Extra-Große Bildsensoren mit 37 Megapixeln

Mittelformat-Profis Leica S (Typ 007) und S-E (Typ 006)

2014-09-16 Das neue Topmodell der S-Mittelformatserie heißt schlicht S (Typ 007). Der Bildsensor löst zwar weiterhin 37,5 Megapixel auf, es handelt sich jedoch nun um ein CMOS-Modell und keinen CCD-Chip mehr. Zusammen mit dem neuen Bildprozessor Maestro II soll dies für eine noch bessere Bildqualität sorgen. Die Leica S-E (Typ 006) stellt den preiswerteren Einstieg in das S-System dar. Sie besitzt den 37,5 Megapixel CCD der alten S2.  (Benjamin Kirchheim)

Der neue Bildsensor in der S (Typ 007) beschleunigt die Serienbildrate auf 3,5 fps (Frames per Second), das ist mehr als doppelt so schnell wie die 1,5 fps der S2. Mit 2 GByte Zwischenspeicher sollen lange Serien möglich sein. Trotz der höheren Serienbildrate konnte Leica zudem die Lebensdauer des Schlitzverschlusses auf mindestens 150.000 Auslösungen verlängern. Auch die maximal mögliche Lichtempfindlichkeit steigt deutlich von ISO 1.250 auf ISO 6.400. Außerdem bietet der neue Bildsensor nun Live-View sowie eine Videofunktion. In Full-HD-Auflösung sind 24, 25 und 30 Bilder pro Sekunde bei Ausnutzung der gesamten Sensorfläche möglich, in 4K-Auflösung von 4.096 x 2.160 Pixeln wird bei 24 Bildern pro Sekunde auf ein kleineres Format gecroppt, um die Pixel 1:1 nutzen zu können. Die Videoaufzeichnung erfolgt mit 4:2:2 mit Motion-JPEG-Komprimierung im MOV-Format, ein externer Audioeingang sowie ein Timecode stehen ebenfalls zur Verfügung. Professionelle Videofilmer wird der cleane HDMI-Ausgang zur externen Videoaufzeichnung freuen.

Der rückwärtige 7,5 Zentimeter große Bildschirm löst 921.000 Bildpunkte auf und wird durch ein Corning-Gorilla-Glass gegen Katzer geschützt. Hier kann auch das Live-View-Bild mit 100 Prozent Bildfeldabdeckung samt Fokuspeaking betrachtet werden. Auf der Oberseite gibt es zudem ein farbiges Status-Display. Hier kann auch die elektronische zweiachsige Wasserwaage zur Ausrichtung der Kamera angezeigt werden. Der Pentraprismensucher bietet eine 0,87-fache Vergrößerung und deckt 98 Prozent des Bildfelds ab. Als derzeit einzige Profikamera bietet die Leica S (Typ 007) zudem ein GPS-Modul sowie WLAN, letzteres erlaubt die Fernsteuerung der Kamera von einem Smartphone oder Tablet aus.

Das robuste Gehäuse der Leica S (Typ 007) ist gegen Spritzwasser und Staub gedichtet, der neue Edelstahl-Bajonettanschluss soll für eine noch längere Haltbarkeit sorgen. Die S verfügt sowohl über einen Schlitzverschluss, der Belichtungszeiten von bis zu 1/4.000 Sekunde ermöglicht, unterstützt aber auch den Zentralverschluss der CS-Objektive, was eine Blitzsynchronzeit von 1/1.000 Sekunde ermöglicht. Derzeit bietet Leica zehn S-Systemobjektive an, sechs davon optionale mit Zentralverschluss. Zudem gibt es Adapter für diverse andere Objektive, diese unterstützen sogar den Autofokus. Das Speicherkartenfach der Leica S (typ 007) ist sowohl mit einen CompactFlash-Schacht als auch einen SD-Kartenschacht ausgestattet. Im Frühjahr 2015 soll die Leica S (Typ 007) auf den Markt kommen, der Preis steht derzeit noch nicht fest. Adobe Lightroom gehört aber in jedem Fall zum Lieferumfang.

Neben der S (Typ 007) bringt Leica mit der S-E (Typ 006) auch ein technisch einfacheres Modell zu einem etwas günstigeren Preis auf den Markt. Technisch entspricht sie der bisherigen Leica S2, bietet also etwa einen 37,5 Megapixel auflösenden CCD-Sensor, der 45 x 30 Millimeter groß ist, bis zu ISO 1.600 erlaubt und 1,5 Serienbilder pro Sekunde liefert. Live-View gibt es genauso wenig wie eine Videofunktion, dafür aber einen 98 Prozent des Bildfelds abdeckenden Pentraprismensucher mit 0,87-facher Vergrößerung. Zu erkennen ist die S-E (Typ 006) an der anthrazitgrau lackierten Deckkappe mit dem Silber eloxierten Verschlusszeitenrad. Ab September 2014 soll die Leica S-E (Typ 006) zu einem Preis von 13.000 EUR im ausgewählten Leica-Fotofachhandel erhältlich sein.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.