Ultraweitwinkel-Standardzoom

Neues Standardzoom Sony FE 20-70 mm F4 G mit viel Weitwinkel

2023-01-17 Seit Jahren decken Vollformat-Standardzooms mit durchgehend konstanter Blende in der Regel einen Brennweitenbereich von 24-70 Millimeter ab und wenn sie mehr Brennweite abdecken, dann im Telebereich, beispielsweise 24-105 Millimeter oder seltener 24-120 Millimeter. Mit dem FE 20-70 mm F4 G kündigt Sony nun das erste Vollformat-Standardzoom an, das bereits im Ultraweitwinkelbereich von 20 Millimetern beginnt, ohne dass man im Telebereich Einbußen hinnehmen muss.  (Benjamin Kirchheim)

Damit gehört das Sony in die noch dünn besetzte Kategorie der Ultraweitwinkel-Standardzooms, in der sich außerdem lediglich das Panasonic Lumix S 20-60 mm F3.5-5.6 und je nach Definition noch das Tamron 20-40 mm F2.8 Di III VXD befinden. Beide bieten weniger Telebrennweite und das Panasonic ist zudem nicht so lichtstark.

Trotz des großen Bildwinkels von bis zu 94 Grad diagonal wiegt das Sony FE 20-70 mm F4 G weniger als 500 Gramm, 488 sind es genau. Die Länge bleibt knapp unter zehn Zentimeter und der Durchmesser unter acht Zentimeter. Das Filtergewinde ist mit 72 Millimeter schon relativ groß für ein F4-Zoom, aber der große Bildwinkel soll ja auch nicht vom Filter beschnitten werden. Ein Spritzwasser- und Staubschutz soll für die nötige Robustheit sorgen, dank einer Fluorvergütung soll sich die Frontlinse leicht reinigen lassen.

Apropos Linse: 16 Linsen kommen in der optischen Konstruktion zum Einsatz, sie sind in 13 Gruppen angeordnet. Drei ED-Linsen, eine asphärische Linse, eine asphärische ED-Linse und zwei AA-Linsen (Advanced Aspherical) sollen Bildfehler minimieren und für eine hohe Auflösung bis zum Bildrand sorgen.

Der Autofokus arbeitet mit zwei XD-Linearmotoren, wodurch die Fokussierung um 60 Prozent schneller sein soll als beim FE 24-70 mm F4 Vario-Tessar T* ZA OSS, das Tracking soll sogar zweimal schneller sein. Die Naheinstellgrenze liegt bei 25 bis 30 Zentimeter, womit sich ein 0,39-facher Vergrößerungsfaktor erreichen lassen soll (Abbildungsmaßstab ca. 1:2,56). Damit ist das Standardzoom auch für für Nahaufnahmen geeignet. Neben zwei programmierbaren Fokushaltetasten bietet das Objektiv auch einen AF-MF-Schalter. Der elektronisch arbeitende, manuelle Fokusring bietet eine lineare Übersetzung. Auch dass das Fokusatmen optisch nahezu vollständig unterdrückt wird, dürfte Videografen freuen, zudem wird die elektronische Korrektur des Fokusatmens unterstützt.

Die Blende des FE 20-70 mm F4 G besteht aus neun abgerundeten Lamellen, was für ein gleichmäßiges Bokeh sorgen dürfte. Die Blende kann über den Blendenring am Objektiv gesteuert werden. Dieser verfügt sowohl über eine Lock-Funktion, damit man nicht versehentlich zwischen automatischer und manueller Steuerung wechselt, als auch eine De-Click-Funktion. Auch hier haben die Sony-Ingenieure also an Videografen gedacht. Apropos: Für Videografen ist der große Bildwinkel ebenfalls äußerst nützlich, bietet er doch mehr Raum für eine elektronische Bildstabilisierung.

Der Preis des Sony FE 20-70 mm F4 G soll bei knapp 1.600 Euro liegen. Die Markteinführung ist für Ende Februar bis Anfang März 2023 geplant. Wir konnten jedoch bereits ein Serienexemplar an der 60 Megapixel auflösenden Sony Alpha 7R V, der 42 Megapixel auflösenden Alpha 7R III und der 24 Megapixel auflösenden Alpha 7 III testen. Der Testbericht ist in den unten stehenden Links zu finden.

Hersteller Sony
Modell FE 20-70 mm F4 G (SEL2070G)
Unverbindliche Preisempfehlung 1.599,00 €
Bajonett Sony E
Brennweitenbereich 20-70 mm
Lichtstärke (größte Blende) F4 (durchgängig)
Kleinste Blendenöffnung F22
Linsensystem 16 Linsen in 13 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
KB-Vollformat ja
Anzahl Blendenlamellen 9
Naheinstellgrenze 250 mm
Bildstabilisator vorhanden nein
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz ja
Filtergewinde 72 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 79 x 99 mm
Objektivgewicht 488 g

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.