Die üblichen Verdächtigen

Ricoh Caplio RR530 alias Pentax Optio 50 alias Premier DC-5347

2005-09-23 Dass sich nicht nur die Discounter, Billigmarken und ehemalige Traditionsmarken (z. B. Rollei, Minox, Voigtländer, Praktica), sondern auch renommierte Hersteller von taiwanesischen Auftragsfertigern beliefern lassen, ist längst nichts Neues mehr. Beim jüngsten Fall geht es um die dieser Tage vorgestellte Ricoh Caplio RR530, die auffallende Ähnlichkeiten mit der schon länger auf dem Markt erhältlichen Pentax Optio 50 besitzt und die – wie es sich bei unseren Recherchen herausgestellt hat – beide vom "üblichen Verdächtigen" Premier hergestellt werden.  (Yvan Boeres)

Ricoh Caplio RR530 [Foto: Ricoh Europe]Es genügt, nur einen Blick auf die Produktfotos bzw. auf die technischen Daten der Ricoh Caplio RR530, Pentax Optio 50 und Premier DC-5347/5385 zu werfen, um zu erkennen, dass es sich – abgesehen von ein paar Detailunterschieden – praktisch um ein und dieselbe Kamera handelt. Gingen wir bei der offiziellen Vorstellung der Pentax Optio 50 (siehe digitalkamera.de-Meldung vom 14. Februar 2005) noch davon aus, dass es sich bei dieser Kamera nicht um einen der zahlreichen Taiwan-Klones handelt, wurden auch wir nun eines Besseren belehrt.

Demnach handelt es sich bei der vor einigen Tagen von Ricoh vorgestellten Caplio RR530 und der Pentax Optio 50 letztendlich wieder um ein Fabrikat der Marke Premier. Zu den Ausstattungsmerkmalen des vermeintlichen Marken-Schnäppchens gehören neben der 3-fach-Zoomoptik (32-96 mm/F2,8-4,8 entspr. Kleinbild) und dem 5-Megapixel-CCD noch der eingebaute 12-MByte-Speicher, der Steckplatz für Speicherkarten des Typs Secure Digital, die Scharfstellung per Autofokus, der Supermakromodus mit einem Mindestabstand von nur 6 cm, der mit 130.000 Pixeln auflösende LC-Farbbildschirm mit einer Bilddiagonale von 1,8 Zoll, die Stromversorgung über nur zwei handelsübliche AA/Mignon-Zellen (Einweg-Batterien oder Akkus), ein Serienbildmodus sowie vier Motivprogramme. Für eine Kamera dieser Preisklasse nicht absolut selbstverständlich sind die Belichtungsreihenfunktion, der Doppel-Selbstauslöser, die Spotmessung (alternativ zur mittenbetonten Integralmessung) und die Videoaufnahme mit Ton in nahezu unbegrenzter Länge (maßgebend ist die verbleibende Speicherkapazität). Zwar nimmt die Caplio RR530/Optio 50/DC-5347 ihre Videos nur in QVGA-Auflösung (320 x 240 Pixel) auf, aber immerhin mit einer Bildwiederholrate von 20 Bildern pro Sekunde. Die kleine Kamera mit Audio/Video-Ausgang (PAL/NTSC), Netzeingang und USB-Schnittstelle unterscheidet sich – je nach aufgebrachter Marke – nur durch den Lieferumfang, den Verschlusszeiten- und Empfindlichkeitsbereich (was sich auch geringfügig auf die Blitzreichweite auswirkt) und durch die Art, wie der jeweilige "Hersteller" diverse Werte (u. a. Ausmaße) nach oben oder nach unten abrundet.

Da die Premier DC-5347 als solche hierzulande nicht verkauft wird, können wir keine Preisangabe dazu machen. Die Pentax Optio 50 ist schon etwas länger auf dem Markt, ursprünglich mit einer UVP von ca. 200 EUR; die Ricoh Caplio RR530 soll Anfang Oktober zu einem Listenpreis von knapp 180 EUR auf den Markt kommen. Informationen zu Technik, Funktion und Ausstattung der jeweiligen Kameras finden unsere Leser in den entsprechenden digitalkamera.de-Datenblättern.

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