Mit neuem 20-Megapixel-Sensor

Panasonic Lumix DMC-GX8 mit Spritzwasserschutz und 4K-Videofunktion

2015-07-16 Mit der GX8 kündigt Panasonic ein in vielen Punkten weiterentwickeltes Nachfolgemodell der GX7 an. Die GX8 ist das neue kompakte Spitzenmodell im Lumix-Systemkamera-Line-Up. Als erste Micro-Four-Thirds-Kamera überhaupt setzt sie einen neuen, 20 Megapixel auflösenden Bildsensor ein. Mit dem spritzwassergeschützten Magnesiumgehäuse ist die GX8 zudem robuster als ihr Vorgängermodell. Auch der elektronische Sucher wurde deutlich verbessert.  (Benjamin Kirchheim)

Herzstück der GX8 ist der neue, 20 Megapixel auflösende Four-Thirds-Sensor. Trotz der höheren Auflösung ermöglicht der Sensor hohe Serienbildraten, deckt mit ISO 100 bis 25.600 einen großen Empfindlichkeitsbereich ab und wurde sogar beim Dynamikumfang verbessert. Gegenüber dem Vorgängermodell GX7 soll die Eingangsdynamik um 26 Prozent gestiegen sein. Für die Bildverarbeitung sorgt ein neuer, mit vier Kernen noch leistungsfähigerer Venus-Engine-Bildprozessor. Der mechanische Verschluss ist bis zu 1/8.000 Sekunde schnell, der lautlose elektronische Verschluss erlaubt sogar 1/16.000 Sekunde kurze Verschlusszeiten.

Die vordere und hintere Gehäuseschale des gegenüber der GX7 deutlich gewachsenen Gehäuses besteht aus einer Magnesiumlegierung, zudem ist die gesamte Kamera gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Sämtliche Bedienelemente sind mit Dichtungen versehen, etwa das Programmwählrad, das darunterliegende Belichtungskorrekturrad, die beiden Einstellräder oder die neue Funktionstaste an der Kameravorderseite. Insgesamt bietet die GX8 sogar 13 programmierbare Tasten. Der wechselbare Lithium-Ionen-Akku erlaubt 340 Aufnahmen nach CIPA-Standard. Der rückwärtige Bildschirm ist nun nicht mehr klappbar, sondern stattdessen dreh- und schwenkbar. Außerdem handelt es sich bei dem 7,5 Zentimeter großen Touchscreen um ein 1,04 Millionen Bildpunkte auflösendes OLED, das mit 10.000:1 einen besonders großen Kontrast bietet. Auch der Sucher wurde gegenüber der GX7 deutlich verbessert: Er vergrößert nun 0,77-fach entsprechend Kleinbild, ist weiterhin um 90 Grad nach oben klappbar und eignet sich mit der auf 21 Millimeter vergrößerten Austrittspupille besser für Brillenträger. Eine optional erhältliche, größere Augenmuschel schirmt zudem Streulicht effektiv ab. Auch beim Sucher kommt ein OLED mit 10.000:1 Kontrastverhältnis zum Einsatz, es löst im 16:9-Format 2,36 Millionen Bildpunkte auf.

Wie die GX7 verfügt auch die GX8 über einen eingebauten Bildstabilisator. Dafür ist der Sensor beweglich gelagert. Anders als bei der GX7 muss man sich aber nicht mehr entscheiden, welcher der beiden Bildstabilisatoren, der im Objektiv oder der im Gehäuse, arbeiten soll. Die GX8 kann beide Bildstabilisatoren gleichzeitig verwenden und erzielt damit eine höhere Effektivität. Während der Objektiv-Stabilisator mit zwei Achsen arbeitet, Winkelverwackelungen nach links/rechts sowie oben/unten kompensiert, stabilisiert der Sensor auf vier Achsen. Neben Winkelverwackelungen sind dies auch Verschiebungen in die vier Richtungen. Kombiniert die GX8 die beiden Stabilisatoren, so wird die Winkelverwackelung bei 14 Millimetern Brennweite um den Faktor 3,5 besser kompensiert, bei einer Telebrennweite von 140 Millimetern immerhin um den Faktor 1,5. Um den Dual-IS nutzen zu können, bedarf es allerdings eines Firmwareupdates der Objektive, die Kompatibilitätsliste ist auf dem Bild unter diesem Absatz zu finden. Bei Videoaufnahmen wiederum wird der Sensor-Bildstabilisator im Gehäuse stillgelegt. Der Objektivstabilisator steuert zwei Achsen bei und ein elektronischer Stabilisator gleicht Verschiebungen sowie Drehbewegungen aus, sodass hier in der Summe sogar ein 5-Achsen-Stabilisator zur Verfügung steht.

