Heißer Digitalkamera-Herbst
Neu: Canon EOS-1Ds Mark II, Digtal Ixus 30/40 und Digital Ixus i5
2004-09-21 Der Countdown läuft. Genau eine Woche ist es noch bis zur Eröffnung der Photokina, und noch sind längst nicht alle Messeneuheiten vorgestellt worden. Canon hatte schon bei der letzten Photokina-"Massenankündigung" letzten Monat verlauten lassen, dass dies nur der erste Teil der Neuvorstellungen sei; jetzt folgt anscheinend der zweite Teil mit der EOS-1Ds Mark II, der Digital Ixus 30, der Digital Ixus 40 und der Digital Ixus i5 als Hauptdarstellern. (Yvan Boeres)
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So hat sich die "Prophezeiung" von Chasseur d’Images (siehe unsere
Sondermeldung vom 16.09.2004 um 15:10 Uhr) von einer EOS 2D mit 22
Megapixeln letzten Endes doch nicht bewahrheitet. Bereits heute – und nicht
erst am 27.09, wie von den französischen Kollegen vermutet – wissen alle,
dass Canons neuestes Profi-Werkzeug ganz schlicht EOS-1Ds Mark II heißen
wird. Eine Modellpflege reichte ja auch, da Canon mit der EOS-1Ds eine
Profikamera im Programm hat, die auch durch die Ankündigung von solchen
Kameras wie der Kodak DCS Pro 14 oder erst kürzlich der Nikon D2X kaum etwas
von ihrem Prestige verloren hat. Ehrgeizig wie man bei Canon aber ist, will
man den Rivalen offenbar nicht mal eine Chance zum Aufholen geben, sondern
diese weiter auf Abstand halten. Nicht 22 Megapixel, sondern immer noch
eindrucksvolle 16,7 Megapixel sorgen dafür, dass die EOS-1Ds Mark II das
schon alleine von der Auflösung her schafft – und das bitte bei Vollformat
bzw. ohne Brennweitenverlängerung, dank entsprechend großem CMOS-Sensor. So
wie ehemals schon die kleine Schwester EOS-1D zur EOS-1D Mark II aufgerüstet
wurde, bekommt die EOS-1Ds beim Wandel in die zweite Evolutionsstufe einen
leistungsfähigeren Signalprozessor und die neueste Blitztechnik mit auf den
Weg. Der DiGIC-II-Prozessor trägt auch hier wieder maßgeblich zu einem
gehörigen Leistungsschub bei und schraubt z. B. die Einschaltverzögerung auf
0,3 s herunter. Von der Prozessorpower profitiert auch der Serienbildmodus.
Trotz größerer Datenmengen nimmt die EOS-1Ds Mark II schnellere Bildfolgen
als die "altwürdige" EOS-1Ds auf (4 vs. 3 Bilder/s) und verschlingt nun 32
JPEG- oder 11-RAW/CRW-Bilder in Folge, wobei man jetzt wie bei der EOS-1D
die Wahl der "Waffen" bzw. des Speichermediums (CF oder SD) hat.
Selbstverständlich kann man auch JPEG- und RAW/CRW-Aufnahmen simultan
aufzeichnen, und es besteht sogar die Möglichkeit, die Benutzerdaten auf
SD-Karte zu speichern, was vor allem dann praktisch ist, wenn die Kamera
durch mehrere Hände geht.
