Jetzt mit Wetterschutz
OM System bringt 17 mm F1.8 II, 25 mm F1.8 II, 100-400 mm F5-6.3 IS II
2025-02-06 Im vergangenen Jahr war es sehr ruhig um OM Digital Solutions mit seiner Olympus-Nachfolgemarke OM System, lediglich eine nur leicht weiterentwickelte Kamera und zwei Objektive wurden im Januar vorgestellt. Dieses Jahr startet der Hersteller mit einer richtigen Kameraneuheit und beginnt, seine Premium-Festbrennweiten-Objektive endlich mit einem Wetterschutz zu versehen. Den Anfang machen das 17 mm F1.8 II und das 25 mm F1.8 II. Beim Telezoom 100-400 mm F5-6.3 IS II hatte zwar bereits das Vorgängermodell einen Wetterschutz, doch nun wird der Bildstabilisator mit dem Sync IS der Kameras kompatibel und erreicht damit bis zu 7 EV Effektivität. (Benjamin Kirchheim)
Micro Four Thirds
OM System 25 mm F1.8 II
Am wenigsten Neuerungen gibt es beim OM System 25 mm F1.8 II. Der optische Aufbau und die Länge sowie das Design sind mit Ausnahme der neuen Schriftzüge unverändert. Das Gewicht und der Durchmesser hingegen sind leicht gestiegen, denn nun verfügt die 156 g leichte, 4,2 cm lange 5,9 cm durchmessende Festbrennweite über Dichtungen zum Schutz vor dem Eindringen von Spritzwasser und Staub gemäß IPX1. Der optische Aufbau besteht aus 9 Linsen, die in 7 Gruppen angeordnet sind, darunter zwei asphärische Linsen. Die ZERO-Vergütung soll Reflexionen und Geisterbilder minimieren. Die Blende setzt sich aus 7 Lamellen zusammen.
Rein äußerlich ist das OM System 25 mm F1.8 II identisch zum Vorgängermodell. [Foto: OM System]
Das OM System 25 mm F1.8 II besitzt Dichtungen zum Schutz vor Staub und Spritzwasser gemäß IPX1. [Foto: OM System]
Mit einem diagonalen Bildwinkel von 47 Grad entspricht das Objektiv einer Kleinbild-Normalbrennweite von 50 mm. Der leise Autofokus wird von einem MSC-Schrittmotor angetrieben und erlaubt eine minimale Fokusdistanz von 25 cm, was einen Abbildungsmaßstab von 1:8,3 ermöglicht beziehungsweise 1:4,2 im Kleinbildäquivalent, denn ein 14,4 mal 10,8 Zentimeter kleines Motiv soll sich damit formatfüllend abbilden lassen. Ab Ende Februar 2025 soll das OM System 25 mm F1.8 II zu einem Preis von knapp 450 Euro erhältlich sein. Neben den obligatorischen Deckeln gehört auch die runde Streulichtblende LH-49B zum Lieferumfang.
OM System 17 mm F1.8 II
Im Gegensatz zum 25 mm F1.8 II unterscheidet sich das neue OM System 17 mm F1.8 II äußerlich deutlich von seinem Vorgängermodell. Dieses ähnelt nun sehr dem 25 mm F1.8 und 45 mm F1.8, während das alte Olympus 17 mm F1.8 noch ein aufwändigeres und noch hochwertiger anmutendes Design samt Fokus-Clutch zum schnellen Umschalten auf eine lineare manuelle Fokussierung samt Entfernungsskala besaß. Dieses bei Pro-Objektiven weiterhin vorhandene Ausstattungsmerkmal ist bei der IIer-Version weggefallen und damit auch die Möglichkeit, schnell auf manuellen Fokus wechseln zu können. Das neue Gehäuse ist sichtbar gewachsen, vor allem im vorderen Bereich ist es breiter (siehe unser Vergleichsbild), aber mit 3,8 statt 3,6 Zentimeter auch etwas länger. Tatsächlich bleibt der Maximaldurchmesser mit knapp 5,8 Zentimeter sogar identisch, während das Gewicht sogar von 118 auf 112 Gramm sinkt – trotz der jetzt verbauten Dichtungen zum Schutz vor Spritzwasser und Staub gemäß IPX1.
Das OM System 17 mm F1.8 II passt nun optisch besser zum 25 mm F1.8 II. [Foto: OM System]
Das OM System 17 mm F1.8 II besitzt Dichtungen zum Schutz vor Staub und Spritzwasser gemäß IPX1. [Foto: OM System]
Bei der optischen Konstruktion hingegen bleibt alles beim Alten. Sie besteht aus 9 Linsen, die in 6 Gruppen angeordnet sind. Eine DSA-Linse, eine HR-Linse und zwei asphärische Linsen sollen optische Fehler minimieren. Auch hier kommt die ZERO-Vergütung gegen Reflexionen und Geisterbilder zum Einsatz. Der Autofokus wird ebenfalls von einem MSC-Motor angetrieben und die Naheinstellgrenze ist mit 25 cm identisch zum 25 mm F1.8 II, wodurch der Abbildungsmaßstab lediglich 1:12,5 beträgt. Der Bildwinkel von 65 Grad entspricht einem 34mm-Kleinbildobjektiv – also der klassischen Reportage-Festbrennweite. Die Blende besteht aus 7 Lamellen.
