Super-Zoom und Super-Tough

Olympus erweitert Portfolio um SZ-20, SZ-30MR und TG-810

2011-03-02 Stück für Stück stellt Olympus sein Digitalkameraprogramm auf neue Modelle um. Das Märztrio besteht aus zwei kompakten Superzoomkameras sowie der besonders robusten TG-801, die bis zehn Meter Wassertiefe dicht ist und sogar über ein GPS verfügt. Die Modelle SZ-20 und SZ-30MR verfügen über einen 16 Megapixel auflösenden BSI-CMOS-Sensor und sind sich vom Design und der Ausstattung sehr ähnlich, unterscheiden sich aber in Abmessungen und Zoomstärke – 12,5-fach bei der SZ-20 sowie 24-fach bei der SZ-30 MR. Einen mechanischen Bildstabilisator per Sensor-Shift besitzen alle drei Neuvorstellungen.  (Benjamin Kirchheim)

Olympus SZ-20 [Foto: Olympus]Die SZ-Reihe von Olympus zeichnet sich einerseits durch kompakte, flache Bauweise und andererseits ein dennoch markantes Design mit hervortetendem Objektiv und Handgriff aus. So bringt es die SZ-20 auf eine Gehäusetiefe von 30,5 mm. Das optische 12,5-fach-Zoom reicht von 24-300 mm (KB) und erstmals kommt ein Backlight-CMOS-Sensor bei Olympus zum Einsatz. Allerdings löst der Sensor 16 Megapixeln und folgt damit dem Trend anderer Hersteller. Ob es sinnvoll ist, bei der Auflösung mit Systemkameras und ihren deutlich größeren Sensoren mithalten zu wollen, sei dahin gestellt. Ebenso die Frage, ob die Konsumenten solche Auflösungen tatsächlich brauchen, reicht doch für den üblichen postkartengroßen Abzug eine Auflösung von zwei Megapixeln. Immerhin soll die rückwärtig belichtete CMOS-Technologie (siehe auch weiterführende Links) dafür sorgen, dass die lichtempfindliche Fläche des Sensors gegenüber einen gleich hoch auflösendem CCD-Sensor etwas steigt.

Olympus SZ-20 [Foto: Olympus]Der CMOS-Sensor bringt aber noch andere positive Eigenschaften mit: Da wäre einerseits die Full-HD-Videoauflösung zu nennen, wobei Olympus die Videos im MPEG-4-Format, also sehr effektiv komprimiert, und mit Stereoton ablegt. Die Aufnahmelänge in HD und Full-HD ist wie üblich auf 29 Minuten begrenzt. Sie wird der höhere Einfuhrzoll für Camcordern vermieden, denn als solche gelten  Digitalkameras ab 30 Minuten Aufnahmelänge. Die zweite Beschränkung ist die maximale Dateigröße von 4 GBytes des FAT32-Dateisystems, so dass zumindest in Full-HD-Auflösung deutlich weniger als 29 Minuten Aufzeichnungsdauer möglich sein sollten. Schaltet man auf VGA-Auflösung zurück, gibt es übrigens keine Zeitbeschränkung für die Video-Aufnahme. Bei den Speicherkarten gibt es ebenfalls weniger Einschränkungen, hier werden SD, SDHC und SDXC unterstützt. Den zweiten Vorteil des CMOS-Sensors, seine hohe Serienbildgeschwindigkeit bei hoher Auflösung, nutzt Olympus weniger aus. Zwar sind sieben Bilder pro Sekunde möglich, allerdings für maximal drei Bilder in Folge. Nur bei 1,5 Bildern pro Olympus SZ-20 [Foto: Olympus]Sekunde gibt es 18 Bilder in Folge, bei fünf Megapixeln sind sogar 15 Bilder pro Sekunde und 34 Bilder in Folge möglich. An diesen Zahlen kann sich allerdings laut Olympus bis zur Markteinführung eventuell noch etwas ändern.

Der CMOS-Bildsensor ist zur Bildstabilisierung mechanisch beweglich gelagert. Das funktioniert allerdings nur bei Fotos, bei Videos setzt Olympus auf die dort recht effektive elektronische Bildstabilisierung. Die ISO-Empfindlichkeit des Sensors lässt sich im Bereich von ISO 80 bis 3.200 regeln, Olympus verzichtet also auf übertrieben hohe Einstellungen. Der Olympus SZ-30MR silber [Foto: Olympus]rückwärtige Bildschirm misst 7,6 Zentimeter in der Diagonalen und löst feine 460.000 Bildpunkte auf. Für die Bildaufnahme sorgen zahlreiche Automatikprogramme. Neben der benutzergeführten Wahl des Motivprogramms kann die Kamera dieses anhand einer Motiverkennung auch selbst festlegen. Dabei werden Gesichter von Menschen und Haustieren erkannt. Für Panoramaaufnahmen steht ein Aufnahmeassistent zur Verfügung. Einstellbarer Weißabgleich, verschiedene Belichtungsmessverfahren und diverse Aufnahmefilter ergänzen die umfassende Ausstattung. Auch nach der Aufnahme können Bilder in der Kamera editiert werden.