Mit E-TTL II ist die E-TTL-Blitzbelichtungsmessung und -steuerung, die
auch drahtlos mit einem oder mehreren Blitzgeräten funktioniert, bereits bei
der EOS-1D Mark II in die zweite Generation gegangen. Neu ist die
Berücksichtigung der Entfernung zum Motiv, was eine verbesserte Bildqualität
bei Blitzaufnahmen mit niedrigerer Anfälligkeit gegenüber Fehlbelichtungen
(vor allem bei Motiven mit spiegelnder Fläche etwa) und eine ausgeglichenere
(im Vergleich zu E-TTL) Abstimmung zwischen Blitz- und Umgebungslicht zur
Folge haben soll. Die EOS-1Ds Mark II profitiert nun auch davon; erst
letzten Monat wurde mit dem Speedlite 580EX ein neuer Systemblitz
vorgestellt, der u. a. dazu fähig ist, Informationen über die Farbtemperatur
des gerade gezündeten Blitzes an die Kamera zu liefern. Drahtlos
funktioniert übrigens nicht nur die Blitztechnik, sondern bei der EOS-1Ds
Mark II nun auch die Bildübertragung. Der optional erhältliche WLAN/WiFi-Transmitter
WFT-E1 wird über die sonst zur Datenübertragung auf den PC genutzte
Firewire-Schnittstelle mit der Kamera verbunden und ist mit den beiden Geschwindigkeitsklassen 802.11g (56 MBit/s bzw. 7 MByte/s) und 802.11b (11 MBit/s bzw. 1,3 MByte/s) kompatibel.
Mit
einer Zusatzantenne funkt das WLAN-Modul bis zu 150 Meter weit. Eine Verbindung mit kabelbasierten Ethernet-Netzwerken ist mit dem
WFT-E1 auch möglich. Die EOS-1Ds besitzt auch noch eine USB-Schnittstelle,
die aber offenbar nur zur Ansteuerung PictPridge-kompatibler Drucker dient.
Deshalb reicht es auch aus, dass USB-Schnittstelle nur USB 1.1-kompatibel
ist, was sonst für ein Profigerät ja unakzeptabel wäre. Auch aus einer anderen Zeit ist die
Technik des in der EOS-1Ds zum Einsatz kommenden Akkus. Der NP-E3-Akku mit
seiner Nickel-Metall-Hydrid-Technik vermag zwar ausreichend Leistung zu
erbringen, doch Lithiumionenakkus oder gar Lithium-Polymer-Akkus
repräsentieren den aktuellen Stand der Technik.
Sonst ist die EOS-1Ds Mark II der Vollblut-Profi durch und durch. Zeichen
dafür sind z. B. das robuste und gleichzeitig leichte Gehäuse mit einem
Unterbau aus einer Magnesiumlegierung sowie mit Dichtungen zum Schutz vor
Spritzwasser und Staub. Ebenso der schnelle und präzise Autofokus (TTL-AERA-SIR
über CMOS-Sensor mit insgesamt 45 AF-Messfeldern), die Matrix- bzw.
Mehrfeldmessung über 21 Messfelder, der hoch auflösende 2"-LC-Farbbildschirm
(230.000 Bildpunkte), die Lichtempfindlichkeitsstufen von ISO 50 bis ISO 3.200, der schnelle (1/8.000 s) und robuste Verschluss, die mechanische
Blitzsynchronzeit von 1/250 s und die auswechselbaren Suchermattscheiben.
Über die EOS Capture-Software ist die EOS-1Ds Mark II auch vom Computer aus
fernsteuerbar. Zu den Funktionen der EOS-1Ds Mark II gehören weiterhin
diverse Farbraum-Einstellungen (vier sRGB-Einstellungen, eine
Adobe-RGB-Einstellung), eine Sprachnotizfunktion, eine automatische
Bildausrichtung per Orientierungssensor, die PictBridge-Unterstützung, ein
Luminanz- und RGB-Histogramm – und alle nur denkbaren
Parametriermöglichkeiten. Weitere Einzelheiten zu Funktion und Ausstattung
(serienmäßig und optional) der EOS-1Ds Mark II gibt es in unserem
entsprechenden digitalkamera.de-Datenblatt. Überhaupt lässt die Canon
EOS-1Ds Mark II auch vom Zubehörangebot her (Objektive, Blitzgeräte,
Systemzubehör) selbst beim Profi keine Wünsche offen. Ein solcher sollte man
auch sein, denn zum Angeben ist der "Profi-Hammer" von Canon mit seinem
Listenpreis von rund 8.000 EUR doch etwas zu teuer.
