An allen Fronten
SanDisk stellt umfangreiches Produktsortiment vor
2003-09-16 SanDisk erweitert seine Produktpalette um ein 8-in-1-HighSpeed-Kartenlaufwerk und zahlreiche neue Speicherkartenmodelle. Zu letzteren gehören die neue Extreme-Produktlinie (CF und SD), die neue Ultra-II-Produktlinie (CF und SD) sowie Memory-Stick-Duo- und Memory-Stick-PRO-Duo-Speicherkarten. Und mit neuen Partnerschaften und neuen Technologien sorgt das Unternehmen schon für die Zukunft vor. (Yvan Boeres)
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Das auf der IFA eingeführte ImageMate 8-in-1-HighSpeed-Kartenlaufwerk von
SanDisk verdankt seine Schnelligkeit der Unterstützung des USB 2.0-Standards
(Highspeed-Spezifikation mit 60 MByte/s) und nimmt über vier Steckplätze
alle gängigen Speicherkartentypen (CompactFlash Typ I + II inkl. Microdrive,
SmartMedia, SD-Card, MultiMediaCard, Memory Stick, Memory Stick PRO und
xD-Picture Card) auf. Die vier Steckplätze können dabei gleichzeitig genutzt
werden; Zugriffskontrollleuchten zeigen an, ob die Karten auch richtig in
die Steckplätze eingeführt wurden und für den Datentransfer bereit sind.
Eine Betriebsleuchte signalisiert, ob das Kartenlaufwerk auch Strom bekommt
(von der USB-Schnittstelle). Das ImageMate 8-in-1-HighSpeed-Kartenlaufwerk
von SanDisk ist natürlich abwärtskompatibel zu älteren Computern mit USB 1.x-Schnittstelle
und ist als USB-Mass-Storage-Class-kompatibles Gerät wirklich Plug-and-Play
fähig (Betriebssystemkompatibilität mit Windows 98SE/Me/2000/XP und Mac OS
ab System 9.1.x). Bei Veröffentlichung dieser Meldung könnte das ImageMate
8-in-1-HighSpeed-Kartenlaufwerk von SanDisk bereits zu einem Preis von rund
36 EUR im Handel sein.
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Die schnellen Datentransferraten solcher USB 2.0-Produkte schöpfen
entsprechend schnelle, auf hohe Datendurchsatzgeschwindigkeiten getrimmte
HighSpeed-Speicherkarten besser aus als herkömmliche Speicherkarten. Die von
SanDisk neu eingeführte Ultra-II-Produktlinie schöpft zwar das volle
Geschwindigkeitspotential von USB 2.0 noch lange nicht aus, ist aber mit
einer Schreibgeschwindigkeit von 9 MByte pro Sekunde und einer
Lesegeschwindigkeit von mindestens 10 MByte pro Sekunde deutlich schneller
als die – ohnehin schon "getunte" – Vorgängergeneration Ultra I (ca.
2,8 MByte/s). Möglich gemacht wurde der drastische Tempozuwachs laut SanDisk
u. a. durch den Einsatz so genannter ARC-Mikrocontroller, einer weiter
entwickelten Firmware und leistungsstarken
0,13-Mikro-NAND-Speicherbausteinen. Interessant ist die Tatsache, dass die
Ultra-II-Produktlinie nicht nur CompactFlash-Karten des Typs I
unterschiedlicher Kapazitäten (256 und 512 MByte sowie 1 GByte) umfasst,
sondern später auch SecureDigital-Speicherkarten. Dabei überspringen die
SD-Karten eine Generation: Die ursprünglich geplanten Ultra-I-SD-Karten
kommen erst gar nicht auf den Markt, sondern gleich die
Ultra-II-SD-Card-Serie (256 und 512 MByte). Alle Speicherkarten der
Ultra-II-Serie von SanDisk werden übrigens mit der
Datenwiederherstellungssoftware RescuePRO (PC/Mac) ausgeliefert, die keine
speziellen Treiber oder keine besonderen Kartenlaufwerke erfordert. Die
Einführung der Ultra-II-Serie von SanDisk setzt der Ultra-I-Generation ein
Ende; den bereits oder in den nächsten Tagen ausgelieferten
CompactFlash-Karten (256 MByte für 95 EUR, 512 MByte für 191 EUR und 1 GByte
für 391 EUR) werden in den nächsten beiden Monaten die SD-Karten (256 MByte
für 118 EUR und 512 MByte für 264 EUR) folgen.
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Genauso schnell wie die Karten der Ultra-II-Serie sind die ebenfalls neu
vorgestellten Speicherkarten der Extreme-Serie. Diese neuen Speicherkarten
sind dabei nicht nur auf extreme Datendurchsatzgeschwindigkeiten getrimmt,
sondern auch auf extreme Widerstandsfähigkeit. So halten die Extreme-Karten
Temperaturen von -25° bis 85° Celsius stand und können, dank
RTV-Silikon-Beschichtung (Room Temperature Vulcanizing), z. B. bei Sturz
und/oder Aufprall Kräften von bis zu 3000 G ausgesetzt werden. Genau wie bei
den Karten der Ultra-II-Serie gibt es die Speicherkarten der
Extreme-Produktfamilie sowohl im CompactFlash- als auch im SD-Card-Format.
