Buntes Wechselsortiment

Neue Wechselobjektiv-Kameras Pentax K-50 und K-500 sowie Q7

2013-06-13 Mit drei neuen Wechselobjektivkameras erneuert Pentax in diesem Sommer sein Sortiment. Während die spritzwassergeschützte DSLR K-50 die K-30 ablöst, richtet sich die K-500 an DSLR-Einsteiger. Ganz ohne Spiegel kommen die kompakten Systemkameras des Q-Systems aus, das vor allem wegen des zu kleinen 1/2,3"-Sensors kritisiert wurde. Pentax nimmt sich diese Kritik zu Herzen und verbaut in der Q7 einen 12 Megapixel auflösenden 1/1,7"-Sensor, wie er in höherwertigen Kompaktkameras zum Einsatz kommt.  (Benjamin Kirchheim)

Wie schon bei der K-30 setzt Pentax auch beim Nachfolgemodell K-50 auf Robustheit: Ein Edelstahlchassis sorgt im Inneren für die nötige Stabilität und den Schutz der Elektronik, während das äußere Kunststoffgehäuse mittels 81 Dichtungen nach IPX2-Standard gegen Spritzwasser und Staub abgedichtet wurde. Die Norm sagt aus, dass die K-50 gegen fallendes Tropfwasser geschützt ist, auch wenn das Gehäuse um bis zu 15° geneigt ist. Untertauchen oder abspülen sollte man sie also nicht, normaler Regen hingegen kann ihr nichts anhaben. Dafür bedarf es auch eines spritzwassergeschützten Objektivs. Pentax möchte dies zu einem günstigen Preis mit den neuen Einsteiger-Setobjektiven DA L 18-55 mm 3,5-5,6 AL WR und DA L 50-200 mm 4-5,6 ED WR gewährleisten, die zunächst nicht einzeln erhältlich sein sollen. Auf Kundenwunsch wirft Pentax bei der K-50 das etwas futuristische Gehäusedesign der K-30 zugunsten eines klassischeren wieder über Bord, es soll dafür aber besser in der Hand liegen. Eine zweite, viel gewünschte Neuerung konnte Pentax ebenfalls umsetzen: die maximale Lichtempfindlichkeit wurde auf ISO 51.200 gesteigert. Der APS-C-Sensor in CMOS-Architektur löst effektiv weiterhin 16,28 Megapixel auf und liefert bei bis zu 1/6.000 Sekunde kurzen Verschlusszeiten maximal sechs Bilder pro Sekunde. Auch Full-HD-Videos (1.920 x 1.080 Pixel) kann die K-50 aufzeichnen, hierbei wird eine Bildrate von 30 Bildern pro Sekunde erreicht.

Für die schnelle und zuverlässige Fokussierung sorgt das Autofokusmodul SAFOX IXi+, bei dem eine spezielle Diffraktionslinse den schädlichen Einfluss von chromatischen Aberrationen mancher Objektive eliminieren soll. Bei geringem Umgebungslicht schaltet sich zudem ein AF-Messstrahl hinzu. Auch der Spiegelreflexsucher kann sich sehen lassen: Die K-50 verwendet ein hochwertiges Glasprisma statt einer billigen, dunklen Spiegelkonstruktion, zudem wird das Bildfeld vom Sucher mit nahezu 100 Prozent abgedeckt. Alternativ kann der rückwärtige, drei Zoll (7,6 Zentimeter) große Bildschirm mit seinen 921.000 Bildpunkten ein fein aufgelöstes Livebild zeigen. Der eingebauite Bildstabilisator 3D-SR ist bei Pentax schon fast eine Selbstverständlichkeit: Der beweglich gelagerte Bildsensor gleicht Verwackelungen mit jedem angesetzten Objektiv effektiv aus.

Dass eine leistungsfähige DSLR kein Expertenwissen erfordert, dafür sorgt Pentax mit der eingebauten Motivautomatik, die das Motiv analysiert und das passende Motivprogramm automatisch wählt. Selbstverständlich kann der Fotograf aber auch alle Parameter selbst steuern. Mit elf Farbeffekten, 19 digitalen Filtern und beispielsweise der HDR-Automatik stehen dem Anwender zahlreiche Funktionen zur Seite, um die Bilder individuell zu gestalten. Auch die pfiffige Möglichkeit, mittels eines optionalen Käfigs AA-Rundzellen statt des mitgelieferten Lithium-Ionen-Akkus als Stromquelle zu nutzen zeichnet die K-50 aus. Standardmäßig will Pentax die K-50 in den drei Farbausführungen Mattschwarz, Mattweiß und Rot sowohl als Gehäuse (knapp 650 EUR) als auch im Kit mit farblich passendem DA L 18-55 WR (ca. 700 EUR) sowie im Doppelkit mit farblichen passenden DA L 18-55 WR und DA L 50-200 WR (ca. 800 EUR) anbieten. Nimmt der Kunde eine 4 – 6 wöchige Wartezeit in Kauf, so kann er aber auch aus 120 Farbkombinationen aus Griff- und Gehäusefarbe sowie vier Farbkombinationen des Setobjektivs (Rosa kommt als vierte Variante hinzu) wählen. Ab Juli 2013 soll die Pentax K-50 erhältlich sein.

