Preisattraktives-Mittelklassemodell

Mit der EOS M50 bringt Canon 4K-Video in seine spiegellosen Kameras

2018-02-26 Mit der EOS M50 kündigt Canon ein gut ausgestattetes und preisattraktives Mittelklassemodell für seine spiegellosen Systemkameras an. Sogar eine 4K-Videofunktion ist bei Canon erstmals in einem Modell für unter 600 Euro dabei. Ein dreh- und schwenkbarer Touchscreen, ein elektronischer Sucher, ein 24 Megapixel auflösender APS-C-Sensor, der neueste Digic 8 Bildprozessor sowie WLAN, Bluetooth und NFC runden die gelungene Ausstattung ab.  (Benjamin Kirchheim)

Mit der neuen EOS M50 macht Canon der hauseigenen, deutlich teureren EOS M5 mächtig Konkurrenz. Die Ausstattung ist ebenbürtig, teilweise sogar besser, nur bei der Gehäusequalität und dem Bedieninterface kann die EOS M5 noch punkten. Dennoch will Canon die EOS M5 weiterhin im Programm behalten, die M50 ist ausdrücklich kein Nachfolgemodell, sondern eine Abrundung nach unten. Man könnte sie etwa auf einem Level mit der Sony Alpha 6000 oder der Olympus OM-D E-M10-Serie sehen.

Die M50 soll laut Canon DSLR-Qualität mit der neuesten Technologie im kompakten Gehäuse bieten. Dafür verbaut Canon seinen 24 Megapixel auflösenden APS-C-CMOS-Sensor mit der neuesten Fokustechnologie Dual Pixel CMOS AF. Damit soll der Autofokus sehr reaktionsfreudig arbeiten. Die Serienbildfunktion erreicht flotte zehn Bilder pro Sekunde ohne und 7,1 Bilder pro Sekunde mit Autofokus-Nachführung. Für die Datenverarbeitung steht der Bildprozessor Digic 8 bereit. Er ermöglicht ISO-Empfindlichkeiten von bis zu 25.600, per Erweiterung sind sogar ISO 51.200 möglich. Auch beim Digital Lens Optimizer zum Herausrechnen von Objektivfehlern sowie der Funktion "Tonwert Priorität" für eine besonders gute Durchzeichnung der Lichter soll es Verbesserungen geben.

Die M50 nimmt Videos nun nicht mehr nur in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel) mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde auf, sondern auch viermal so hoch auflösende 4K-Videos (3.840 x 2.160 Pixel) mit maximal 25 Bildern pro Sekunde. Allerdings steht im Gegensatz zu Full-HD-Videos nicht mehr der schnelle Dual Pixel CMOS AF bereit, sondern "nur" ein Kontrast-Autofokus. Zudem können Zeitrafferaufnahmen in 4K erstellt werden und aus 4K-Videos lassen sich Einzelbilder extrahieren. In HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel) sind sogar 120 Bilder pro Sekunde für die flüssige Aufzeichnung besonders actionreicher Szenen möglich. Falls das integrierte Stereomikrofon nicht reicht, kann über die 3,5mm-Buchse ein externes angeschlossen werden.

Auf der Rückseite ist ein 7,5 Zentimeter großer Touchscreen angebracht, der sich seitlich schwenken und um seine Achse drehen lässt. Das erlaubt die Betrachtung des Livebilds selbst aus ungewöhnlichen Perspektiven sowie bei Selfies. Zudem ist die M50 mit einem 2,36 Millionen Bildpunkte auflösenden elektronischen Sucher mit Dioptrienausgleich ausgestattet. Auch beim Blick hierdurch lässt sich der Autofokuspunkt mittels des Touchscreens verschieben. Im Sucherbuckel sitzt außerdem der Pop-Up-Blitz und für externe Systemblitzgeräte ist ein entsprechender TTL-Blitzschuh vorhanden.

Neben WLAN und NFC ist die Canon EOS M50 auch mit Bluetooth ausgestattet, was eine dauerhafte Verbindung zum Smartphone erlaubt, etwa zur Übertragung der Positionsdaten in die Bilder direkt bei der Aufnahme. Per WLAN lassen sich nicht nur Fotos auf Smartphones, Tablets, Computer und andere Geräte übertragen, sondern via App ist auch noch eine Fernsteuerung der Kamera samt Livebildübertragung möglich.

Die EOS M50 ist die erste Kamera von Canon, in der das neue Raw-Format CR3 zum Einsatz kommt. Es bietet 14 Bit Farbtiefe und auf Wunsch im C-Raw-Format eine Komprimierung, die bei voller Auflösung 30 bis 40 Prozent der Dateigröße spart und die bisherige auflösungsreduzierte Raw-Funktion von Canon ersetzt.

Ab April 2018 soll die Canon EOS M50 für knapp 580 Euro ohne und 700 Euro mit dem Objektiv EF-M 15-45mm F3.5-6.3 IS STM erhältlich sein. Das Set mit dem EF-M 18-150 mm F3.5-6.3 IS STM soll rund 950 Euro kosten. Nachdem Canon nun bei den EOS-M-Kameras schon relativ breit aufgestellt ist, fehlen definitiv noch Objektive, denn der japanische Hersteller bietet erst sieben Stück an. Dabei fehlt es vor allem an lichtstarken Zooms der Mittelklasse und lichtstarken Festbrennweiten. Immerhin lassen sich die DSLR-Objektive des EF-Systems sehr problemlos über einen preisgünstigen Adapter verwenden.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.