Foto-Video-Hybrid Systemkamera-Flaggschiff

Panasonic Lumix DC-GH5 im Detail vorgestellt

Seite 2 von 2, vom 2017-01-04 (Autor: Benjamin Kirchheim)Zur Seite 1 wechseln

Doch zurück zu den Videofunktionen, die die GH5 bereits ab Auslieferung beherrscht: So arbeitet die Kamera nun im Videomodus ohne Crop, der bei der GH4 noch für eine deutliche, nicht immer wünschenswerte Ausschnittsvergrößerung sorgte. Der mechanische 5-Achsen-Bildstabilisator ist auch während der Videoaufzeichnung aktiv. Bei den Aufnahmeformaten besteht die freie Wahl zwischen MOV, MP4 und AVCHD in verschiedenen Bildwiederhol- und Bitraten. Selbstverständlich profitiert auch der Videomodus von der verbesserten Unterdrückung des Rolling-Shutter-Effekts. Die Gamma-Einstellungen umfassen unter anderem "Cinelike D" und "Cinelike V" sowie "Like 709", letzteres sorgt für eine HDTV-Kompatibilität. Für die VLogL-Videoaufzeichnung ist hingegen ein kostenpflichtiges Firmwareupdate nötig. Zudem bietet die GH5 nun Waveformer- und Vektorskop-Anzeigen. Darüber zeichnet sie den SMPTE-kompatiblen Time Code entweder im Rec-Run- oder Free-Run-Count-Up-Modus auf. Das soll die Synchronisation von Video- und Tonmaterial in der Post-Produktion vereinfachen. Zudem können die Luminanzwerte zwischen 64-1023, 64-940 und 0-1023 gewählt werden. Außerdem unterdrückt der Synchro Scan-Modus das Flimmern, Farbbalken sind ebenfalls verfügbar. Im Gegensatz zur GH4 bietet Panasonic zur GH5 keinen Zusatzgriff mit XLR-Anschlüssen mehr an, sondern realisiert dies nun über einen deutlich kompakteren Blitzschuhaufsatz (DMW-XLR1).

Um die großen Datenmengen auch flott speichern zu können, verfügt die Lumix DC-GH5 über einen Doppel-SD-Kartenslot, der zu SDHC, SDXC und UHS II (beide Slots!) kompatibel ist. Auch die weiteren Kameradaten können sich sehen lassen beziehungsweise sind teilweise spektakulär und/oder in ihrem Segment marktführend. So ist das robuste Magnesiumgehäuse gegen Spritzwasser und Staub geschützt sowie frostsicher bis -10 Grad Celsius. Der Verschluss ist für 200.000 Auslösungen ausgelegt und bietet eine kürzeste Verschlusszeit von 1/8.000 Sekunde. Bis zu 1/2.000 Sekunde kurzen Belichtungszeiten kann zudem ein elektronischer erster Verschlussvorhang erfolgen, um den Shutter-Shock-Effekt (Unschärfen durch Verschlusserschütterungen), der ohnehin auf 1/6 verringert wurde, gänzlich zu eliminieren. Der rein elektronische Verschluss ermöglicht sogar bis zu 1/16.000 Sekunde kurze Verschlusszeiten.

Der rückwärtige 8-Zentimer-Touchscreen besitzt ein Seitenverhältnis von 3:2 und ist dreh- und schwenkbar, er löst feine 1,6 Millionen Bildpunkte mit RGBW-Matrix auf. Das OLED-Display des elektronischen Suchers hingegen bringt es auf stattliche 3,7 Millionen Bildpunkte bei 60 Bildern pro Sekunde. Hier sind trotz 0,76-facher Vergrößerung im Vergleich zum Kleinbild praktisch keine Pixel mehr auszumachen. Auch die Austrittspupille ist mit 21 Millimetern nicht zu klein. Bildschirm und Sucher decken selbstverständlich 100 Prozent des Bildfelds ab.

Die GH5 bietet 20 individualisierbare Funktionstasten und ein überarbeitetes Menü mit acht statt fünf Zeilen für weniger Menüseiten. Zu einer einfacheren Bedienung sollte zudem beitragen, dass man sich den Grund für die Ausgrauung eines Menüpunkts anzeigen lassen kann. Hervorzuheben ist außerdem das neue "Mein Menü", in dem bis zu 23 bevorzugte Menüeinträge für einen schnelleren Zugriff abgespeichert werden können. Neben WLAN, das nun auch auf 5 GHz funkt, bietet die GH5 zudem Bluetooth 4.2 LE für eine stromsparende Verbindung zu einem Smartphone, um im Hintergrund Daten auszutauschen (etwa die vom Smartphone ermittelten Geokoordinaten) und die WLAN-Verbindung zur Datenübertragung oder Kamerafernsteuerung noch einfacher aufbauen zu können. Zudem besitzt die GH5 eine Auto-Backup-Funktion im heimischen WLAN. Beim USB-Anschluss handelt es sich um eine Typ C Buchse, die USB 3.1 für eine schnelle Datenübertragung unterstützt.

Als Zubehör bietet Panasonic wieder einen Akkugriff (DMW-BGGH5) an, um die Akkukapazität zu verdoppeln und das Handling im Hochformat zu verbessern. Ab März 2017 soll die Panasonic Lumix DC-GH5 zu einem Preis von knapp 2.000 Euro erhältlich sein. Auch ein Set mit dem ebenfalls heute vorgestellten Leica 12-60 mm F2,8-4,0 Asph. O.I.S. will Panasonic anbieten, der Preis wird bei rund 2.600 Euro liegen, was immerhin 400 Euro gegenüber dem Einzelkauf spart.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.