Wetterfest und mit Sensor-Shift-Bildstabilisator

Obere Mittelklasse: Panasonic Lumix DMC-G81 vorgestellt

2016-09-19 Die Panasonic Lumix DMC-G81 will der neue Maßstab für die obere Mittelklasse sein. Als großes Schwestermodell der G70 bringt sie neue Ausstattungsmerkmale mit: So ist das Gehäuse etwa gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Auch die Absicht, den Sensor-Shift-Bildstabilisator in mehr Kameraklassen zu bringen, unterstreicht Panasonic mit der G81. Bisher war dieser der GX-Serie vorbehalten. Der Sensor löst weiterhin 16 Megapixel auf, kommt aber ohne Tiefpassfilter aus. Auch die 4K-Video- und Fotofunktionen sind mit an Bord.  (Benjamin Kirchheim)

Die Kamerafront der Lumix DMC-G81 besteht aus einer Magnesiumlegierung, zahlreiche Dichtungen, beispielsweise an den Bedienelementen, sollen das Eindringen von Staub und Spritzwasser verhindern. Dank zahlreicher Drehräder, darunter eines für den Daumen und eines für den Zeigefinger, sowie zahlreicher programmierbarer Funktionstasten, vier davon am Gehäuse, fünf davon auf dem Touchscreen, soll sich die G81 direkt bedienen lassen und individuell konfigurierbar sein. Im Zuge der Benutzerfreundlichkeit ist außerdem der Speicherkartenschacht an die Seite gewandert, sodass der Akkuschachtdeckel an der Unterseite nicht mehr geöffnet werden muss. Apropos Akku: Die reguläre Akkulaufzeit von 320 Bildern nach CIPA-Standard lässt sich auf zweierlei Weise deutlich verlängern. So verfügt die G81 über einen neuen Energiesparmodus. Nimmt man die Kamera vom Auge, so geht sie wahlweise nach 3, 5 oder 10 Sekunden in den Energiesparmodus und lässt sich durch einen Druck auf den Auslöser wieder aktivieren. Das soll die Laufzeit auf 800 Bilder verlängern. Außerdem gibt es passend zur G81 einen neuen Multifunktionsgriff, der selbstverständlich ebenfalls spritzwassergeschützt ist. Der Griff nimmt einen zweiten Akku auf, was die Laufzeit damit verdoppelt.

Im Inneren werkelt nach wie vor ein 16 Megapixel auflösender MOS-Sensor, bei dem Panasonic allerdings nun den Tiefpassfilter weggelassen hat, was die Auflösung um zehn Prozent steigern soll. Eventuell auftretende Moiré-Effekte soll der Bildprozessor wirksam bekämpfen. Erstmals in der G-Serie ist der Bildsensor beweglich gelagert, um Verwackelungen mit jedem Objektiv kompensieren zu können. Dank besonders empfindlicher Gyro-Sensoren und neuer Algorithmen soll dies bis zu fünf Blendenstufen längere Belichtungszeiten ermöglichen. Zudem unterstützt der auf fünf Achsen arbeitende Stabilisator die Zusammenarbeit mit den zweiachsigen Objektiv-Bildstabilisatoren von Panasonic, um die Effektivität der Stabilisierung noch weiter zu erhöhen. Im Übrigen kommt der mit der GX80 eingeführte elektromagnetische Verschluss zum Einsatz, was nicht nur Vibrationen deutlich reduziert, sondern auch eine leisere Auslösung bewirkt. Auf Wunsch kann zudem elektronisch ausgelöst werden.

Die G81 arbeitet mit dem besonders schnellen DFD-Autofokus, der zwar auf Kontrastbasis arbeitet, aber so schnell wie ein Phasen-Autofokus sein soll. Dafür wird anhand von zwei unterschiedlich fokussierten Bildern berechnet, wo sich der Fokuspunkt befindet, wodurch dieser direkt angefahren werden kann und nur noch eine Feinjustage benötigt. Sogar bei wenig Licht bis zu -4 EV soll die Fokussierung noch ohne Hilfslicht klappen. Videos nimmt die G81 maximal in 4K-Auflösung bei 30p auf, ein externer Mikrofonanschluss ist vorhanden. Auch die 4K-Photo-Funktion arbeitet mit 30 Bildern pro Sekunde, wodurch man den richtigen Moment nicht mehr so leicht verpasst. Die Post-Focus-Funktion nimmt bis zu 49 Bilder mit unterschiedlichem Fokus in 4K auf und erlaubt die nachträgliche Schärfewahl. Neu ist die Focus-Stacking-Funktion, mit der man aus einem solchen Bilderstapel heraus die Schärfentiefe erweitern kann. Wer übrigens ganz normale Serienbilder, dafür mit voller 16-Megapixel-Auflösung aufnehmen möchte, kann dies mit bis zu neun Bildern pro Sekunde tun.

Die Belichtung der Panasonic Lumix DMC-G81 kann wahlweise vollautomatisch inklusive Motiv- und Gesichtserkennung, per Motivprogramm oder per Kreativprogramm inklusive Halbautomatik und manuellem Modus geregelt werden. Eine Speicherung im Rohdatenformat ist selbstverständlich möglich, sogar eine Entwicklung der Raw-Daten erlaubt die G81 direkt im Wiedergabemodus. Dank WLAN lässt sich die G81 mit einem Tablet oder Smartphone verbinden und mit Hilfe einer App inklusive Livebildübertragung fernsteuern. Auch eine drahtlose Bildübertragung ist möglich. Der elektronische OLED-Sucher der G81 bringt es auf eine feine Auflösung von 2,36 Millionen Bildpunkten, zudem bietet er eine große 0,74-fache Vergrößerung entsprechend Kleinbild. Der rückwärtige Touchscreen ist um 180 Grad schwenk- und um 270 Grad drehbar, um ihn aus jeder erdenklichen Perspektive betrachten zu können. 7,5 Zentimeter misst der Bildschirm, und er bringt es auf eine Auflösung von knapp über einer Million Bildpunkte. Blickt man durch den Sucher, so fungiert der Touchscreen als Autofokus-Pad, mit dem Finger kann der Autofokuspunkt beliebig platziert werden.

Die Markteinführung der Panasonic Lumix DMC-G81 soll im Oktober 2016 erfolgen. Es wird die spiegellose Systemkamera nur in Schwarz geben. Ohne Objektiv soll sie knapp 900 Euro kosten, zusammen mit dem 12.-60 mm F3.5-5.6 nur 100 Euro mehr. Auch ein Set mit dem 14-140 mm will Panasonic anbieten, der Preis liegt bei rund 1.300 Euro.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.