Ab Ende Februar 2025 soll das OM System 17 mm F1.8 II zu einem Preis von knapp 550 Euro erhältlich sein. Auch hier gehört neben den Deckeln eine Streulichtblende zum Lieferumfang. Das ist eine weitere Neuerung gegenüber dem Olympus-Vorgänger-Modell, das kein Bajonett für eine Streulichtblende hat. Der Filterdurchmesser ist mit 46 mm ebenfalls zum 25 mm F1.8 II identisch, sogar die Streulichtblende ist dieselbe.
Das OM System 17 mm F1.8 II (links) unterscheidet sich trotz identischer optischer Konstruktion äußerlich deutlich vom Olympus 17 mm F1.8 (rechts). Das Gehäuse ist voluminöser und die Fokus-Clutch fehlt. [Foto: MediaNord]
OM System 100-400 mm F5-6.3 IS ED II
Beim OM System 100-400 mm F5-6.3 IS ED II ist nicht etwa der Wetterschutz gemäß IPX1 die Neuerung, denn den besitzt bereits das Vorgängermodell, sondern die Kompatibilität zum Sync IS. Doch auch der von einem VCM angetriebene optische Bildstabilisator wurde verbessert und soll nun im gesamten Brennweitenbereich bis zu 4,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten ermöglichen. Zusammen mit dem Sync IS einer entsprechend kompatiblen Kamera mit Sensor-Shift-Bildstabilisator sollen es sogar 7 Blendenstufen sein – allerdings nur bei kürzester Brennweite. Bei längster sind 5,5 Blendenstufen angegeben.
Der Bildwinkel beträgt 3,1 bis 1,2 Grad diagonal, was einem Kleinbildobjektiv mit einer Brennweite von 200 bis 800 mm entspricht. Die optische Konstruktion besteht wie gehabt aus 21 Linsen, die in 15 Gruppen angeordnet sind. 4 ED-Linsen, 2 Super-HR-Linsen und 2 HR-Linsen sowie die ZERO-Vergütung sollen Bildfehler minimieren. Zusätzlich ist die große Frontlinse mit einer schmutzabweisenden Fluorvergütung versehen. Die Blende besteht wie bei den anderen Objektiven aus 7 Lamellen.
Das OM System 100-400 mm F5-6.3 IS ED II besitzt eine kleinbildäquivalente Brennweite von 200-800 Millimeter. Mit 1,4-fachem oder 2-fachem Telekonverter sind es sogar 280-1.120 oder 800-1.600 mm. [Foto: OM System]
Neben dem Zoom- und Fokusring bietet das OM System 100-400 mm F5-6.3 IS ED II drei Schalter zur Kontrolle des Autofokus samt des Fokusbereichs und des Bildstabilisators. [Foto: OM System]
Das OM System 100-400 mm F5-6.3 IS ED II, hier mit der OM-1 Mark II, ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. [Foto: OM System]
Das neue OM System 100-400 mm F5-6.3 IS ED II unterstützt nun den Sync-IS, etwa zusammen mit der OM System OM-1 Mark II. Alleine gleicht das Objektiv 4,5 EV aus, zusammen mit der Kamera sind es bis zu 7 EV. [Foto: OM System]
Die Stativschelle des OM System 100-400 mm F5.0-6.3 IS ED II ist abnehmbar und bietet einen Arca-Swiss-kompatiblen Fuß. [Foto: OM System]
Angesichts der langen Brennweite praktisch ist die mitgelieferte, abnehmbare Stativschelle, deren Fuß eine Schwalbenschwanz-Fräsung besitzt, womit sie zu Arca-Swiss kompatibel ist. Auf einem entsprechenden Stativkopf wird also keine separate Schnellwechselplatte mehr benötigt. Mit 1,125 kg ohne beziehungsweise 1,3 kg mit Stativschelle ist das 100-400 mm F5-6.3 IS ED II nicht gerade ein Leichtgewicht, es misst aber auch stolze 20,6 Zentimeter in der Länge und 8,6 Zentimeter im Durchmesser. Das Filtergewinde ist aber nur 72 mm groß. Der Autofokus stellt ab 1,3 Meter scharf, was einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:3,4 ermöglicht.
Ebenfalls ab Ende Februar 2025 soll das OM System 100-400 mm F5-6.3 IS ED II zu einem Preis von knapp 1.500 Euro erhältlich sein. Auch hier gehört neben den Deckeln die Streulichtblende, Modell LD-76D, zum Lieferumfang – und selbstverständlich die erwähnte Stativschelle. Wem die 800 mm kleinbildäquivalente Endbrennweite noch nicht genügt, der kann das Objektiv auch noch mit dem 1,4-fachen oder sogar dem 2-fachen Telekonverter für maximal 1.120 oder sogar 1.600 mm Endbrennweite kombinieren. Die Lichtstärke sinkt indes um den entsprechenden Verlängerungsfaktor auf F9 beziehungsweise F13 am Teleende.