Kleine Schwester für die OM-D E-M1 und E-M5

Olympus kündigt OM-D E-M10 als OM-D-Einsteigermodell an

2014-01-29 Mit der OM-D E-M10 kündigt Olympus die bisher kompakteste spiegellose Systemkamera unter der OM-D-Flagge an. Gleichzeitig stellt sie das neue Einsteigermodell dar, ohne dass der Käufer auf ein hochwertiges Metallgehäuse oder eine gute Bildqualität verzichten muss. In vielerlei Hinsicht überflügelt die E-M10 sogar ihre große Schwester E-M5, muss als Einsteigermodell aber auch leicht Federn lassen. Als erste OM-D verfügt sie zudem über ein eingebautes Pop-Up-Blitzgerät.  (Benjamin Kirchheim)

Durch das Einsparen des Zubehöranschlussses zwischen Sucher und Blitzschuh ist die Olympus E-M10 die bisher kompakteste OM-D, wozu auch das neue Pancake-Standardzoom, das kompakteste seiner Art, beiträgt (siehe weiterführende Links). Da Olympus die OM-D-Serie jedoch als hochwertige Kameraserie ansieht, muss der Käufer weder auf das Design, noch auf das Metallgehäuse verzichten. Allerdings besitzt die E-M10 im Gegensatz zu ihren Schwestermodellen E-M5 und E-M1 keinen Spritzwasserschutz. Ansonsten ist die E-M10 der E-M5 vom Gehäuse her auffallen ähnlich, erbt aber auch ein paar Ausstattungsdetails des Topmodells E-M1. Die E-M10 kombiniert den 16 Megapixel auflösenden Live-MOS-Bildsensor der E-M5 mit dem leistungsstarken Bildprozessor TruePic VII der E-M1. Vor allem die Technologie Fine Detail II sorgt für eine Verbesserung der Bildqualität, indem die Schwächen der Objektive etwa am Bildrand oder die Beugung bei geschlossener Blende kompensiert wird. Auch Moiré-Effekte soll der Bildprozessor unterdrücken, denn die E-M10 besitzt keinen auflösungsmindernden Tiefpassfilter vor dem Sensor, der normalerweise die Moirés unterdrückt. Der schnelle Bildprozessor sorgt auch für eine Serienbildrate von acht Bildern pro Sekunde, Videos können in Full-HD-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden, wobei weiterhin mit voller Auflösung fotografiert werden kann, allerdings nur im 16:9-Seitenverhältnis. Auch der schnelle 81-Punkt-Autofokus mit Fast AF Technologie ist verbaut.

Federn lassen muss die E-M10 beim eingebauten Bildstabilisator, der im Gegensatz zur E-M1 mit "nur" drei Achsen (horizontal, vertikal und Rotation) arbeitet, dabei aber gemäß CIPA-Standardmessverfahren immernoch 3,5 EV-Stufen längere Belichtungszeiten erlaubt als ohne Bildstabilisator. Dafür hat die E-M10 der E-M5 und E-M1 den eingebauten Pop-Up-Blitz voraus, mit dem sich auch externe Systemblitzgeräte drahtlos steuern lassen. Außerdem verfügt die E-M10 über ein eingebautes WLAN-Modul, das nicht nur die drahtlose Bildübertragung etwa auf Smartphones oder PCs erlaubt, sondern auch die Fernsteuerung vom Smartphone inklusive Livebildübertragung sowie ganz neu eine reine Fernauslösefunktion. Im Gegensatz zur Fernsteuerung kann hierbei die Kamera weiterhin direkt bedient werden, nur die Auslösung erfolgt analog zu einem Kabelfernauslöser, nur halt drahtlos, vom Smartphone aus. Sehr praktisch dabei ist die einfache Konfiguration der WLAN-Verbindung mittels abzuscannendem QR-Code auf dem Kameradisplay, Details können unserem aktuellen Fototipp entnommen werden (siehe weiterführende Links).

Ebenfalls neu an der OM-D E-M10 ist eine zweite HDR-Funktion. Statt drei bis sieben unterschiedliche belichtete Fotos zu einem zu kombinieren, arbeitet die Bulb-Langzeitbelichtung in einem HDR-Modus, bei dem nur die dunklen Bereiches des Bildes weiter belichtet werden. Die Live-Bulb-Funktion, bei der man auf dem Kameramonitor die heller werdende Belichtung live beobachten kann, besitzt die E-M10 ebenfalls. Natürlich gibt es auch diverse Bracketing-Funktionen für Belichtung, Weißabgleich etc. Auch iAuto, Motivprogramme und die bekannten Art-Filter sind dabei, genauso kann der Anwender aber auch die Belichtung klassisch in den Programme P, A, S und M teilweise oder ganz manuell festlegen. Dafür stehen gleich zwei Drehräder zur Verfügung, so dass zwei Parameter unabhängig voneinander direkt verstellt werden können. Hinzu kommen frei belegbare Fn-Tasten sowie ein Schnellmenü. Auch die Creative-Control-Funktion der E-M1 ist an Bord, damit lassen sich über die Einstellräder schnell Fokus, Ton und Farbe in Echtzeit anpassen.

Der rückwärtige 7,5-cm-Bildschirm löst 1,04 Millionen Bildpunkte auf und lässt sich nach oben und unten klappen. Der elektronische Sucher bringt es gar auf 1,44 Millionen Bildpunkte Auflösung. Neu ist die extrem kurze Verzögerung von nur 0,007 Sekunden, was einem Echtzeitsucher schon sehr nahe kommt.

Ab Mitte Februar 2014 soll die Olympus OM-D E-M10 wahlweise in Silber-Schwarz oder komplett in Schwarz für knapp 600 EUR erhältlich sein. Das Set mit dem neuen M.Zuiko Digital 14-42 mm 1:3.5-5.6 EZ kostet mit knapp 800 EUR genau 200 Euro Aufpreis. Passend zur Kamera ist das Objektiv schwarz oder silber. Passend zur E-M10 gibt es einen optionalen Griff, der den Handgriff der E-M10 etwas vergrößert. Dank einer Schnellabnahmefunktion lässt sich der Akku der Kamera ohne Schrauberei wechseln.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.