Jetzt wieder mit besserem Handgriff

Panasonic Lumix DMC-G5 vorgestellt

2012-07-18 Panasonic führt beständig seine vier Modellreihen mit Micro-Four-Thirds-Anschluss fort, mit der Lumix DMC-G5 bekommt die G3 nun ein etwas besser ausgestattetes Nachfolgemodell. Kritik musste die G3 von manchem Anwender für den kleinen Handgriff einstecken. Die G5 hat nun wieder einen etwas größeren, so dass die spiegellose Systemkamera besser in der Hand liegt, wie wir an einem frühen Vorserienmodell auf dem Lumix Festival für jungen Fotojournalismus in Hannover erfreut feststellen konnten. Auch der Sensor wurde verbessert: Er löst weiterhin 16 Megapixel auf, die Ausleserate bei FullHD-Videoaufnahmen wurde jedoch auf 50 Bildern pro Sekunde gesteigert.  (Benjamin Kirchheim)

Bei der G3 war es durchaus ein Problem, dass die 1.920 x 1.080 Pixel mit 25 Bildern pro Sekunde ausgelesen und mit 50 Halbbildern pro Sekunde gespeichert wurden. Gerade anspruchsvolle Videographen sahen hierin einen deutlichen Nachteil gegenüber Camcordern mit echten 50i Ausleserate. Mit 50p bietet die G5 nun einen echten Mehrwert, im AVCHD-Format werden diese Videos mit 28 Mbit/s gespeichert, wofür mindestens eine Class-4- SDHC-Speicherkarte nötig ist. Bei HD-Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln sinkt die Bildwiederholrate auf 25 Bilder/s. Alternativ zu AVCHD lassen sich die Videos auch als MP4 speichern, dann allerdings selbst bei FullHD nur mit 25 Bildern/s. Der Ton wird wahlweise über das interne Stereomikrofon oder über ein externes aufgenommen, das über eine 2,5-Millimeter-Klinkenbuchse angeschlossen werden kann. Der Pegel ist in vier Stufen aussteuerbar, ein digitaler Windfilter lässt sich zuschalten. Im Videomodus stehen wie im Fotomodus zahlreiche Motivprogramme, eine Motivautomatik und Kreativfilter zur Verfügung.

Doch in erster Linie ist die Lumix DMC-G5 eine spiegellose Systemkamera für die Fotografie. Zahlreiche Automatiken, Motivprogramme sowie die Möglichkeit zur manuellen Steuerung sprechen einen breiten Anwenderkreis an. Neu ist eine HDR-Automatik, die verschieden belichtete Fotos aufnimmt und zu einem Bild mit höherem Dynamikumfang kombiniert. Die ISO-Empfindlichkeit lässt sich nun von 160 bis 12.800 einstellen. Insgesamt soll die G5 weniger rauschen als die G3, was sowohl auf den besseren Sensor, als auch auf den leistungsfähigeren Vierkern-Bildprozessor sowie die ausgefeilteren Algorithmen zurückzuführen ist. Hervorzuheben ist die neue Option, mit elektronischen Verschluss besonders leise fotografieren zu können, beispielsweise bei Theateraufführungen, Konzerten oder in Museen.

Die Serienbildrate wurde auf sechs Bilder pro Sekunde erhöht. Aufgebohrt wurde die Auflösung des rückwärtigen Drei-Zoll-Bildschirms, der nun 920.000 Bildpunkte besitzt. Er ist berührungsempfindlich, was die Kamerabedienung vereinfacht, beispielsweise beim Fokussieren auf ein bestimmtes Motivdetail. Doch die G5 verfügt auch über zahlreiche Knöpfe und Einstellräder, so dass man nicht auf den Touchscreen angewiesen ist. Neu hinzugekommen ist ein Hebel in der Nähe des Auslösers, mit dem sich wahlweise das Motorzoom eines Objektivs oder die Blende beziehungsweise die Belichtungszeit einstellen lassen. Bei der Bildwiedergabe dient dieser Hebel ebenfalls zum Zoomen. Der Bildschirm ist um 180 Grad zur Seite schwenkbar und um 270 Grad drehbar, so dass Selbstporträts, Aufnahmen in Bodennähe oder über die Köpfe einer Menschenmenge hinweg keine Verrenkungen erfordern.

Zwar bietet die G5 als spiegellose Systemkamera keinen optischen Sucher, jedoch bringt es der elektronische auf stolze 1,44 Millionen Bildpunkte (SVGA-Auflösung) und der Sucher ist so groß wie der einer Kleinbild-DSLR mit 0,7-facher Vergrößerung. Da es sich beim elektronischen Sucher um ein Livebild handelt, werden 100 Prozent des Bildfeldes abgedeckt, die Menüs und Bildwiedergabe sind im Sucher einblendbar und auch der Weißabgleich lässt sich problemlos beurteilen. Hinzu kommen eine Belichtungsvorschau, einblendbare Gitterlinien, ein elektronischer Horizont sowie ein Livehistogramm. Aktiviert wird der Sucher auf Wunsch durch einen eingebauten Näherungssensor, so dass ein manuelles Umschalten entfällt. Neu ist die Möglichkeit, auch im Sucherbetrieb über den Bildschirm den Touch-AF zur Objektverfolung aktivieren zu können. Wie schon bei den Vorgänger- und Schwestermodellen soll der Autofokus dank 120 Bilder pro Sekunde Auslesefrequenz von Sensor und Objektivelektronik äußerst rasant arbeiten

Die DMC-G5 verfügt über ein integriertes Blitzgerät, zeigt sich aber auch anschlussfreudig. Neben dem Systemblitzschuh besitzt sie eine Fernauslösebuchse, einen kombinierten USB- und AV-Anschluss und einen HDMI-Ausgang. Der mitgelieferte Lithium-Ionen-Akku soll für 320 Aufnahmen nach CIPA-Standardmessverfahren reichen, lässt sich aber auch durch einen Akku-Dummy mit Netzteilanschluss ersetzen. Ab August 2012 soll die Lumix DMC-G5 in Deutschland in den Farben Schwarz, Weiß und Silber erhältlich sein. Der Preis im Set mit dem Lumix G Vario 3,5-5,6/14-42mm soll bei 750 EUR liegen. Die Kamera ist aber auch einzeln, dann nur in Schwarz, erhältlich. Zudem wird die G5 auch im Powerzoom-Kit mit dem Lumix G X-Vario 3,5-5,6/14-42mm in drei Farben angeboten. Das Doppelzoomkit mit 14-42mm und dem neuen 45-150 mm (siehe weiterführende Links) soll es wiederum nur in Schwarz geben.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.