Mit Ausstattung über Klassenniveau

Ricoh kündigt spritzwassergeschützte Hobby-DSLR Pentax K-70 an

2016-06-09 Mit der Pentax K-70 präsentiert Ricoh ein neues DSLR-Hobbymodell, das die K-50 ablösen dürfte. Dabei bietet die K-70 bei einem Preis, der 100 Euro unter dem der Nikon D5500 liegt, ein äußerst großzügiges Ausstattungspaket, das teilweise nur in deutlich höherklassigen DSLRs zu finden ist. Dazu gehört etwa der Staub- und Spritzwasserschutz mittels 100 Dichtungen, auch Frost macht der Spiegelreflexkamera nichts aus. Ebenfalls klassenunüblich ist der 100 Prozent Prismensucher. Zudem bietet die K-70 als erste DSLR neben dem üblichen Phasen-Autofokus einen Hybrid-Autofokus mit Kontrast- und Phasenautofokus direkt über den Bildsensor.  (Benjamin Kirchheim)

Die Abdichtung gegen das Eindringen von Spritzwasser und Staub entwickelt sich bei Pentax-DSLRs zum Markenzeichen, Pentax selbst spricht von "DNA". So braucht man sich weder am Strand, noch bei Regen oder Frost um die wertvolle Technik zu sorgen, sondern kann auf die zuverlässige Funktion der DSLR bauen – ein entsprechend gedichtetes Objektiv vorausgesetzt. Aber auch hier bietet Pentax ein besonders breit aufgestelltes Programm vom günstigen Einsteigerobjektiv bis hin zu teuren Spitzenoptiken. Als Bildsensor kommt ein neuer CMOS mit 24 Megapixeln Auflösung zum Einsatz, der ohne Tiefpassfilter auskommt. Der Bildprozessor Prime MII soll für eine schnelle Bildverarbeitung und gute Rauschreduzierung bis hin zu hohen ISO 102.400 sorgen.

Ebenfalls zur "DNA" zählen kann man die bewegliche Lagerung des Sensors, die bei Pentax für weitaus mehr als nur den ca. 4,5 Blendenstufen wirksamen Bildstabilisator genutzt wird. Die Verschiebung des Sensors erlaubt nämlich beispielsweise auch einen Shift-Effekt zum Ausgleich stürzender Linien bei Architekturaufnahmen oder etwa den Ausgleich der Erdrotation bei der Astrofotografie. Hinzu kommt die clevere Pixel Shift Resolution Technologie, die ein Bild gleich vierfach aufnimmt, um die Auflösung zu erhöhen. Wer möchte, kann übrigens eine Tiefpassfiltersimulation aktivieren, die ebenfalls den Bildstabilisator nutzt und Moirés durch minimales Schütteln des Sensors während der Belichtung eliminiert.

Das Autofokusmodul SAFOX X der K-70 muss sich hingegen mit elf Messfeldern begnügen, von denen aber immerhin neun Stück als Kreuzsensoren ausgelegt sind. Bei Bildserien mit bis zu sechs Bildern pro Sekunde kann der Autofokus nachgeführt werden, der 1/6.000 Sekunde schnelle Verschluss liegt übrigens ebenfalls über Klassenniveau. Der optische Spiegelreflexsucher arbeitet mit einem hochwertigen Pentaprisma, das normalerweise ebenfalls nur in teureren DSLRs zu finden ist. Bei einer 0,95-fachen Vergrößerung (0,63-fach entsprechend Kleinbild) werden 100 Prozent des Bildfelds abgedeckt. Wer dennoch gerne mal mit dem digitalen Sucherbild des Live-Views arbeiten möchte, kann dies über den 7,5 Zentimeter großen Bildschirm tun, der 920.000 Bildpunkte auflöst. Dank der Schwenk- und Drehmechanik kann das Monitorbild auch aus ungewöhnlichen Perspektiven eingesehen werden, etwa bei bodennahen Makroaufnahmen. Da Pentax erstmals bei einer DSLR einen Hybrid-AF mit Phasen-Sensoren und Kontrastautofokus auf dem Sensor integriert, sollte der Autofokus auch im Live-View flott genug arbeiten.

Neben Fotos ist die K-70 auch in der Lage, Videos aufzunehmen, mit Stereoton (intern oder extern) und in Full-HD-Auflösung sowie dank des Hybrid-AFs auch mit Fokusnachführung. Wer die Intervallfunktion nutzt, kann die Fotos sogar als 4K-Video zusammenrechnen lassen. Für Fotos stehen dem Anwender neben den klassischen Programmen P, A, S und M auch TAv (Zeit und Blende werden bei ISO-Automatik vorgewählt) und natürlich eine Automatik zur Verfügung. Hinzu kommen eine Gesichtserkennung bei Verwendung des Live-Views sowie zahlreiche Effektfilter, die teilweise vor und teilweise nach der Aufnahme angewendet werden können. Wer in Raw fotografiert, kann zudem die Aufnahmen direkt in der Kamera entwickeln.

Zur Bedienung stehen neben zahlreichen, teilweise programmierbaren Tasten auch zwei Bedienräder sowie drei Benutzerprogramme auf dem Programmwählrad zur Verfügung. Dank des eingebauten WLANs lässt sich die K-70 zudem via Smartphone-App fernbedienen, auch eine drahtlose Bildübertragung ist selbstverständlich möglich. Der Lithium-Ionen-Akku bietet übrigens eine Reichweite von 650 Fotos, ein klarer Vorteil von DSLRs gegenüber spiegellosen Systemkameras, jedenfalls solange man auf das stromfressende Live-View verzichtet.

Die Pentax K-70 soll zu einem Preis von knapp 700 Euro erhältlich sein, wobei Ricoh noch keinen Markteinführungstermin nannte. Als Set wird die Pentax K-70 laut Ricoh mit dem spritzwassergeschützten Universalzoom smc Pentax-DA 18-135 mm F3,5-5,6 ED AL [IF] DC WR zu einem Preis von knapp 1.000 Euro erhältlich sein. Den Markteinführungstermin tragen wir an dieser Stelle nach, sobald er uns vorliegt. Weitere Details sind dem Datenblatt zu entnehmen, das über die untenstehenden weiterführenden Links abrufbar ist.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.