Supertele-Superzoom

Sigma 60-600 mm F4.5-6.3 DG DN OS Sports für Sony E und Leica L-Mount

2023-01-12 Das von der Fangemeinde liebevoll "Bigma" (für Big Sigma) getaufte Supertele-Superzoom Sigma 50-500 bekam bereits 2018 ein Nachfolgemodell mit 60-600 Millimeter Brennweite, damals noch als DSLR-Objektiv. Mit dem Sigma 60-600 mm F4.5-6.3 DG DN OS Sports wurde nun das Nachfolgemodell mit neuem optischem Aufbau für spiegellose Systemkameras der L-Mount-Allianz sowie mit Sony-E-Bajonett angekündigt.  (Benjamin Kirchheim)

Bei dem Zehnfachzoom von einem leichten Tele mit 60 Millimeter Brennweite bis hin zum Supertele mit 600 Millimetern Brennweite handelt es sich um ein Vollformatobjektiv, das aber auch an APS-C-Systemkameras funktioniert, dort deckt es einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 90 bis 900 Millimeter ab. Eine Kombination mit den L-Mount-Telekonvertern TC-1411 und TC-2011 ist ebenfalls möglich, so dass sich eine Brennweite von bis zu 1.200 Millimeter an einer Kleinbildkamera beziehungsweise 1.800 Millimeter Kleinbildäquivalent an einer APS-C-Kamera erreichen lässt – allerdings bei halbierter Lichtstärke von dann F9 bis F12,6.

Groß ist aber nicht nur der Zoombereich, sondern auch das Gehäuse. 11,8 Zentimeter misst es im Durchmesser und ist damit zwei Millimeter schlanker als die DSLR-Version, dafür ist das neue 60-600 jedoch mit 27,9 Zentimetern einen ganzen Zentimeter länger. Positiv bemerkbar macht sich hingegen das verringerte Gewicht, das nun knapp unter 2,5 Kilogramm liegt statt 2,7 Kilogramm. Möglich ist das durch die verwendeten Materialien, so kommen neben einer Magnesium-Leichtmetalllegierung auch mit Carbonfasern verstärkter Kunststoff sowie ein thermostabiles Polycarbonat zum Einsatz, das eine ähnliche Wärmeausdehnung wie Aluminium aufweist und damit zu hohen Fertigungsqualitätsstandards beitragen soll. Für die nötige Robustheit sorgen Dichtungen, die das Eindringen von Spritzwasser und Staub verhindern sollen. Die Frontlinse ist zudem mit einer schmutzabweisenden, leicht zu reinigenden Fluorvergütung versehen.

Der Filterdurchmesser ist mit 105 Millimetern identisch zum DSLR-Pendant. Der optische Aufbau ist hingegen neu. Er besteht aus 27 (statt 25) Linsen in nach wie vor 15 Gruppen. Dabei soll eine Vielzahl hochwertiger Materialien zum Einsatz kommen, unter anderem zwei FLD- und drei SLD-Glaselemente zur Reduzierung chromatischer Aberrationen. Die Blende besteht aus neun Lamellen für eine gleichmäßige, nahezu runde Öffnung. Ebenfalls Bestandteil der optischen Konstruktion ist ein optischer Bildstabilisator, der dank eines neu entwickelten Algorithmus bei kurzer Brennweite sieben Blendenstufen längere Belichtungszeiten ermöglichen soll und bei längster Brennweite sechs Blendenstufen. Der Stabilisator bietet zwei Modi. Einen für normale Aufnahmen und einen für Mitzieher, wobei ein spezieller Beschleunigungssensor die Mitziehrichtung erkennen soll. Das soll auch diagonale Mitzieher in jeglicher Ausrichtung erlauben und nicht nur vertikale und horizontale.

Eigens für den Autofokus wurde mit "HLA" ein neuer Linear-Antrieb entwickelt. HLA steht für High-response Linear Actuator und soll eine hohe Geschwindigkeit bei leisem Betrieb ermöglichen. Die Naheinstellgrenze beträgt je nach Brennweite 45 Zentimeter bis 2,6 Meter. Der größte Abbildungsmaßstab von 1:2,4 wird bei einer Brennweite von 200 Millimetern erreicht. Dank eines Fokusbereichsbegrenzers lässt sich für eine schnellere Fokussierung und zur Vermeidung von Fehlfokussierungen auf den Vordergrund der Nahbereich ausschließen.

Auch bei der Bedienung ist das Sigma 60-600 mm F4.5-6.3 DG DN OS Sports breit aufgestellt. So lässt sich das Zoom wahlweise per Drehring oder durch Ziehen und Schieben des vorderen Tubusteils einstellen. Für den Bildstabilisator und den Fokusbereichsbegrenzer gibt es entsprechende Bedienelemente, zudem sind drei AFL-Tasten rund um das Objektiv angeordnet, damit sie aus jeder Position erreichbar sind. Sie lassen sich je nach Kamera mit unterschiedlichen Funktionen belegen. Für die L-Mount-Version gibt es zudem das USB-Dock UD-11, mit dem sich verschiedene Funktionen anpassen lassen. Ebenfalls praktisch ist der abnehmbare Stativfuß. Er besteht aus einer Magnesiumlegierung und ist zu Arca Swiss kompatibel, so dass man sich je nach Stativkopf eine Wechselplatte sparen kann.

Ab Mitte Februar 2023 soll das Sigma 60-600 mm F4.5-6.3 DG DN OS Sports zu einem Preis von knapp 2.350 Euro erhältlich sein. Neben den obligatorischen Objektivdeckeln und dem genannten Stativschellenfuß gehören auch eine Gegenlichtblende, ein Frontcover, ein Köcher und ein Tragegurt zum Lieferumfang.

Hersteller Sigma
Modell 60-600 mm F4.5-6.3 DG DN OS Sports
Unverbindliche Preisempfehlung 2.349,00 €
Bajonett Sony E, L-Mount
Brennweitenbereich 60-600 mm
Lichtstärke (größte Blende) F4,5 bis F6,3
Kleinste Blendenöffnung F32
Linsensystem 27 Linsen in 19 Gruppen
inkl. ED Linse(n)
KB-Vollformat ja
Anzahl Blendenlamellen 9
Naheinstellgrenze 450 mm
Bildstabilisator vorhanden ja
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz ja
Filtergewinde 105 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 118 x 279 mm
Objektivgewicht 2.495 g


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.