Die Preise bzw. Markteinführungstermine sehen wie folgt aus:
256-MByte-CF-Card ab sofort lieferbar für rund 100 EUR, 512-MByte-CF-Card ab
sofort lieferbar für rund 210 EUR, 1-GByte-CF-Card ab sofort lieferbar für
rund 400 EUR, 256-MByte-SD-Card ab Oktober für ca. 123 EUR und
512-MByte-SD-Card ab November für ca. 273 EUR. Auch hier ist im Lieferumfang
die Dattenrettungssoftware RescuePRO enthalten.
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Neben den Besitzern von CompactFlash- oder SD/MMC-kompatiblen Geräten
werden auch Besitzer von Sony-Geräten bedient. Mit der Aufnahme von
Memory-Stick-Duo- und Memory-Stick-PRO-Duo-Karten in das Produktsortiment
wendet sich SanDisk u. a. an solche Anwender, die sich in den nächsten Tagen
die Mini-Drehkopf-Kamera DSC-U50 zulegen werden. Der Memory Stick Duo und
seine leistungsstärkere (in Sachen Geschwindigkeit und Speicherkapazität)
PRO-Variante sind beide nur ca. ein Drittel so groß wie ein herkömmlicher
Memory Stick und messen 20 x 31 x 1,6 Millimeter. Wer, aus welchen Gründen
auch immer, die Mini-Sticks in einem Gerät (Kamera, Kartenlaufwerk, PDA/Smartphone,
Notebook usw.) mit normalem Memory-Stick-Steckplatz verwenden will, kann sie
mit dem mitgelieferten Adapter zum Memory Stick bzw. Memory Stick PRO
anwachsen lassen. Die Memory-Stick-Duo- und Memory-Stick-PRO-Duo-Karten von
SanDisk sind bereits erhältlich. Sie sind mit Kapazitäten von 32 bis
128 MByte (32 bis 64 EUR) erhältlich; die Memory-Stick-PRO-Duo-Karten
existieren in Kapazitäten von 256 und 512 MByte und kosten 118 bzw. 282 EUR.
Die Einführung der beiden "Kurz-Memory-Sticks" steht auch im direkten
Zusammenhang mit der Unterzeichnung einer der zahlreichen Partnerschaften,
die SanDisk kürzlich geschlossen hat. Unter anderem zwischen SanDisk und
Sony. Wie bereits im Januar 2003 bekannt gegeben wurde, ist SanDisk zur
Herstellung von Memory-Stick-PRO-Speichermedien berechtigt. Eine am 16. Juni
unterzeichnete neue Vereinbarung wertet die Beziehung weiter auf und dehnt
die Zusammenarbeit zwischen SanDisk und Sony auf verschiedene Memory
Stick-Produkte aus. Sie ermöglicht SanDisk die Herstellung und den Vertrieb
von Memory Sticks unter der Marke SanDisk u. a. die Produkte Memory Stick,
Memory Stick Duo, Memory Stick mit Memory Select-Funktion sowie Memory Stick
I/O-Karten. Auch Olympus konnte SanDisk als Partner gewinnen: In einer auf
fünf Jahre ausgelegten Vereinbarung mit Olympus erhält Olympus die Lizenz
für einige SanDisk-Patente, die in xD-Pictures Cards und Host-Geräten (z. B.
Kameras oder Kartenlaufwerke) Verwendung finden. Im Gegenzug erhält SanDisk
von Olympus die Lizenz zur Herstellung von xD-Picture Cards für Olympus
sowie für den Vertrieb von xD-Picture Cards unter dem Markennamen Olympus
durch das internationale Einzelhandels-Vertriebsnetz von SanDisk. Die letzte
Vereinbarung betrifft SanDisk und Toshiba. Die beiden Firmen, die bereits
mit dem Joint-Venture-Unternehmen FlashVision gemeinsam auf dem Markt der
NAND-Speicherzellenherstellung tätig sind, haben die Entwicklung einer
neuen, hochverdichteten NAND-Speicherzellenarchitektur angekündigt. Diese
neue Technologie soll die Herstellung von 4-Gigabit-NAND-Speicherzellen im
90-Nanometer-Fertigungsprozess ermöglichen; das käme einer Verdopplung der
Speicherkapazität aktuell erhältlicher Flash-Speicher gleich, die noch in
130-Nanometer-Technik produziert werden. Erste Produkte auf Basis der neuen
Technologie sollen bereits in der ersten Jahreshälfte 2004 hergestellt
werden; ob man vielleicht schon nächstes Jahr mit ersten
8-GByte-Speicherkarten rechnen darf, bleibt allerdings vorerst Spekulation.