Erstes F1,2-Objektiv von Sony

Lichtstarkes Normalobjektiv Sony FE 50 mm F1.2 GM präsentiert

2021-03-16 Mit dem Sony FE 50 mm F1.2 GM präsentiert der japanische Elektronikriese sein bisher lichtstärkstes Objektiv für das spiegellose Alpha-System. Das Sony-E-Bajonett wurde ursprünglich für APS-C-Kameras entwickelt und ist dadurch relativ klein, was die Konstruktion solch lichtstarker Objektive erschwert. Erst wenige Hersteller bieten F1,2-Objektive mit Sony-E-Bajonett an. Nur Sigma hat bisher ein entsprechendes, allerdings auch riesengroßes F1,2-Objektiv mit Autofokus für Sony E. Das neue Sony FE 50 mm F1.2 GM ist demgegenüber recht kompakt und kaum größer als das bisherige F1,4-Objektiv mit Zeiss-Label.  (Benjamin Kirchheim)

Bereits seit einigen Jahren setzt Sony auf das eigens geschaffene G-Master-Label für die Objektive mit der höchsten Abbildungsleistung, neue Zeiss-Objektive gab es schon lange nicht mehr von Sony. Mit 778 Gramm soll das neue Sony FE 50 mm F1.2 GM exakt genauso viel wiegen wie das FE 50 mm F1.4 Zeiss Planar T*, die Länge von 10,8 Zentimetern ist ebenfalls identisch, nur im Durchmesser ist das neue FE 50 mm F1.2 GM mit 8,7 Zentimetern ein bisschen größer als das Zeiss mit seinen 8,35 Zentimetern. Das Filtergewinde misst 72 Millimeter, ein Spritzwasser- und Staubschutz ist vorhanden.

Um trotz der hohen Lichtstärke eine gute Abbildungsleistung zu erreichen, greifen die Sony-Ingenieure tief in die Trickkiste. In der optischen Konstruktion aus 14 Linsen in zehn Gruppen kommen drei XA-Elemente (eXtreme Aspherical) mit einer Fertigungsgenauigkeit von 0,01 Mikrometer (das ist ein Hundertmillionstel Meter beziehungsweise ein Millionstel Zentimeter) zum Einsatz. Das Objektiv soll nicht nur eine hohe Auflösung bis an den Bildrand liefern, sondern auch chromatische Aberrationen sollen optisch verhindert werden.

Um die Vergütung trotz der stark gebogenen Linsenoberflächen ebenfalls hochpräzise auftragen zu können, kommt die Nano AR Vergütung II zum Einsatz. Mit einer normalen Nanovergütung würden nämlich kleinste Unebenheiten entstehen, die ihrerseits als Zwiebelringe im Bokeh sichtbar werden würden. Mehr dazu und zur Bildqualität im parallel veröffentlichten Testbericht des Sony FE 50 mm F1.2 GM, der über die weiterführenden Links am Ende dieser Newsmeldung zu finden ist.

Die hohe Lichtstärke führt zu relativ großen, dicken Linsen, die wiederum den Autofokus verlangsamen. Um dem entgegen zu wirken, kommen vier drehmomentstarke XD-Linearmotoren zum Einsatz, die sich auf die zwei Fokusgruppen des Floating-Elements-Mechanismus verteilen. Videografen dürfte die Tatsache freuen, dass der manuelle, elektronisch arbeitende Fokusring linear übersetzt ist. Das heißt die Fokuswege hängen nur vom Drehwinkel des Fokusrings ab, nicht aber von der Drehgeschwindigkeit. Selbstverständlich arbeiten die Fokusmotoren nahezu unhörbar.

Des Weiteren verfügt das G-Master-Objektiv über einen Blendenring, der die Einstellung der Blendenöffnung in Drittelschritten von der größten Blende F1,2 bis zur kleinsten Blende F16 erlaubt. Die Rastungen lassen sich jedoch mechanisch abschalten, woraufhin der Blendenring lautlos sowie stufenlos arbeitet. Die Blende selbst besteht aus elf abgerundeten Lamellen, um eine möglichst kreisrunde Öffnung zu erzeugen. Damit soll das Sony FE 50 mm F1.2 GM ein schönes Bokeh liefern. Der Blendenmechanismus arbeitet laut Sony übrigens ebenfalls nahezu lautlos.

Die Naheinstellgrenze gibt Sony mit 40 Zentimetern an, was einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:5,9 ermöglicht. Neben einem Fokusschalter bietet das Objektiv zudem eine Fokushaltetaste, die im Kameramenü aber auch mit einer anderen Funktion belegt werden kann. Ab April 2021 soll das Sony FE 50 mm F1.2 GM zu einem Preis von knapp 2.300 Euro erhältlich sein. Zum Lieferumfang gehören eine runde Gegenlichtblende und eine Weichtasche.

Hersteller Sony
Modell FE 50 mm F1.2 GM (SEL50F12GM)
Unverbindliche Preisempfehlung 2.299,00 €
Bajonettanschluss Sony E
Brennweite 50,0 mm
Lichtstärke (größte Blende) F1,2
Kleinste Blendenöffnung F16
KB-Vollformat ja
Linsensystem 14 Linsen in 10 Gruppen
inkl. asphärische Linse(n)
Anzahl Blendenlamellen 11
Naheinstellgrenze 400 mm
Bildstabilisator vorhanden nein
Autofokus vorhanden ja
Wasser-/Staubschutz ja
Filtergewinde 72 mm
Abmessungen (Durchmesser x Länge) 87 x 108 mm
Objektivgewicht 778 g

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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.