Die USB-Ladefunktion gehört bei Olympus inzwischen zum Standard, das heißt der Lithium-Ionen-Akku wird in der Kamera geladen, wobei man das beiliegende USB-Kabel wahlweise in den Computer oder in den beiliegenden USB-Stromadapter stecken kann. Extern kann der Akku mit ein Olympus SZ-30MR silber [Foto: Olympus]einem optional erhältlichen Ladegerät geladen werden. Auch ein HDMI-Kabel für den Anschluss des Typs D (MicroHDMI) muss man eigens kaufen, wenn man die HDTV-Wiedergabe direkt von der Kamera nutzen will. Noch im März 2011 soll die SZ-20 für knapp 250 € in den Handel gelangen. Beim Gehäuse hat der Käufer die Wahl zwischen Silber und Schwarz.

Die SZ-30MR unterscheidet sich nicht so sehr von ihrer kleineren Schwester. Vor allem im realen Vergleich fällt das voluminösere Gehäuse auf, das aber vom Design fast identisch ist. Die SZ-30MR besitzt das zoomstärkere Objektiv. Von 25-600 mm (KB) reicht der 24-fach-Zoombereich. Dennoch ist das Gehäuse keine 40 Millimeter dick – ein Wert, der noch vor nicht langer Zeit undenkbar war, maßen doch 24-fach-Zoom-Kameras gerne 70 Millimeter in der Tiefe.

Olympus SZ-30MR [Foto: Olympus]Der Bildprozessor TruePIC III+ besitzt in der SZ-30MR im Gegensatz zur SZ-20 einen Doppelkern, wodurch die SZ-30MR etwas leistungsstärker ist. Unter anderem können Full-HD-Filme und 16 Megapixel auflösende Fotos simultan aufgezeichnet werden. Multi-Recording nennt Olympus das, weshalb die SZ-30MR das zusätzliche Kürzel "MR" besitzt. Auch die Serienbildzahl ist, wenn auch nur geringfügig, höher. Fünf Bilder in Folge bei sieben Bildern pro Sekunde sind bei voller Auflösung möglich. Bildschirmgröße, Motivprogrammausstattung, Panoramafunktion, Bildbearbeitungsmöglichkeiten, USB-Ladefunktion etc. sind mit der SZ-20 identisch. Die Olympus SZ-30MR kommt ebenfalls im März 2011 in den Handel, soll wahlweise in Silber und Schwarz erhältlich sein und knapp 350 € kosten.

Olympus Tough TG-810 [Foto: Olympus]Mit einem Superzoomobjektiv kann die TG-810 zwar nicht aufwarten, dafür besitzt sie aber andere Stärken. Ihr optisches 5-fach-Zoom von 28-140 mm (KB) ist periskopartig in die Kamera integriert, so dass sie ohne bewegliche Teile auskommt. Das Gehäuse ist besonders robust: Es ist wasser- und staubdicht sowie bis 100 Kilogramm bruchfest. Man kann die Kamera aus zwei Meter Höhe schadlos fallen lassen oder sie bis zu zehn Meter tief mit ins Wasser nehmen. Erstmals bei Olympus ist ein GPS zu finden, andere "Outdoorkameras" haben das bereits vorgemacht. Einen mechanischen Bildstabilisator hat Olympus in der TG-810 mittels verschiebbarem SCCD-Bildsensor realisiert, der übrigens 14 Megapixel auflöst. Videos werden in HD-Auflösung (720p) bei 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen.

Neben normalen Motivprogrammen mit automatischer Motiverkennung "iAuto" gibt es auch vier Unterwasserprogramme. Der Modus "i-Underwater Snapshot" Olympus Tough TG-810 [Foto: Olympus]kann aber auch hier dem Fotografen die Auswahl abnehmen. Ansonsten bietet die kleine "Tough" die volle Breitseite des Olympus-Ausstattungsarsenals: Magic Filter wie Pop Art, Lochkamera etc., Beauty Modus zur Hautweichzeichnung, Haustiererkennung, Panoramafunktion, 3D-Fotomodus, Gesichtserkennung, Schattenaufhellung und so weiter. Das Speicherkartenfach nimmt eine Karte des Typs SD, SDHC oder SDXC auf, der Lithium-Ionen-Akku wird über USB aufgeladen und eine HDMI-Micro-Schnittstelle ist ebenfalls vorhanden. Erwähnenswert ist ferner das besonders brillante 3-Zoll-Display (beziehungsweise 7,6 Zentimeter) mit 920.000 Bildpunkten Auflösung. Die HyperCrystal-III-Technologie soll für einen hohen Kontrast, Farbbrillanz und gute Ablesbarkeit in hellen Umgebungen wie etwa Olympus Tough TG-810 silber [Foto: Olympus]am Strand oder im Schnee sorgen. Der robuste Begleiter soll Mitte März 2011 in den Händlerregalen stehen und knapp 330 € kosten. Das Gehäuse ist wahlweise silbern oder schwarz. Übrigens: Wem die zehn Meter Tauchtiefe nicht genügen, der erhält für 270 € das Unterwassergehäuse PT-051, mit dem die Kamera bis 40 Meter tief tauchen kann. Sollte dabei doch mal ein Tröpfchen durch die Gehäusedichtung gelangen, schadet das der Kamera nicht sie ist ja ihrerseits wasserdicht. Doppelt hält bekanntlich besser.

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.