Mit der neuen K-500 will Pentax den DSLR-Einsteigerbereich kräftig aufmischen. Denn technisch steht die K-500 der größeren Schwester K-50 praktisch nicht nach, sie verzichtet lediglich auf den Spritzwasserschutz und die Farbauswahl. Für knapp 500 EUR samt DA L 18-55 bietet die kleine Pentax vieles, was man bei anderen Herstellern nicht bekommt: Der CMOS-Sensor löst 16,28 Megapixel auf und ist gegen Verwackelungen beweglich gelagert. Auch sie bietet bis zu ISO 51.200, 1/6.000 Sekunde Belichtungszeit und sechs Bilder pro Sekunde für 176 Bilder in Folge bei JPEG. Darüber hinaus dürfte der 100 Prozent des Bildfelds abdeckende Pentaprismensucher seinesgleichen suchen. Videos zeichnet die K-500 in Full-HD-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde auf und speichert die mit H.264-Kompression (MPEG-4). Des Weiteren bietet die K-500 Live-View auf dem drei Zoll großen, 921.000 Bildpunkte auflösenden Bildschirm und besitzt denselben Autofokus SAFOX IXi+ wie die K-50. Motivautomatik, Motivprogramme, manuelle Bedienmöglichkeiten, elf Farbeffekte und 19 digitale Filter gehören ebenfalls zur Ausstattung. Der mitgelieferte Lithium-Ionen-Akku, der für etwa 480 Aufnahmen nach CIPA-Standard reicht, lässt sich mittels optional erhältlichen Käfigs durch Standard-AA-Zellen ersetzen. Ab Juli 2013 soll die K-500 erhältlich sein.

Auch bei der weltweit kleinsten Systemkamera geht Pentax neue Wege. Die Q7 besitzt einen 1/1,7" großen CMOS-Sensor mit zwölf Megapixeln Auflösung, dieser Sensor ist aus zahlreichen Edelkompaktkameras der gehobenen Klasse bekannt. Damit schrumpft der Crop-Faktor von rund 5,5 auf etwa 4,6. Das verschiebt jedoch auch die Bildwinkel der bisherigen Objektive, die dadurch nun neuen Kleinbildäquivalenten entsprechen, denn der Sensor der Q7 ist etwa um den Faktor 1,2 größer also noch bei der Q und Q10, die einen 1/2,3" kleinen Bildsensor besitzen. Die Objektive scheinen diesen größeren Bildkreis zu unterstützen, auch der bewährte Bildstabilisator mittels Sensorverschiebung ist weiterhin an Bord. Der Bildsensor nutzt rückwärtig belichtete Technologie (BSI), die maximale Empfindlichkeit liegt bei ISO 12.800 bei gleichzeitig um 60 Prozent reduziertem Bildrauschen. Eine präzisere Farbzeichnung sowie eine höhere Feinzeichnung sind weitere positive Nebeneffekte des größeren Bildsensors, auch der Autofokus soll dadurch in schwierigen Lichtverhältnissen zuverlässiger und präziser arbeiten.

Videos zeichnet die Pentax Q7 in Full-HD-Auflösung bei 30 Bildern pro Sekunde auf. Der rückwärtige Bildschirm misst drei Zoll in der Diagonale und löst 460.000 Bildpunkte auf. Zur weiteren Ausstattung gehören eine Ultraschall-Sensorreinigung, Raw-Bildaufzeichnung, manuelle und halbautomatische Belichtungspropgramme, eine Motivautomatik und Motivprogramme sowie zahlreiche Effekt- und Farbfilter. Standardmäßig soll die Q7 in den drei Farben Schwarz, Silber und Gelb angeboten werden, der Verkaufsstart ist für Juli 2013 in Japan und September 2013 in Europa geplant, erst dann soll der Preis bekannt gegeben werden. Das mit der Q10 erfolgreich eingeführte Konzept der individuellen Farbgestaltung möchte Pentax bei der Q7 fortführen. Geplant sind 120 Farbkombinationen für das Gehäuse und 20 Objektivfarben.

Im Q-Objektivprogramm ist darüber hinaus ein neues Spaßobjektiv geplant: Beim Pentax-07 Mount Shield handelt es sich im Grunde genommen um einen Objektivdeckel mit eingebauter Linse. Bei einer Brennweite von 11,5 Millimeter besitzt es eine Lichtstärke von F9. Im Kleinbildäquivalent entspricht das Mount Shield an der Q7 einem 53-Millimeter-Objektiv. Die Aufnahmecharakteristik soll sich durch ein gestochen scharfes Bildzentrum und zum Bildrand hin rasch abnehmende Schärfe auszeichnen. Die Markteinführung in Europa ist ebenfalls im September 2013 geplant, der Preis steht erst dann fest.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.