Telezooms für Profis und Einsteiger

Sigma bringt zwei Telezooms mit 150-600, ein 18-300 mm sowie Konverter

2014-09-12 Das Telezoom 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM gibt es bei Sigma in zwei Ausführungen: einmal als S-Objektive (Sports) für Profifotografen und einmal in der Contemporary-Variante, die auch für Einsteiger geeignet ist. Als Allround-Zoom für alle Bedürfnisse präsentiert sich das 18-300mm F3,5-6,3 DC Macro OS HSM, dessen Bildstabilisierungssystem verbessert wurde. Es gehört ebenfalls der Contemporary-Linie an. Außerdem bietet Sigma zwei Telekonverter für Objektive mit großem Durchmesser an. Mit dem TC-1401 erreicht man eine 1,4fache Verlängerung der Brennweite, der TC-2001 verlängert um das Zweifache.  (Daniela Schmid)

Mit Einführung der Sports- oder S-Linie hat Sigma einen Platz für die Profis unter den Objektiven geschaffen. Hierzu gehört auch das 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM (S), ein High-End-Modell mit bester Ausstattung. Dazu gehört beispielsweise der Staub- und Spritzwasserschutz, der den Einsatz des Telezooms im Regen ermöglicht und ein langes Produktleben garantiert. Für eine gute Abbildungsleistung mit bestmöglich korrigierter chromatischer Aberration sorgen zwei FLD- und drei SLD-Gläser (SLD = Special Low Dispersion). FLD-Glas (F-Low Dispersion) besitzt eine geringe Dispersion und eine extrem hohe Transmission und ist so laut Sigma mit Fluoritglas gleichzusetzen. Insgesamt ist das 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM (S) aus 24 Elementen in 16 Gruppen aufgebaut. Sigmas Multi-Layer-Vergütung minimiert die Reflexionen, und an der Front- und Rücklinse verhindert eine wasser- und ölabweisende Beschichtung die Anlagerung von Fett und Öl und ermöglicht ein leichtes Reinigen der Linsenoberfläche.

Auch für die Benutzerfreundlichkeit im Einsatz hat Sigma etwas getan. Da wäre zum einen der neue Zoom-Lock-Schalter, mit dem der Zoomring bei jeder markierten Brennweite festgestellt werden kann, egal, ob das Objektiv nach oben oder unten gehalten wird. Ein Drehen am Zoomring hebt die Fixierung auf, außer bei 150mm, was der Transportverriegelung entspricht. Dazu kommt die dem AF-/MF-Schalter hinzugefügte MO-Funktion (MO = Manual Override). In diesem Modus führt das Drehen am Fokusring auch im Schärfenachführungsmodus zum manuellen Fokus. In der AF-Position ist die Standardeinstellung für Jederzeit-MF aktiv. Wer das Sigma USB-Dock besitzt, kann die MO-Sensibilität entsprechend anpassen. Auch an der Stativschelle hat Sigma gearbeitet. Sie wurde neu gestaltet und bietet alle 90 Grad eine Rasterung, um den Wechsel zwischen Hoch- und Querformat noch einfacher zu gestalten. An ihr kann der mitgelieferte Tragegurt für den sicheren Transport befestigt werden. Die Schelle kann bei dem S-Modell nicht abgenommen werden und ist permanent verbaut.

Den vorderen Teil des Objektivs hat Sigma so gestaltet, dass die Halteposition auch bei schnellen Bildwinkeländerungen nicht geändert werden muss. Beim Zoomen kann so sanft ein- oder ausgedreht werden. Dem Optical Stabilizer-System (OS) wurde ein Beschleunigungsmesser hinzugefügt. Der OS-Modus 1 eignet sich für reguläre Aufnahmen, der Modus 2 ist für sich bewegende Objekte optimiert. Der Beschleunigungsmesser erkennt, ob die Kamera im Quer- oder Hochformat gehalten wir und kann so Unschärfen minimieren. Dies funktioniert allerdings nur, wenn die Kamera in horizontaler Richtung geschwenkt wird. Die Autofokusfunktion wird von einem Hyper Sonic Motor (HSM) schnell und leise gesteuert. Im Gegensatz zu Vorgängermodellen gibt Sigma an, die Effizienz der Schärfenachführung durch einen neuen Algorithmus um bis zu fünf Prozent verbessert zu haben. Das mit einem stabilen Messing-Bajonett ausgestattete 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM (S) ist für Sigma-, Canon- und Nikon-Kameras erhältlich. Es kostet 2.100 Euro und wird mit Köcher und Gegenlichtblende geliefert.