Selbstverständlich bietet die Lumix GX8 auch eine 4K-Videofunktion. Sie arbeitet wahlweise mit 24 oder 25 Bildern pro Sekunde. Neben dem integrierten Stereomikrofon gibt es auch einen Klinkenanschluss für ein externes Mikro. In Full-HD-Auflösung erreicht die GX8 sogar flüssige 50 Bilder pro Sekunde. Weiter verbessert hat Panasonic die 4K-Fotofunktionen. Damit lassen sich immerhin problemlos DIN-A4-Fotos mit 300 dpi Auflösung drucken. Einerseits lässt sich aus einem 4K-Video ein 4K-Fotoschnappschuss speichern. Andererseits gibt es aber auch eine echte 4K-Serienbildfunktion, die mit 30 Bildern pro Sekunde arbeitet. Der Clou: Egal ob in 4:3, 3:2, 16:9 oder 1:1 aufgenommen werden soll, die 4K-Auflösung wird mit etwas über acht Megapixeln Auflösung immer erreicht. Die 4K-Serienbildfunktion bietet drei Modi: Im normalen Modus werden mit dem Auslöser bis zu 29 Minuten und 59 Sekunden lang 30 Bilder pro Sekunde aufgezeichnet. Dieselbe Längenbeschränkung gilt übrigens auch für Videoaufnahmen. Im Pre-Burst-Modus hingegen werden vor und nach dem Auslösen jeweils 30 Bilder gespeichert. Im Modus Start-Stopp wiederum beginnt die Serienaufnahme mit der Betätigung des Auslösers und endet mit der zweiten Betätigung.

Per Firmwareupdate möchte Panasonic zudem Ende 2015 die sogenannte "Post Focus"-Funktion nachrüsten. Mit dieser wird im 4K-Modus bei 30 Bildern pro Sekunde in voraussichtlich 50 Schritten ein Fokusbereich durchfahren und die Bilder werden gespeichert. Hinterher lässt sich jederzeit ein Foto mit dem Fokus an einer selektierten Stelle speichern. Eine ähnliche Funktion bietet die Lichtfeldfotografie, allerdings mit geringerer Auflösung.

Für den Autofokus sorgt die DFD-Technologie von Panasonic. Aus zwei unterschiedlich fokussierten, unscharfen Fotos kann die GX8 die Fokusentfernung wie bei einem Phasen-Autofokus vorausberechnen und benötigt den Kontrast-Autofokus nur noch zur Feinjustage. Damit stellt die GX8 in lediglich 0,07 Sekunden scharf und ist somit doppelt so schnell wie das Vorgängermodell GX7. Dank Lowlight-AF fokussiert die GX8 sogar noch bei -4 EV Umgebungslicht, etwa bei Mondschein. Auch auf Sterne am Himmel kann sie fokussieren. Ansonsten arbeitet der Autofokus mit bis zu 49 Messfeldern und erkennt nicht nur Gesichter, sondern auch Augen. Zudem kann der Fokus auf ein Feld mit wählbarer Größe umgestellt werden oder sogar auf einen winzigen Pinpoint-AF für die Fokussierung noch kleinerer Motivdetails. Mittels Touchscreen lässt sich der Fokuspunkt per Fingertippen platzieren. Bei manueller Fokussierung gibt es Unterstützung durch die Fokuslupe sowie das Fokuspeaking. In voller Auflösung von 20 Megapixeln nimmt die GX8 acht Serienbilder pro Sekunde auf, mit AF-Tracking sind es immerhin noch sechs Bilder pro Sekunde. Dabei kann die GX8 nun auch Bewegungen von Motiven vorausberechnen, um Objekte noch besser im Fokus zu halten.

Per eingebautem WLAN kommuniziert die Panasonic Lumix DMC-GX8 mit anderen Geräten. Dank NFC oder wahlweise QR-Code ist die Verbindung blitzschnell ohne Passworteingabe aufgebaut. Die GX8 kann dann Bilder an Smartphones, Tablets, Fernseher oder Drucker schicken. Die entsprechende App für Android und iOS erlaubt sogar die Fernsteuerung der Kamera mit Livebildübertragung. Doch auch vom Computer aus lässt sich die Lumix dank USB-Tethering fernsteuern. Als neues Zubehör will Panasonic zudem eine USB-Fernbedienung anbieten, mit der sich die GX8 fernsteuern lässt. Die Fernbedienung soll die Einstellung verschiedener Parameter für Fotoaufnahmen erlauben. Aber auch ein klassischer Kabelfernauslöser kann in die Lumix gesteckt werden. Ab Ende August 2015 soll die Panasonic Lumix DMC-GX8 in Schwarz und Silber-Schwarz erhältlich sein. Der Preis steht noch nicht fest.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.