First Look

Nikon Z 7 – Details und erster Eindruck

Seite 2 von 2, vom 2018-08-28 (Autor: Jan-Markus Rupprecht)Zur Seite 1 wechseln

Nikon setzt bei den beiden Z-Kameras auf das XQD-Speicherkartenformat und besitzt überhaupt nur einen einzigen Speicherkarten-Steckplatz. Beides zusammen ist, ganz ehrlich, das Einzige, was mir an den neuen Nikon-Systemkameras nicht gefällt. Die Spiegelreflexkamera Nikon D850 beispielsweise hat zwei Schächte, einen für XQD-Karten und einen für SD-Karten. Das ist prima. Dann kann jeder verwenden, was er möchte und bei Bedarf auch zwei Speicherkarten gleichzeitig oder nacheinander beschreiben. Bislang verwenden nur wenige digitale Fotokameras XQD-Karten. Als zwar nicht neues, aber recht seltenes Format sind diese Karten teuer (mit sehr hoher Schreibgeschwindigkeit z. B. ca. 100 Euro für eine 32GB-Karte, ca. 150 Euro für 64 GB). Wer die Karten nicht über die Kamera auslesen möchte (wogegen ja eigentlich nichts spricht), sondern per Lesegerät am Rechner, der braucht noch ein entsprechendes Lesegerät. Diese sind auch noch selten und ebenfalls nicht ganz billig. Ob bzw. dass die Z 6 und Z 7 die XQD-Karten wirklich ausreizen, müssen wir noch prüfen, wenn unser Redaktions-Testgerät eingetroffen ist.

Update  In einer ersten Version dieses Artikels stand, dass die Nikon D5 die erste Kamera mit XQD-Speicherslot war und zusätzlich einen SD-Card-Steckplatz hat. Tatsächlich war es bereits die Nikon D4s von 2014 die einen XQD-Slot und als zweiten Steckplatz einen CompactFlash-Slot hatte. Die D5 gibt es wahlweise mit Doppel-XQD-Slot oder Doppel-CompactFlash-Slot. XQD parallel zu SD-Card haben die Nikon D500 und die D850. Die schnellsten XQD-Karten haben derzeit 400 MB/s Schreibgeschwindigkeit und 440 MB/s Lesegeschwindigkeit und übertreffen damit die schnellsten derzeit erhältlichen SD-UHS-II-Karten deutlich (Stand August 2018).

Der Bedarf an einer extrem schnellen Speicherkarte ist zumindest beim Fotografieren von Raw-Daten im Serienbild-Modus bei der 45,7-Megapixel-Kamera auf jeden Fall gegeben. Eine NEF-Datei der Nikon Z 7 hat 60 MB, ein JPEG in der höchsten Qualität bis zu fast 30 MB. Beides lässt sich gleichzeitig schreiben, das Ganze neumal pro Sekunde. Praktisch muss die Kamera also und 800 MB pro Sekunde wegschreiben. Das schafft nicht einmal die Sony XQD-Karte, die in Japan in den Nikon-Kameras steckte. Deren Schreibgeschwindigkeit ist gerade mal mit der Hälfte angegeben (400 MB/s), die schnellste SD-Karte, die wir in der Redaktion haben (ebenfalls von Sony), kommt auf knapp 300 MByte/s. Ein 4K-Video aus der Z 7 hat übrigens eine Datenrate von stolzen 132 MBit pro Sekunde, beansprucht aber nur etwas weniger als 1 GByte pro Minute Videolaufzeit. Es müssen also weniger als 17 MByte pro Minute auf die Speicherkarte geschrieben werden. Die XQD-Karten stellen wir übrigens spätestens nach der Photokina ausführlich vor, wenn wir einen vollen Überblick darüber und erste eigene Geschwindigkeitsmessungen gemacht haben.

Meine vier Beispielbilder, die ich hier im Artikel mit Ausschnittsvergrößerungen zeige, habe ich zusätzlich auch in voller Auflösung als Original-Datei zur Verfügung gestellt. Passenderweise im Nikon Image Space, das ist der Bilder-Speicher- und Veröffentlichungsdienst von Nikon. Jeder, der dort eine Nikon-Kamera registriert, bekommt 20 GB freien Speicherplatz und kann dort Fotos speichern und teilen und diese auf Wunsch auch in voller Qualität zum Herunterladen anbieten, so wie ich es mit diesen vier Fotos getan habe. Den Link finden Sie nachfolgendend unter den weiterführenden Links.

Fazit

Die Nikon Z 7 hat mich wirklich begeistert. Ergonomie und Gehäusequalität sind super, die Bildqualität der Vollformat-Kamera herausragend, woran das exzellente Zoom-Objektiv einen wesentlichen Anteil hat. Der extrem gute Videosucher lässt einen bisweilen vergessen, dass man überhaupt durch einen elektronischen Sucher schaut, so scharf ist alles zu sehen. Einzig dass Nikon ausschließlich auf das wenig verbreitete XQD-Speicherkarten-Format setzt, missfällt mir etwas – hier hätte ich mir einen zusätzlichen SD-Card-Steckplatz gewünscht.

Die Labortests zur Nikon Z 7 und ersten Objektiven folgen vermutlich noch vor der Photokina, laut Nikon soll es bald Testgeräte geben. Ob wir den redaktionellen Test noch vor der Photokina schaffen, will ich nicht versprechen. Das hängt auch davon ab, was vorher noch alles an Neuheiten erscheint. Aktuell bereite ich eine Fragen-und-Antworten-Seite zum neuen Nikon-System vor (die ich dann nach Veröffentlichung hier verlinke). Da soll dann alles rein, was uns und unsere Leser so bewegt zum neuen Nikon-System (auch Sachen, die wir noch nicht beantworten können und noch herausfinden müssen). Wenn Sie also zum Nikon-Z-System noch eine Frage haben, schreiben Sie mir am besten direkt an jmr@medianord.de mit dem Betreff "Nikon Z-System".


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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.