Besitzer des optionalen Sigma USB-Docks und der dazu gehörenden Software Sigma Optimization Pro haben die Möglichkeit, das Objektiv auf ihre Bedürfnisse hin anzupassen. Firmwareupdates, Fokusjustage, Jederzeit-MF-Funktion, etc. können individuell eingestellt werden und beim 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM (S) am Objektiv selbst hinzugeschaltet werden. Das gilt auch für die C-Variante des 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM. Die Contemporary-Linie richtet sich eher an Einsteiger und Hobbyfotografen. Daher ist das 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM (C) nicht so hochwertig ausgestattet wie das S-Objektiv, profitiert aber trotzdem von vielen Vorzügen seines großen Bruders. Es wurde kompakter und leichter gestaltet und besteht aus weniger optischen Elementen. Verwendet werden hier 20 Linsen in 14 Gruppen, darunter ein FLD-Glas und drei SLD-Elemente. Seine Stativschelle, die aus Magnesium gefertigt wird, ist abnehmbar. Der Anschluss des Objektivs ist mit einer Gummidichtung ebenfalls staub- und spritzwassergeschützt, nicht aber das ganze Gehäuse. Auch das 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM (C) verfügt über den verbesserten Autofokus, den Zoom-Lock-Schalter und die MO-Funktion. Seine Front- und Rücklinse sind ebenfalls speziell gegen Öl- und Wasserflecken beschichtet. Ebenfalls mit an Bord ist der Beschleunigungsmesser im OS-System. Das 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM (C) soll für Sigma, Canon, Nikon und Sony erhältlich sein. Die Markteinführung ist allerdings erst für Frühjahr 2015 geplant und eine unverbindliche Preisempfehlung gibt es noch nicht.

Der dritte Neuling im Bunde ist das Sigma 18-300mm F3,5-6,3 DC Macro OS HSM. Mit seinem 16,6fachen Megazoom ist es ein wahrer Allrounder. Unter seinen 17 Elementen in 13 Gruppen befinden sich vier FLD-Linsen und ein SLD-Glas. Das OS-System wurde überarbeitet und eine etwas bessere 3,5 Blendenstufen umfassende Stabilisierung erreicht. Auch am HSM-Motor hat Sigma gearbeitet um ihn noch leiser und schneller zu machen. Mit einer Naheinstellgrenze von 39 Zentimeter eignet es sich besonders für Nahaufnahmen. Wer sich für knapp 70 Euro die zusätzliche achromatische Makrolinse AML72-01 leistet, kann den maximalen Abbildungsmaßstab von 1:3 auf 1:2 verbessern. Die Linse wurde eigens für dieses Objektiv entwickelt und soll seine optische Leistung kaum beeinträchtigen. Das Megazoom 18-300mm F3,5-6,3 DC Macro OS HSM ist für Nikon, Canon und Sigma für 600 Euro erhältlich. Anschlussvarianten für Sony und Pentax sollen folgen, ein Termin steht aber noch nicht fest.

Speziell für den Einsatz mit den beiden oben genannten Telezooms bringt Sigma des Weiteren zwei Telekonverter auf den Markt. Der TC-1401 ermöglicht eine 1,4fache Brennweitenverlängerung, der TC-2001 eine zweifache. Beide werden zwischen Kamera und Objektiv angebracht. Wo der Konverter am Objektiv anschließt, ist ein Gummiteil als Kratzschutz verbaut. Die Telekonverter sind staub- und spritzwassergeschützt und eignen sich damit auch für schwierige Aufnahmebedingungen. Der TC-1401 besteht aus sieben Elementen in fünf Gruppen, darunter ein SLD-Glas. Er kostet 360 Euro und wiegt 190 Gramm. Der TC-2001 ist 100 Gramm schwerer und kostet 440 Euro. Er ist aus zehn Elementen in fünf Gruppen aufgebaut, darunter zwei SLD-Linsen.

Hersteller Sigma Sigma Sigma
Modell 150-600 mm 5-6.3 DG OS HSM Contemporary 150-600 mm F5-6.3 DG OS HSM Sports 18-300 mm 3.5-6.3 DC Macro OS HSM Contemporary
Unverbindliche Preisempfehlung 1.399,00 € 2.099,00 € 599,00 €
Bajonett Canon EF, Nikon F, Sigma SA Canon EF, Nikon F, Sigma SA Canon EF, Nikon F, Pentax K, Sigma SA, Sony AF
Brennweitenbereich 150-600 mm 150-600 mm 18-300 mm
Lichtstärke (größte Blende) F5 bis F6,3 F5 bis F6,3 F3,5 bis F6,3
Kleinste Blendenöffnung F22 F22 F22
Linsensystem 20 Linsen in 14 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
24 Linsen in 16 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
17 Linsen in 13 Gruppen
inkl. ED Linse(n)
KB-Vollformat ja ja nein
Anzahl Blendenlamellen 9 9 7
Naheinstellgrenze 2.800 mm 2.600 mm 390 mm
Bildstabilisator vorhanden ja ja ja
Autofokus vorhanden ja ja ja
Wasser-/Staubschutz nein ja nein
Filtergewinde 95 mm 105 mm 72 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 105 x 260 mm 121 x 290 mm 79 x 102 mm
Objektivgewicht 1.930 g 2.860 g 585 g

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Daniela Schmid

Daniela Schmid hat in Augsburg Sprachen studiert, bevor sie nach einem halben Jahr in einer PR-Agentur für IT-Firmen in die Verlagsbranche wechselte. Ab 2004 war sie als festangestellte Redakteurin für die Magazine Computerfoto und digifoto zuständig. Während eines dreijährigen Auslandsaufenthaltes in der Nähe von New York berichtete sie als freie Autorin für digitalkamera.de von der PMA, CES und der PhotoPlus Expo aus Las Vegas und New York und übernahm die Zuständigkeit für die Rubrik Zubehör. Seit 2009 testet sie auch regelmäßig Kameras.