Frühlingserwachen

Leica präsentiert C-LUX 1

2006-04-03 Mit dem Einstieg ins FourThirds-System hat Leica noch lange nicht das Geschäft mit den Kompaktdigitalkameras aufgegeben. Am Wochenende ist auf den Internet-Seiten des Solmser Unternehmens jedenfalls ein neues Modell mit der Bezeichnung C-LUX 1 aufgetaucht, das damit wohl offiziell in den Produktkatalog mit aufgenommen wurde. Ganz unbekannt dürfte einem die C-LUX 1 aber nicht vorkommen, da sie das Leica-Äquivalent zur Lumix DMC-FX01 des Partners Panasonic darstellt. Leica verspricht dabei mit der neuen Kamera ein "elegantes Foto-Vergnügen".  (Yvan Boeres)

Leica C-LUX 1 [Foto: Leica Camera AG]Tatsächlich sieht die kleine Weitwinkelzoom-Kamera mit dem roten Leica-Emblem auf dem – schwarzen oder silbernen – Metallgehäuse etwas eleganter aus als das Panasonic-Pendant. Wer das auch so sieht, muss sich darauf gefasst machen, rund 500 EUR für die C-LUX 1 zu berappen.

Dafür bekommt man – wie auch bei der Panasonic Lumix DMC-FX01 – eine hemdtaschentaugliche Kamera mit stabilisiertem Weitwinkel-Zoom (28-102 mm/F2,8-5,6 entspr. KB). Der 1/2,5"-CCD an Bord der C-LUX 1 bringt es auf eine Gesamt-Auflösung von 6,37 Megapixeln (6 MPixel Netto) und erzeugt JPEG-Aufnahmen mit einer klassentypischen Bildgröße von 2.816 x 2.112 Bildpunkten in der höchsten Auflösungsstufe. Weitere Einstellungen erlauben Fotos mit geändertem Seitenverhältnis (für das 4:3-, 3:2- oder 16:9-Format); auch beim Filmen kann man sich für das Breitbildformat entscheiden und im Wide-Modus Videos in einer Auflösung von 848 x 480 Pixeln aufzeichnen. Das Ganze natürlich mit Ton, ohne feste Begrenzung der Aufnahmezeit und mit Wahl der Bildwiederholrate (entweder 30 oder 10 Bilder/s), wobei man natürlich auch auf die Standard-Auflösungsstufen für Videos (VGA mit 640 x 480 Bildpunkten oder QVGA mit 320 x 240 Bildpunkten) zurückgreifen kann.

Die auf SD/MMC-Karten gespeicherten Bilder kann man – wie bei Kompaktdigitalkameras üblich – gleich nach der Aufnahme auf dem 2,5" großen LC-Farbbildschirm betrachten. Dieser löst mit 207.000 Bildpunkten auf und besitzt sowohl die Eigenschaft, per Knopfdruck extra aufgehellt zu werden als auch den Betrachtungswinkel ändern zu können (z. B. für Überkopf-Aufnahmen). Laut Leica lässt sich das Display sogar in einen dunkleren, energiearmen Modus schalten, um den Akku zu schonen. Der hat eine Nennspannung von 3,7 Volt bei einer Kapazität von 1.150 mAh und hält so bis zu 320 Aufnahmen lang. Dank eines leistungsstarken Signalprozessors kann die Leica C-LUX 1 (genauso wie die Panasonic Lumix DMC-FX01) extrem schnell auslösen, schnell und präzise fokussieren und u. a. auch ein Empfindlichkeitsstufenäquivalent von ISO 1.600 max. durch Pixelbündelung erreichen. Weitere Gemeinsamkeiten mit der weitgehend baugleichen Panasonic Lumix DMC-FX01 gibt es u. a. noch in Form von zwei "Baby-Programmen" (optimale Bildeinstellungen für Baby-Fotos mit getrennter Altersberechnung für 2 Kinder), eines Sternenhimmel-Programms (für Langzeitbelichtungsaufnahmen mit 15, 30 oder 60 s) und eines "Schöne Haut"-Programms – die alle Teil einer umfangreichen Motivprogrammsammlung sind.

Ist die Panasonic Lumix DMC-FX01 aber auch durch entsprechende Motivprogramme und ein optional erhältliches Schutzgehäuse auf Unterwasser-Aufnahmen "spezialisiert", widmet sich Leica mit der C-LUX 1 einer anderen Anwendergruppe. Leica hat schon seit einiger Zeit das so genannte "Digiscoping" (Verbindung einer Digitalkamera mit einem Fernrohr bzw. Spektiv) für sich entdeckt und bietet auch für die C-LUX 1 eine passende Adapterlösung als Sonderzubehör an. Mit dem Leica Digitaladapter kann die Kamera an das Okular eines Leica-Televid-Spektivs angeschlossen werden, was vor allem für ambitionierte "Birdwatcher" und Naturbeobachter von Interesse sein dürfte. Während sich Panasonic mit der Lumix DMC-FX01 also eher den schwimmenden Lebewesen zuwendet, wendet sich Leica mit der C-LUX 1 eher den fliegenden Kreaturen zu. Was neben dem eleganteren Gehäuse und der Digiscoping-Tauglichkeit noch den Aufpreis von rund 70 EUR (die Leica C-LUX 1 ist mit rund 500 EUR etwas teurer als die 430 EUR teure Panasonic Lumix DMC-FX01) rechtfertigen soll, ist der Lieferumfang. So liegt der C-LUX 1 mit einer serienmäßigen 64-MByte-Karte eine der Auflösung angemessenere SD-Karte bei (die FX01 muss sich mit 16 MByte begnügen), und Adobes Photoshop-Ableger Elements 4.0 (Einzelpreis ca. 90 EUR) gibt es bei der C-LUX 1 noch obendrauf. Das macht die Leica C-LUX 1 nicht unattraktiv, und wer sich zu ihr hingezogen fühlt, kann sie ab Ende Mai gegen Bezahlung von entsprechendem "Lösegeld" vom Ladentisch "entführen".

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