Lichtstarke Vollformat-Objektive für das Z-System
Nikon zeigt Z 50 mm F1.2 S und Z 14-24 mm F2.8 S
2020-09-16 Mit dem Z 50 mm F1.2 S und dem Z 14-24 mm F2.8 S präsentiert Nikon zwei lichtstarke Vollformat-Objektive für sein spiegelloses Z-System. Das 14-24 mm F2.8 ergänzt nicht nur das 24-70 mm F2.8 und 70-200 mm F2.8 im unteren Brennweitenbereich, sondern soll laut Nikon auch das kürzeste Ultraweitwinkel-Objektiv für Vollformatkameras mit einer Lichtstärke von F2.8 sein. Das 50 mm F1.2 ist zwar alles andere als kurz, dafür aber sehr lichtstark und im Gegensatz zum 58 mm F0.95 Noct mit einem Autofokus ausgestattet. (Benjamin Kirchheim)
Nikon Z 50 mm F1.2 S. [Foto: Nikon]
Optischer Aufbau des Nikon Z 50 mm F1.2 S. [Foto: Nikon]
Auf den ersten Blick könnte man das immerhin 15 Zentimeter lange Z 50 mm F1.2 S für ein Teleobjektiv halten, tatsächlich handelt es sich aber um ein sehr lichtstarkes Normalobjektiv, bei dem Nikon neben der großen Blendenöffnung Wert auf eine hohe Auflösung bis an den Bildrand gelegt hat. Mit seiner optischen Konstruktion aus 17 Linsen, die in 15 Gruppen angeordnet sind, bringt das neun Zentimeter dicke Objektiv fast 1,1 Kilogramm auf die Waage. Zwei ED-Glaslinsen und drei asphärische Linsen sollen optische Fehler minimieren und für eine hohe Auflösung sorgen, neben der ARNEO-Vergütung kommt auch eine Nanokristall-Antireflexvergütung zum Einsatz, um Geisterbildern und Streulicht entgegen zu wirken. Das Bokeh wurde ebenfalls optimiert, für die Gleichmäßigkeit sorgen neun abgerundete Blendenlamellen.
Der mit einer Innenfokussierung arbeitende Autofokus soll schnell, gleichmäßig und nahezu unhörbar sein. Videofilmer dürfte freuen, dass Nikon das Fokusatmen nahezu vollständig beseitigt haben will. Die Naheinstellgrenze liegt bei 45 Zentimetern ab Sensorebene, womit ein maximaler Abbildungsmaßstab von 1:6,7 erreicht wird. Die Konstruktion des Objektivs ist staub- und spritzwassergeschützt. Zusätzlich zum Fokusring für die manuelle Fokussierung, die über einen seitlichen Schiebeschalter aktiviert werden kann, verfügt das 50 mm über einen Einstellring sowie eine Fn-Taste. Statt eines klassischen Fokusfensters gibt es einen OLED-Bildschirm zur Anzeige der eingestellten Entfernung und der Schärfentiefe. Ab Mitte Dezember 2020 soll das Nikon Z 50 mm F1.2 S zu einem Preis von knapp 2.500 Euro erhältlich sein. Wer noch in diesem Jahr kauft, zahlt aufgrund der vorübergehend gesenkten Mehrwertsteuer nur 2.436 Euro.
Mit einer Länge von 12,5 und einem Durchmesser von 8,9 Zentimetern baut das neue Nikon Z 14-24 mm F2.8 S etwas kompakter als das 50er, das Gewicht liegt sogar lediglich bei 650 Gramm. Dennoch besitzt das Objektiv ein hochwertiges, gegen Staub und Spritzwasser geschütztes Gehäuse, der Einstellring, die Fn-Taste und das Display fehlen ebenfalls nicht. Eine Besonderheit dürfte das Bajonett sein, das aus einer leichten Aluminiumlegierung besteht.
Nikon Z 14-24 mm F2.8 S. [Foto: Nikon]
Optischer Aufbau des Nikon Z 14-24 mm F2.8 S. [Foto: Nikon]
Die optische Konstruktion setzt sich aus 16 Linsen zusammen, die in elf Gruppen angeordnet sind. Darunter befinden sich vier ED-Glas-Linsen sowie drei asphärische Linsen, auch die ARNEO- sowie die Nanokristallvergütung kommen zum Einsatz, um für eine hohe Bildqualität mit minimierten optischen Fehlern zu sorgen. Zusätzlich ist die Frontlinse mit einer Fluorvergütung versehen, damit Schmutz weniger anhaftet, was eine Reinigung vereinfacht. Die Frontlinse ist gewölbt, was eigentlich den Einsatz von Filtern unmöglich macht. Dementsprechend verfügt das Ultraweitwinkel-Zoom über einen Folienfilterhalter auf der Rückseite. Die mitgelieferte Streulichtblende verfügt aber zusätzlich über ein 112mm-Filtergewinde, so dass auch die Verwendung von Frontfiltern möglich ist.
Der Autofokus arbeitet auch bei diesem Objektiv gleichmäßig, leise und mit einer Innenfokussierung. Neben dem Fokusatmen soll auch die Fokusverlagerung beim Zoomen minimiert worden sein, damit sich das Objektiv besser für Filmaufnahmen eignet. Die Naheinstellgrenze liegt bei 28 Zentimetern ab Sensorebene, was bei maximalem Zoom einen Abbildungsmaßstab von 1:7,7 erlaubt. Die Blendenöffnung soll mit ihren neun abgerundeten Lamellen für ein gleichmäßiges Bokeh sorgen. Bereits ab Ende Oktober 2020 soll das Nikon Z 14-24 mm F2.8 S zu einem Preis von rund 2.630 erhältlich sein, zum Jahreswechsel steigt der Preis mit der dann wieder höheren Mehrwertsteuer auf knapp 2.700 Euro.