Das leichteste seiner Art

Neu entwickeltes Sony FE 70-200 mm F2.8 GM OSS II angekündigt

2021-10-13 Mit dem FE 70-200 mm F2.8 GM OSS II (SEL70200GM2) bringt Sony im November ein von Grund auf neu entwickeltes Nachfolgemodell des seit Frühling 2016 erhältlichen Sony FE 70-200 mm F2.8 GM OSS (SEL70200GM) auf den Markt. Dank fortschrittlicherer Linsentechnologie kommt das neue Modell mit einem einfacheren optischen Aufbau aus, soll aber dennoch eine höhere Bildqualität und schnelleren Autofokus liefern. Zudem konnte das Gewicht erheblich reduziert werden, so dass das neue FE 70-200 mm F2.8 GM OSS II das leichteste F2,8/70-200mm am Markt ist.  (Benjamin Kirchheim)

Die meisten derartigen Objektive wiegen zwischen 1,4 und 1,5 Kilogramm, wenige über 1,8 bis 2 Kilogramm und nur eines war bisher sogar leichter als 1,1 Kilogramm: das Canon RF 70-200 mm F2.8L IS USM mit 1,07 Kilogramm. Das neue Sony FE 70-200 mm F2.8 GM OSS II wiegt hingegen sogar nur 1,045 Kilogramm – jedenfalls sofern man die abnehmbare Stativschelle nicht mitzählt (die ist im Gewicht des Canon aber auch nicht enthalten). Das Gehäuse des Sony bleibt mit einer Länge von 20 und einem Durchmesser von 8,8 Zentimetern hingegen so groß wie beim Vorgängermodell. Damit ist es länger als das Canon, verfügt dafür aber über ein internes Zoom. Zudem ist das Sony im Gegensatz zum Canon kompatibel zu Telekonvertern. Mit dem Zweifach-Konverter erreicht das Sony eine maximale Brennweite von 400 Millimetern bei einer Lichtstärkte von F5,6.

Im Vergleich zum Vorgängermodell besteht die optische Konstruktion des FE 70-200 mm F2.8 GM OSS II nur noch aus 17 Linsen in 14 gruppen statt 23 Linsen ins 18 Gruppen. Dafür kommen zahlreiche Spezialgläser zum Einsatz, um optische Bildfehler zu minimieren und für eine hohe Auflösung bis zum Bildrand zu sorgen. Dazu gehören zwei asphärische Elemente, eines davon ein XA-Element (extrem asphärisch) mit einer Oberflächenpräzision von 0,01 Mikron, was gleichzeitig Zwiebelringe im Bokeh verhindern soll. Zudem kommen zwei sphärische ED-Glaselemente und zwei sphärische Super-ED-Glaselemente zum Einsatz, um chromatische Abbildungsfehler zu minimieren. Zudem soll das 70-200 als erstes Objektiv im Alpha-System über ein asphärisches ED-Element verfügen, das gleichzeitig chromatische Aberrationen und sphärische Fehler unterdrückt, die bei Telebrennweiten häufig ein Problem darstellen. Die Nanobeschichtung II sowie ein streulichtverhinderndes Design sollen Kontrastverluste und Geisterbilder minimieren.

Die Blende des F2,8 lichtstarken Objektivs besteht aus elf Lamellen, die für eine gleichmäßige, nahezu runde Öffnung sorgen sollen. Das Telezoom soll bis zur Naheinstellgrenze eine hohe Bokeh-Qualität liefern. Diese beträgt lediglich 40 Zentimeter bei 70 Millimetern Brennweite, beim Zoomen steigt sie auf 82 Zentimeter bei maximaler Brennweite von 200 Millimetern an. Damit soll das Zoom einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:3,3 erreichen.

Statt des Ultraschall-Autofokusantriebs des Vorgängermodells kommen beim Sony FE 70-200 mm F2.8 GM OSS II vier XD-Linearmotoren zum Einsatz, die zwei Fokusgruppen extrem schnell, leise und präzise bewegen. Der neue Autofokus soll bis zu viermal schneller als beim Vorgängermodell sein. Die Schärfenachführung soll immerhin 30 Prozent schneller sein und auch bei den 30 Serienbildern pro Sekunde der Alpha 1 eine Motivverfolgung erlauben. Auch in Kombination mit einem der beiden Telekonverter soll die Autofokusleistung erhalten bleiben.

Videografen dürften sich über die De-Click-Funktion des Blendenrings sowie den linearen manuellen Fokus freuen. Aber auch das Fokusatmen, der Axis-Shift sowie der Fokus-Shift beim Zoomen sollen minimal sein. Darüber hinaus erlaubt der Fokusring jederzeit einen manuellen Eingriff in die Fokussierung, es gibt einen Fokusbereichsbegrenzer mit drei Metern Naheinstellgrenze und drei Fokus-Halte-Tasten, die sich aber auch mit einer anderen Funktion belegen lassen. Darüber hinaus verfügt das FE 70-200 mm F2.8 GM OSS II über einen optischen Bildstabilisator, der mit einem neuen, dritten Modus für sich bewegende Motive ausgestattet wurde.

Das Gehäuse des 70-200 ist mit Dichtungen versehen, die das Eindringen von Staub und Spritzwasser verhindern sollen. Die Abdichtung soll auf dem Niveau des FE 400 F2.8 GM OSS und FE 600 mm F4 GM OSS liegen. Zudem ist die Frontlinse mit einer leicht zu reinigenden, schmutzabweisenden Fluorbeschichtung versehen. Ab November 2021 soll das Sony FE 70-200 mm F2.8 GM OSS II (SEL70200GM2) zu einem Preis von knapp 3.000 Euro erhältlich sein. Neben der abnehmbaren Stativschelle und einer Tasche befindet sich auch eine neu designte Streulichtblende im Lieferumfang, die ein aufschiebbares Fenster besitzt, um Polfilter und variable ND-Filter besser bedienen zu können.

Hersteller Sony
Modell FE 70-200 mm F2.8 GM OSS II (SEL70200GM2)
Unverbindliche Preisempfehlung 2.999,00 €
Bajonett Sony E
Brennweitenbereich 70-200 mm
Lichtstärke (größte Blende) F2,8 (durchgängig)
Kleinste Blendenöffnung F22
Linsensystem 17 Linsen in 14 Gruppen
inkl. ED und asphärische Linsen
KB-Vollformat ja
Anzahl Blendenlamellen 11
Naheinstellgrenze 400 mm
Bildstabilisator vorhanden ja
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz ja
Filtergewinde 77 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 88 x 200 mm
Objektivgewicht 1.044 g

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.