Jetzt sogar mit eingebautem Projektor

Nikon präsentiert Coolpix S70, S570, S640 und S1000pj

2009-08-04 Den Nikon DSLR-Neuvorstellungen von vergangener Woche folgen heute vier Kompaktkameras. Zwei davon, die S570 und S640, richten sich mit 12 Megapixeln, 5fach-Zoom und 2,7"-Bildschirm an Einsteiger. Die Dritte hingegen feiert eine Weltpremiere: Die S1000pj verfügt über einen eingebauten VGA-Projektor, der Diashows mit einer Diagonale von maximal 1 m ermöglicht. Da ist der 2,7"-Bildschirm fast Nebensache. Doch auch die S70 als Vierte im Bunde kann mit ihrem 3,5"-OLED-Touchscreen beeindrucken, der von der Berührungsempfindlichkeit ein echtes iPhone-Gefühl aufkommen lässt.  (Benjamin Kirchheim)

Nikon Coolpix S1000pj [Foto: Nikon]
Nikon Coolpix S70 [Foto: Nikon]
Nikon Coolpix S570 [Foto: Nikon]
Nikon Coolpix S640 [Foto: Nikon]
Der Projektor der S1000pj ist mit 10 Lumen nicht allzu hell, man sollte das Licht im Raum also schon dimmen oder die Gardinen zuziehen. Eine Gartenparty lässt sich so erst nach Sonnenuntergang verschönen, bei Indoorpartys sollte man dagegen problemlosen Spaß haben können. Der Projektor arbeitet bei einem Abstand von 26 cm bis 2 m, woraus sich eine Bilddiagonale von 12,5 bis 100 cm ergibt. Das Bild muss dabei über einen Schieber oben an der Kamera manuell fokussiert werden. Da der Projektor sehr energiehungrig ist, reicht der voll geladene Kameraakku nur für rund 60 Minuten Diashowspaß. Die Bedienung kann dabei mit der mitgelieferten Infrarotfernbedienung erfolgen. Selbstverständlich zeigt die Kamera auch Videos an. Wir konnten uns von der Qualität des Projektors bereits überzeugen, und sie ist als ordentlich zu bezeichnen, Kontrast- und Farbdarstellung können sich sehen lassen.

Bei dem beeindruckenden Projektor rückt die Kamerafunktionalität fast in den Hintergrund. Der CCD-Sensor löst 12 Megapixel auf, und das innen liegende bildstabilisierte optische 5fach-Zoom deckt umgerechnet einen Brennweitenbereich von 28-140 mm ab. Durch die Periskopbauweise kommt es ohne nach außen bewegte Teile aus, ist aber mit F3,9 im Weitwinkel einer maximalen Blendenöffnung von F5,8 bei 140 mm eher lichtschwach. Der Bildschirm ist mit 2,7" Diagonale schon fast bescheiden klein. Die Bildaufnahmen werden von Motivprogrammen, D-Lighting und Gesichtserkennung unterstützt. Einen einzigen Haken hat die einmalige Kamera: Der Spaß soll sowohl im silbernen als auch mattschwarzen Gehäuse rund 400 EUR kosten. Man muss sich noch bis ca. Mitte September 2009 gedulden, aber auf der IFA in Berlin vom 4.-9. September wird man die Kamera sicher auf dem Messestand von Nikon in Augenschein nehmen können.

Die Coolpix S70, die ebenfalls über ein bildstabilisiertes optisches 5fach-Zoom (entspr. 28-140 mm bei lichtschwachen F3,9 bis F5,8) in Periskopbauweise verfügt, hat ein anderes Highlight: Ihr Bildschirm ist mit 3,5" Diagonale besonders groß und zudem berührungsempfindlich. Ähnlich wie beim iPhone braucht man den Bildschirm nur leicht zu berühren, um entsprechende Aktionen auszulösen. Außer dem Auslöser gibt es keine mechanischen Tasten an dieser Kamera: Angeschaltet wird sie über den Objektivschieber, gezoomt wird per Fingerzeig auf dem Bildschirm. Dieser wirkt mit 288.000 Bildpunkten allerdings etwas grobkörnig. Der CCD-Sensor der S70 löst 12 Megapixel auf und sie zeichnet neben Fotos auch Videos auf. Der Akku reicht nur für magere 200 Fotos gemäß CIPA-Messverfahren. Aufgenommen werden die Fotos mit Hilfe von Motivprogrammen, Gesichtserkennung und D-Lighting zur Schattenaufhellung. Im September 2009 soll die S70 zu einem Preis von rund 380 EUR in den Handel gelangen. Käufer haben dabei die Wahl zwischen den Gehäusefarben Schwarz und Rot.

Die beiden Coolpix-Modelle S570 und S640 sind hingegen etwas gewöhnlicher. Beide lösen 12 Megapixel auf, verfügen über ein optisches 5fach-Zoom von umgerechnet 28-140 mm und zeigen Bilder auf dem eingebauten 2,7"-Bildschirm. Sie verfügen über Motivprogramme und Gesichtserkennung, aber auch eine Motivautomatik sowie die D-Lightingfunktion. Während die S640 im September 2009 in den Gehäusefarben Silber, Weiß und Schwarz für rund 270 EUR in den Handel kommen soll, wird es die S570 ab Mitte September in den Farben Silber, Schwarz, Blau, Rot und Pink für rund 220 EUR geben. Der höhere Preis der S640 hat drei wesentliche Gründe: Zum einen ist sie etwas kompakter, zum anderen verfügt sie über einen optischen Bildstabilisator und letztlich ist sie die zurzeit schnellste Kompaktkamera auf dem Markt. Sie hat die kürzeste Einschaltzeit und einen Autofokus auf dem Geschwindigkeitsniveau einer Spiegelreflexkamera, wie Nikon betont. Die Firma muss es wissen, schließlich gehört sie zu den beiden führenden Herstellern von Spiegelreflexkameras. Vielleicht kann Nikon mit der S640 das Image der langsamen Coolpix-Kameras ja wenigstens etwas abschütteln.

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.