liegen 19,6 Millionen blaue Bildpunkte, darunter 4,9 Millionen grüne und darunter 4,9 Millionen rote. Der Foveon-Sensor macht sich eine Eigenschaft des Lichts zu Nutze, dass die Eindringtiefe der Lichtstrahlen von der Wellenlänge – also der Farbe – abhängt. Rotes Licht dringt tiefer ein als grünes oder blaues, das blaue Licht dringt am wenigsten tief ein. Da die Auflösung von 29,4 Megapixeln beim Foveon-Sensor laut Sigma der eines 39,4 Megapixel auflösenden herkömmlichen Sensors mit Bayer-Pattern entspricht, interpoliert Sigma diese Auflösung in JPEG. Weitere Details sind unserem Datenblatt zu entnehmen, siehe weiterführende Links. Wobei Sigma noch nicht alle technischen Details bekannt gibt, so fehlt etwa das Gewicht. Auch zu Preis und Markteinführung gibt es noch keine Angaben.

Zur dp3 Quattro hatte Sigma bisher ebenfalls noch nicht alle Details verraten und holt dies nun nach. So soll die Kamera etwa 465 Gramm wiegen, allerdings ohne Lithium-Ionen-Akku und SD-Speicherkarte. Die dp3 Quattro verfügt über den oben beschriebenen Foveon-Sensor und speichert die Bilder wahlweise im interpolierten JPEG oder aber im Rohdatenformat ab, letzteres mit 14 Bit pro Farbkanal. Dabei schafft die Kamera bei 3,7 Serienbildern pro Sekunde bis zu sieben Aufnahmen am Stück – Sigma nennt dies einen "großen Pufferspeicher". Wer möchte, kann die Raw-Dateien übrigens noch in der Kamera in ein JPEG wandeln. Die dp3 Quattro verfügt über ein 50mm-Objektiv mit einer Lichtstärke von F2,8. Das telezentrische Design setzt ein SLD-Glaselement sowie eine blankgepresste asphärische Linse ein, um Abbildungsfehler zu minimieren. Durch die kleinbildäquivalente Brennweite von 75 Millimeter eignet sich die dp3 Quattro für die leichte Telefotografie, dank Abbildungsmaßstab von 1:3 aber auch für die Makrofotografie.

Als neues Zubehör will Sigma den 1,2-fach-Konverter FT-1201 für die dp3 Quattro anbieten, der die kleinbildäquivalente Brennweite auf 90 Millimeter verlängert, ohne dabei Lichtstärke einzubüßen. Vier "ultra-hochwertige" Linsen (wie Sigma betont) in drei Gruppen kommen bei dem Konverter zum Einsatz. Des Weiteren verfügt die dp3 Quattro über einen Blitzschuh sowie eine USB-Schnittstelle, letztere erlaubt auch den Anschluss eines Fernauslösekabels. Auf dem Objektiv können außerdem 58mm-Filter verwendet werden. Die dp3 Quattro verfügt über einen drei Zoll großen Bildschirm mit 920.000 Bildpunkten Auflösung. Zwar kann sie keinen Sucher bieten, der optionale Lichtschataufsatz LVF-01 für den Bildschirm baut aber quasi einen elektronischen Sucher nach.

Nach wie vor gibt Sigma allerdings keine Details zur Markteinführung oder zum Preis bekannt, selbiges gilt für den neuen Objektivvorsatz FT-1201. Das Warten hat also (noch) kein Ende.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.