83-fach-Superzoomkamera bis 2.000 mm Brennweite

Nikon Coolpix P950 mit verbessertem Sucher und 4K-Video vorgestellt

2020-01-07 Mit der Coolpix P950 stellt Nikon das verbesserte Nachfolgemodell der fünf Jahre alten P900 vor. Sie setzte einst mit ihrem 83-fach-Zoom neue Maßstäbe. Zwar zoomt die P1000 inzwischen noch weiter, ist aber nicht mehr so kompakt wie die P900/P950. Neu bei der 16-Megapixel-Kamera sind etwa die 4K-Videofunktion, der TTL-Systemblitzschuh, der vergrößerte Bildschirm, die Speichermöglichkeit im Raw-Format und der nun 2,6-mal höher auflösende OLED-Sucher.  (Benjamin Kirchheim)

Die Nikon Coolpix P900 ist nicht nur bei Zoomenthusiasten beliebt, sondern auch der eine oder andere professionelle Foto- oder Videograf hat sie dank der kompakten Abmessungen als Zweitkamera für gelegentliche Aufnahmen mit besonders viel Brennweite dabei. Gerade diese Anwendergruppe dürften einige der Neuerungen der P950 interessieren. So können Fotos nun auch im Rohdatenformat aufgenommen werden, was eine bessere Basis für die Nachbearbeitung, beispielsweise in Photoshop, bietet.

Dabei löst der ziemlich kleine 1/2,3"-Sensor weiterhin 16 Megapixel auf. Doch der kleine Bildsensor ist nötig, um das enorme 83-fach-Zoom mit gigantischen 2.000 Millimeter Maximal-Brennweite im Kleinbildäquivalent in einem 15 Zentimeter "flachen" Gehäuse unterbringen zu können. Dank des Cropfaktors liegt die tatsächliche Maximalbrennweite bei "nur" 357 Millimetern mit einer Maximalöffnung von immerhin F6,5. Eingestellt wird die Brennweite wahlweise über eine um den Auslöser angeordnete Zoomwippe oder mit einer seitlich am Objektiv angebrachten Zoomwippe. Zudem soll eine Taste zum kurzzeitigen, schnellen Auszoomen beim Anvisieren eines weit entfernten Motivs helfen. Ein optischer Bildstabilisator fehlt selbstverständlich nicht, aber auch auf ein Stativ lässt die Kamera sich montieren und mit einem Fernauslösekabel auslösen, letzterer Anschluss ist ebenfalls neu.

Dringenden Verbesserungsbedarf gab es bei der Videofunktion der P900, die nur Full-HD-Auflösung erreicht. Das ist bei der P950 nun Vergangenheit, sie nimmt Videos auch in zeitgemäßer 4K-Auflösung mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde auf. In Full-HD und HD sind höhere Bildraten von bis zu 60p möglich. Die P950 bietet zudem nun einen Anschluss für ein externes Mikrofon. Des Weiteren verfügt sie jetzt über einen TTL-Systemblitzschuh, auf den sich statt eines Blitzgeräts auch ein Mikrofon oder ein Punktvisier (Nikon DF-M1) aufstecken lassen.

Der rückwärtige Bildschirm bietet mit 921.000 Bildpunkten zwar nicht die höchste Auflösung, auch eine Touchfunktionalität fehlt, dafür ist er aber mit einer Diagonale von 8,1 Zentimetern recht groß und lässt sich flexibel schwenken und drehen für Aufnahmen aus nahezu allen denkbaren Perspektiven. Dafür gibt es beim elektronischen Sucher ein deutliches Upgrade von 921.000 Bildpunkten auf 2,36 Millionen Bildpunkte. Dabei handelt es sich um ein kontrastreiches OLED mit einem Zentimeter Bilddiagonale.

Des Weiteren ist das WLAN mit NFC der P900 bei der P950 der Snapbridge-Funktion mit Bluetooth und WLAN gewichen. So kann die Kamera dauerhaft eine Verbindung zum Smartphone aufrechterhalten und dessen Positionsdaten beziehen und in die Metadaten der Aufnahmen schreiben. Während über Bluetooth nur kleine 2-Megapixel-Vorschaubilder übertragen werden können, eignet sich die schnellere WLAN-Verbindung zur Übertragung hochauflösender Fotos, auch eine Fernsteuerung der Kamera samt Livebildübertragung ist möglich. Ebenfalls neu ist die USB-Ladefunktion über die Micro-USB-Schnittstelle, auch ein Micro-HDMI-Anschluss fehlt nicht.

900 Euro soll die ab Februar 2020 erhältliche, knapp über ein Kilogramm schwere Nikon Coolpix P950 kosten. Das Vorgängermodell kostet aktuell übrigens nur knapp über die Hälfte davon, falls noch jemand unter Verzicht auf die Neuerungen ein "Schnäppchen" machen möchte.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.