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Dafür sind dann eher die Digital-Ixus-Modelle Ixus 30 (3,2 Megapixel) und Ixus 40 (4 Megapixel) geeignet. Besonders dann, wenn man einen der beiden Edelminis aus der Hemdtasche herauszieht. Vor allem die äußerst kompakten
Ausmaße dürften die Blicke auf sich ziehen; wobei die Ixus 30 und Ixus 40
mehr als nur sehr klein sind. Denn Canon folgt offenbar nun auch dem Trend
zu immer flacheren Kompaktdigitalkameras. Während der Konkurrent Casio dabei
auf Keramiklinsen setzt und Pentax das "Abmagerungsproblem" mechanisch
(durch eine in sich verschachtelnde Optik) regelt, verwendet Canon zwei so
genannte UA-Linsen (ultrahochbrechende asphärische Linsen) aus eigener
Entwicklung. Das Objektiv der beiden Ixen (35-105 mm/F2,8-4,9 entspr.
Kleinbild) wird dabei automatisch von einem 9-Punkt-AiAF-Autofokus ab einer
Entfernung von nur 3 cm (im Makromodus) scharf gestellt. Dem macht ein DiGIC-II-Signalprozessor Beine – eine Ehre bzw. Premiere, wenn man bedenkt,
dass Canon diesen bisher ausschließlich einigen wenigen Highend-Modellen der
EOS-D-Serie (wie z. B. der in dieser Meldung vorgestellten EOS-1Ds Mark II)
vorbehalten hatte. Auch sonst liegt die Ausstattung der Ixus 30 und Ixus 40
auf höherem Niveau. Auf die Liste der besonderen Merkmale gehören sowohl ein
formschönes Metallgehäuse als auch ein angenehm großer 2"-LC-Farbbildschirm.
Endlich nimmt sich Canon auch der Videofunktion seiner Kameras an. Gefilmt
werden darf nunmehr in VGA- oder QVGA-Auflösung (640 x 480 bzw. 320 x 240
Pixel) bei einer Bildwiederholrate von wahlweise 30 oder 15 Bildern pro
Sekunde und – wie es scheint – sogar endlich ohne feste Zeitbegrenzung.
Maßgebend ist lediglich die Kapazität der eingesetzten SD-Karte. Die beiden
Standard-Videomodi ergänzen ein so genannter "Full Motion"-Modus (320 x 240
Pixel bei 60 Bilder/s) sowie ein "Kompakt"-Modus (160 x 120 Pixel bei 15 Bilder/s), und bei der Wiedergabe von Videos kann man sich die Aufnahmen
normal oder im Zeitlupentempo angucken. Dank Movieprint-Funktion ist es
sogar möglich, mit entsprechend kompatiblen Druckern bestimmte Szenen aus
einer Videosequenz auszudrucken. Die Filme sind selbstverständlich vertont;
Ton lässt sich dabei auch einzeln als Sprachnotiz aufzeichnen. Zu den
sonstigen Ausstattungsmerkmalen gehören u. a. noch die bereits von anderen
Canon-Kompaktdigitalkameramodellen bekannte Print/Share-Taste, die
iSAPS-Motiverkennungstechnologie zur Unterstützung der Belichtungsmessung
und des Weißabgleichs, mehrere Belichtungsmessarten (Matrix/Mehrfeld,
mittenbetont Integral, Spot), z. T. neue Motivprogramme sowie ein
Orientierungssensor zur korrekten Belichtung und automatischen Ausrichtung
hochkant aufgenommener Bilder. Der eingebaute Blitz und der Weißabgleich
kennen eine Vielzahl an Einstellungen, genauso wie die Sprachauswahl, die
gleich 20 verschiedene Einstellungen erlaubt. Bleibt noch zu erwähnen, dass
die beiden Edelminis ihren Strom von einem Lithiumionenakku beziehen (Typ:
NB-4L), PictBridge-kompatibel sind, mit einem optional erhältlichen
Allwettergehäuse in nasse Umgebungen (auch unter Wasser bis zu einer Tiefe
von 3 m) mitgenommen werden können und dass sie im Oktober bzw. November zu
einem Listenpreis von etwa 330 EUR (Digital Ixus 30) und knapp 400 EUR
(Digital Ixus 40) auf den Markt kommen. Sollten wichtige Frage offen
bleiben, so ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass unsere Leser die
entsprechenden Antworten in den digitalkamera.de-Datenblättern zur Digital
Ixus 30 und 40 finden – natürlich stehen diese ab sofort zum Abruf bereit.
