Nikon und Tamron intensivieren Zusammenarbeit

Nikon Z 17–28 mm F2.8 und neue Roadmap präsentiert

2022-09-20 Dass das Nikon Z 28-75 mm F2.8 ein Tamron 28-75 mm F2.8 Di III RXD im Nikon-Gewand ist, ist kein Geheimnis. So war nur eine Frage der Zeit, bis das dazu passende Ultraweitwinkelzoom Tamron 17-28 mm F2.8 Di III RXD ebenfalls in einer Nikon-Version erscheint. Nun stellt Nikon nicht nur das Nikkor Z 17–28 mm F2.8 vor, sondern zeigt auch eine aktualisierte Roadmap, in der unter anderem ein 70-180 mm auftaucht. Das legt nahe, dass es sich dabei ebenfalls um eine Nikon-Version eines Tamron-Objektivs handelt, nämlich die des 70-180 mm F2.8 Di III VXD.  (Benjamin Kirchheim)

Wenn Hersteller wie Nikon und Tamron, die eigentlich Konkurrenten im Objektiv-Markt sind, zusammenarbeiten, haben sowohl Kunden als auch die Hersteller etwas davon. Die Kunden bekommen Objektive mit ihrem Anschluss, die es vorher nicht gab und das mit einer Garantie von hundertprozentiger Kompatibilität. Tamron verdient sowieso an dem Deal und geht möglichen rechtlichen Problemen aus dem Weg und Nikon erweitert schnell und kostengünstig sein Z-System. Damit geht Nikon auch einen völlig anderen Weg als Canon, denn im EOS-R-System kämpft Canon mit rechtlichen mitteln gegen Autofokus-Objektive von Drittherstellern, was letztlich aus Kundensicht vor allem für weniger Auswahl sorgt und damit das System weniger attraktiv erscheinen lässt.

Doch nun zum neuen Nikon Z 17–28 mm F2.8. Es kostet gerade einmal die Hälfte des Nikon Z 14-24 mm F2.8, auch wenn der Brennweitenbereich selbstverständlich nicht ganz vergleichbar ist. Vielmehr kann man das Z 17–28 mm F2.8 als leichtere, kompaktere Reise-Alternative verstehen, oder eben als kostengünstigere Möglichkeit, an ein lichtstarkes Ultraweitwinkel zu kommen. Nur ca. 450 Gramm wiegt es und gut zehn Zentimeter ist das neue Nikkor-Objektiv lang, 7,5 Zentimeter misst es im Durchmesser. Zudem besitzt es im Gegensatz zum 14-24 ein Frontfiltergewinde, das 67 Millimeter misst und damit identisch zum Z 28-75 mm F2.8 ist, was das 17-28 mm neben dem perfekten Brennweitenanschluss zur idealen Weitwinkel-Ergänzung macht.

Der optische Aufbau besteht aus 13 Linsen, die in elf Gruppen angeordnet sind. Darunter befinden sich zwei ED-Linsen, eine Super-ED-Linse und drei asphärische Linsen, die für eine hohe Auflösung und minimierte optische Fehler sorgen sollen. Die Blende besteht aus neun abgerundeten Lamellen, womit sich ein gleichmäßiges Bokeh ergeben soll. Der Autofokus-Schrittmotor soll blitzschnell scharfstellen, wobei sich dank Innenfokussierung keine Teile am Objektivgehäuse bewegen. Die Naheinstellgrenze beträgt lediglich 19 Zentimeter bei kürzester Brennweite von 17 Millimetern und steigt mit der Brennweite kontinuierlich an: 23 Zentimeter sind es bei 20 Millimeter, 26 Zentimeter ab 24 Millimeter. Der maximale Abbildungsmaßstab beträgt 1:5,3, womit sich beeindruckende Weilwinkel-Nahaufnahmen realisieren lassen sollen.

Ab Ende Oktober 2022 soll das Nikon Z 17–28 mm F2.8 zu einem Preis von knapp 1.350 Euro erhältlich sein. Das sind nur 50 Euro mehr als Tamron für das 17-28 mm F2.8 Di III RXD aufruft. Allerdings sind die Tamron-Preise nur zum Durchstreichen für die Händler gedacht, damit diese kräftige Rabatte geben können. Der Straßenpreis liegt teilweise unter 800 Euro. Bei Nikon ist das nicht in dem Maße zu erwarten, so dass gegenüber dem Original von Tamron, das nur mit Sony-E-Anschluss erhältlich ist, durchaus ein ordentlicher Aufpreis fällig wird. Zum Vergleich: Das Nikon Z 28-75 mm F2.8 wird nur um 50 Euro rabattiert für knapp 1.000 Euro angeboten.

Neben dem 17-28 zeigt Nikon aber auch eine neue, aktualisierte Roadmap. Im Vergleich zur letzten, nicht ganz ein Jahr alten Roadmap sind einige Objektive hinzugekommen. So etwa das bereits erwähnte 70-180 mm, aber auch eine 135mm-Festbrennweite sowie ein 35mm-Objektiv. Das 400mm der letzten Roadmap wurde bereits präsentiert. Nach wie vor auf der Roadmap zu finden sind Kleinbild-Festbrennweiten mit 26, 85 und 600 Millimeter, eine APS-C-Festbrennweite mit 24 Millimetern sowie zwei Zooms mit 200-600 Millimeter und 12-28 Millimeter, letzteres als Powerzoomobjektiv und damit wahrscheinlich prädestiniert für Videoaufnahmen.

Hersteller Nikon
Modell Z 17-28 mm F2.8
Unverbindliche Preisempfehlung 1.339,00 €
Bajonett Nikon Z
Brennweitenbereich 17-28 mm
Lichtstärke (größte Blende) F2,8 (durchgängig)
Kleinste Blendenöffnung F22
Linsensystem 13 Linsen in 11 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
KB-Vollformat ja
Anzahl Blendenlamellen 9
Naheinstellgrenze 190 mm
Bildstabilisator vorhanden nein
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz ja
Filtergewinde 67 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 75 x 101 mm
Objektivgewicht 445 g

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.