4K-Video jetzt auch in der Olympus-Einsteigerklasse

Olympus bringt spiegellose Einsteiger-Systemkamera Pen E-PL9

2018-02-07 Mit der neuen Pen E-PL9 bringt Olympus seine spiegellose Einsteiger-Systemkamera technisch auf den aktuellen Stand. Zwar löst sie weiterhin "nur" 16 Megapixel auf, bietet nun aber eine 4K-Videofunktion mit 30 Bildern pro Sekunde. Zum WLAN gesellt sich stromsparendes Bluetooth für die Verbindung zum Smartphone. Mit dem größeren Griff und Moduswahlrad will Olympus zudem die Ergonomie verbessert haben, während der Advanced-Photo-Modus (AP) für eine einfachere Bedienung wie bei der OM-D E-M10 Mark III sorgen soll.  (Benjamin Kirchheim)

Zum technisch aktuellen Stand gehört etwa der Bildprozessor TruePic VIII, der mit der OM-D E-M1 Mark II eingeführt wurde und nun auch in der Einsteigerklasse zum Einsatz kommt. Das ermöglicht zum Beispiel den schnelleren 121-Punkt-Kontrast-Autofokus mit Gruppensteuerung zur besseren Verfolgung bewegter Motive. Die Serienbildfunktion erreicht wahlweise 4,8 oder 8,6 Bilder pro Sekunde mit mechanischem beziehungsweise 6,1 oder 14,1 Bilder pro Sekunde mit elektronischem Verschluss. Allerdings passen in den kleinen Puffer lediglich 14 Raw-Bilder. In JPEG hingegen sollen Serienbilder bis zum Erreichen der Speicherkartenkapazität möglich sein, wobei die maximale Bildanzahl von der Serienbildgeschwindigkeit und Speichergeschwindigkeit der Karte abhängt. Je nach Modus wird die Serienbildfunktion also früher oder später langsamer. Unterstützt werden SD-, SDHC- und SDXC-Karten mit UHS-I-Standard.

Zwar kommt weiterhin ein 16 Megapixel auflösender Bildsensor zum Einsatz, aber dank des neuen Prozessors können nun 4K-Videos mit 30 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden. Die maximale Bildrate liegt jedoch auch in Full-HD- und HD-Auflösung regulär bei 30 Bildern pro Sekunde. Immerhin lassen sich in HD-Auflösung High-Speed-Aufnahmen mit 120 Bildern pro Sekunde anfertigen. Gespeichert wird wahlweise im MOV-Format mit H.264-Kompression oder als AVI Motion-JPEG. Für die Bildstabilisation sorgt der beweglich gelagerte Bildsensor, wobei im Gegensatz zu den teureren Modellen von Olympus kein 5-Achsen-Stabilisator zum Einsatz kommt, sondern ein 3-Achsen-Stabilisator, der bis zu 3,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten erlauben soll. Im Videomodus ist ein elektronischer Bildstabilisator zusätzlich aktivierbar, er reduziert jedoch den Bildausschnitt.

Die E-PL9 richtet sich vor allem an Einsteiger und soll laut Olympus so einfach bedienbar sein wie ein Smartphone. Dafür bietet die Kamera auf der Rückseite einen 7,5 Zentimeter großen Touchscreen, der sich um 80 Grad nach oben und sogar um 180 Grad nach unten klappen lässt, was Selfies vereinfacht. Der Bildschirm bietet nun nicht mehr nur einen Touch-Autofokus samt Auslöser, sondern auch eine einfache Einstellung des Aufnahmemodus. Der aus der Olympus OM-E E-M10 Mark III bekannte Advanced-Photo-Modus (kurz AP) soll den Zugriff auf die kreativen Spezialfunktionen der Olympus Pen besonders einfach machen.

Einerseits bietet die E-PL9 einen Automatik-Modus mit Motiverkennung, Gesichtserkennung und optional einer Optimierung der Hauttöne. Andererseits lassen sich über die nun 16 Art-Filter kreative Effekte sehr einfach erzielen, seien es poppige Farben, dramatische Farbtöne, ein Weichzeichner oder viele andere Filtereffekte. Neu sind Bleach Bypass und Instant Film. Zudem ist über den Advanced-Photo-Modus ein einfacher Zugriff auf die HDR-Funktion oder etwa die Live-Bulb-Funktion gewährleistet, die beispielsweise die kreative Lichtmalerei deutlich vereinfacht. Ebenfalls der Ergonomie zugutekommen sollen der vergrößerte Griff sowie das größere Moduswahlrad.

Weggefallen gegenüber dem Vorgängermodell ist hingegen der Anschluss für Zubehör wie einen Aufstecksucher, Mikrofonadapter oder Makrolichter. Der TTL-Systemblitzschuh ist aber weiterhin vorhanden. Erstmals bietet zudem eine Pen E-PL einen integrierten Pop-Up-Blitz. Er erlaubt sogar die Drahtlossteuerung von Systemblitzgeräten, was in dieser Einsteigerklasse sonst kaum zu finden ist. Damit sind der Kreativität keine Schranken gesetzt, auch die klassischen Halbautomatiken sowie der manuelle Modus für die volle Kontrolle über Blende, Belichtungszeit und ISO-Empfindlichkeit stehen selbstverständlich zur Verfügung.

Neu ist die Bluetooth-Funktion, die das WLAN ergänzt. Sie arbeitet besonders stromsparend und kann dauerhaft die Verbindung zum Smartphone halten, um beispielsweise GPS-Daten zu empfangen und direkt in die Bilder zu speichern. Dank Bluetooth ist es sogar möglich, die in der Tasche steckende Kamera zur Bildübertragung vom Smartphone aus zu aktivieren, ohne die Kamera in die Hand nehmen zu müssen. Die kostenlose OI.Share-App bietet zudem Video-Anleitungen mit nützlichen Tipps zur Bedienung der Kamera. Die Übertragung von 4K-Videos ist übrigens nicht möglich. Für Android-Geräte werden die Videos auf Full-HD-Auflösung runtergerechnet, auf älteren iOS-Geräten (iPhone 5/5C und älter) ist hingegen gar keine 4K-Videoübertragung möglich.

Ab Mitte März 2018 soll die Olympus Pen E-PL9 zu einem Preis von knapp 550 Euro erhältlich sein. Neben dem klassischen Schwarz-Silber soll die betriebsbereit 380 Gramm leichte und 11,7 mal 6,8 mal 3,9 Zentimeter kleine Kamera auch in Weiß sowie Silber-Braun erhältlich sein. Darüber hinaus will Olympus die Kamera im Set mit dem elektromechanischen Zoomobjektiv 14-42 mm 3,5-5,6 EZ Pancake zu einem Preis von knapp 700 Euro an den Mann beziehungsweise die Frau bringen.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.