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Ähnlich klein, aber ohne Zoomobjektiv kommt ein weiteres neues Digital
Ixus-Modell daher: Die Digital Ixus i5 ist die 5-Megapixel-Reinkarnation der
Digital Ixus i. Würde es nach der Anzahl der AF-Messfelder gehen, müsste die
neue Kamera eigentlich Digital Ixus i9 heißen, da der AiAF-Autofokus nicht
mehr über fünf, sondern nun über neun Messfelder verfügt. Unverändert bleibt
allerdings der Formfaktor des CCDs (1/2,5"), dem ein 39 mm-Objektiv (entspr.
Kleinbild) mit einer Lichtstärke von F2,8 vorangestellt ist. Dessen
Einstellbereich liegt beim Scharfstellen zwischen 10 cm und unendlich
(Normal) bzw. 3 und 10 cm (im Makro-Modus); gezoomt wird ausschließlich
digital. Auch muss sich die Digital Ixus i5 mit einem
DiGIC-Signalverarbeitungsprozessor erster Generation begnügen. Trotzdem
müsste die Digital Ixus i5 in Sachen Reaktionsgeschwindigkeit und
Bildqualität ähnlich leistungsfähig sein wie ihre Vorgängerin.
Charakteristisch für die Digital Ixus i (mit oder ohne hoch gestellte 5)
sind u. a. die Histogrammanzeige (im Wiedergabemodus), der My-Camera-Mode
für personalisierte Begrüßungsbildschirme und Kameratöne, die
Stromversorgung über einen NB-3L-Lithiumionenakku (wie bei der Digital Ixus II), das PTP-Bildübertragungsprotokoll, der Panorama-Modus, das
1,5"-Farb-LCD und der Audio-/Videoausgang (auf PAL/NTSC-Signal umschaltbar).
Der Mehrfeldmessung stehen zwei alternative Belichtungsmessarten
(mittenbetonte Integralmessung, Spotmessung) zur Seite. Die
Belichtungsfunktionen der Digital Ixus i/i5 werden ergänzt durch eine
Belichtungskorrekturfunktion, verstellbare Lichtempfindlichkeitsstufen (ISO 50/100/200/400), einen Langzeitbelichtungsmodus (mit Rauschunterdrückung ab
Verschlusszeiten von 1,3 s) und diverse Weißabgleichseinstellungen
(Automatik und fünf Voreinstellungen). Einen eingebauten Multifunktionsblitz
(u. a. mit zuschaltbarer Rote-Augen-Korrektur) besitzt die Digital Ixus i5
natürlich auch. Schnelle Bewegungen fängt der Edelmini mit einer
QuickShot-Funktion (zur Reduzierung der Auslöseverzögerung), einem
Serienbildmodus oder als Videosequenz ein. Auch Ton nimmt die Ixus i5 auf –
entweder innerhalb einer Videosequenz oder als Sprachnotiz (max. 60 s pro
Bild). Platz finden Bilder und Ton auf SecureDigital-Wechselspeicherkarten
(SD), von denen eine 32-MByte-Version der Kamera beiliegt. Im Handel soll
die 9 x 4,7 x 1,8 cm kleine Canon Digital Ixus i5 ab November für rund 400 EUR in den Farben Silber, Blau, Grau und Rot erhältlich sein; weitere
Informationen hält, wie gewohnt, unser digitalkamera.de-Datenblatt bereit.