Sechste Generation

Ricoh kündigt CX6 offiziell an

2011-11-15 Im steten Halbjahrestakt erneut Ricoh seine CX-Serie. Nun kündigt der Hersteller mit etwas Verspätung das neueste Modell an, die CX6. Sie übernimmt von ihrer Vorgängerin das 28-300-Millimeter-Zoom (entsprechend Kleinbild) und den rückwärtig belichtete CMOS-Bildsensor mit zehn Megapixeln Auflösung. Auf den ersten Blick gesteigert wurde auch die Auflösung des Displays, die Ricoh nun mit 1,23 Millionen Bildpunkten angibt. Diese hohe Zahl ergibt sich, weil neu vier Subpixel einen Bildpunkt erzeugen. Darunter ein weißes Subpixel, das die Bildschirmhelligkeitkeit um 70 Prozent erhöhen soll. Neu hinzugekommen sind zudem einige Filtereffekte, die Performance wurde verbessert.  (Benjamin Kirchheim)

Ricoh CX6 [Foto: Ricoh]So konnte Ricoh die Hard- und Software des Hybrid-Autofokus verbessern, der nach Herstellerangaben auf eine Geschwindigkeit von nur 0,1 Sekunden beschleunigt wurde. Beim Hybridautofokus unterstützt ein externer Sensor den Kontrastautofokus, so dass dieser nur noch die Feineinstellung nötig wird. Ricoh verspricht, dass die Kamera damit auch flüchtige Momente im Bild festhalten kann. Sogar bei bis zu drei Serienbildern pro Sekunde kann der Autofokus laut Ricoh jedes einzelne Bild scharf stellen. Neben der verbesserten Helligkeit des Monitors, die eine leichtere Ablesbarkeit im Freien ermöglichen soll, passt dieser seine Helligkeit nun auch automatisch dem umgebenden Lichtverhältnissen an.

Eine interessante neue Funktion ist die Zoom-Hilfsanzeige, die den gezoomten Bildausschnitt ab 93 Millimeter entsprechend Kleinbild mit seiner Peripherie in Ricoh CX6 [Foto: Ricoh]der Zoomstellung mit 85 Millimeter entsprechend Kleinbild anzeigt, so dass der Fotograf sein Motiv leichter finden kann. Bekannt ist eine ähnliche Hilfe beispielsweise schon aus der Canon Powershot-SX-Serie (siehe weiterführende Links). Ambitionierte Fotografen wird freuen, dass die CX6 die manuelle Einstellung der Blende oder der Belichtungszeit erlaubt – beides zusammen hingegen lässt sich nicht festlegen, die Kamera bleibt also ein Halbautomat. Dennoch ist dies eine gute Hilfe für kreative Effekte wie verwischte Bewegungen oder die Schärfentiefe vor allem bei Makroaufnahmen. Denn trotz großer Brennweite erlaubt die CX6 eine geringe Naheinstellgrenze von 28 Zentimeter selbst in Telestellung, was diese Kamera für Makroaufnahmen prädestiniert. In Weitwinkel- und in Supermakrostellung beträgt die Naheinstellgrenze sogar nur einen Zentimeter.

Den Universalgedanken, der hinter dieser Kamera steckt, baut Ricoh mit dem verbesserten Videomodus weiter aus. So gibt es nun eine eigene Videoauslösetaste, Zoom und Autofokus sind jetzt auch bei der Videoaufnahme weiter aktiv. Ferner hat Ricoh die CX6 mit einem Stereomikrofon ausgestattet. Die Videoauflösung indes bleibt bei 1.280 x 720 Pixeln, als Speicherformat kommt weiterhin AVI-Motion-JPEG Ricoh CX6 [Foto: Ricoh]zum Einsatz. Immerhin ist ein HDMI-Anschluss mit Standard-Micro-Stecker (Typ D) verbaut, so dass eine hoch auflösenden Diashow am Flachbildfernseher nichts im Wege steht.

Im Fotomodus erlaubt die Super-Resolution-Technologie ein zweifaches Digitalzoom, das visuell dem Eindruck eines echten optischen Zooms nicht nachstehen soll. Auch die Rauschunterdrückung will Ricoh mit ausgeklügelten Algorithmen verbessert haben. Ebenfalls neu uns unseres Wissens erstmals in einer Digitalkamera verbaut ist ein Bleach-Bypass-Effekt. Dieser stammt noch aus der analogen Filmentwicklung. Der Effekt entsteht, wenn man beim analogen Farbfilm-Entwickeln den Bleichprozess abschwächt oder weg lässt. Das Resultat ist eine geringere Farbsättigung bei stark erhöhtem Kontrast. Die erste Verwendung fand dieser Effekt 1960 im japanischen Film "Otôto", wurde aber erst viel später mit der Verfilmung von "1984" wieder entdeckt. Aber auch in jüngeren Filmen wie "Snatch", "Der Soldat Jamey Ryan" oder "300" kam dieser Effekt zum Einsatz. In der CX6 wird er nun digital nachgeahmt und ist in der Farbtemperatur beeinflussbar. Weitere Effekte der CX6 sind etwa Spielzeugkamera oder Miniatur. Die CX6 soll in den Farben Schwarz, Silber und Pink zu einem Preis von 300 EUR erhältlich sein.

Ricoh CX6 [Foto: Ricoh] Ricoh CX6 [Foto: Ricoh] Ricoh CX6 [Foto: Ricoh]

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.