Festbrennweiten-Vollformat-Kompaktkamera

Leica Q3 löst 60 Megapixel auf und lädt drahtlos

2023-05-25 Mit der neuen Leica Q3 bringt der traditionsreiche Kamerahersteller aus Wetzlar seine Festbrennweiten-Vollformat-Kompaktkamera in die dritte Generation. Dabei wird das bewährte, F1,7 lichtstarke 28mm-Objektiv mit dem aus der M11 bekannten, 60 Megapixel auflösenden Vollformatsensor der neuesten Generation sowie dem mit Panasonic entwickelten Bildprozessor mit L²-Technologie kombiniert. Zudem kommen erstmals ein Phasen-Kontrast-Hybrid-Autofokus, ein neigbarer Touchscreen und eine 8K-Videofunktion zum Einsatz.  (Benjamin Kirchheim)

Bei der Leica Q3 handelt es sich um eine hochmoderne Vollformat-Kompaktkamera, die ein robustes, schlankes und minimalistisch designtes Gehäuse besitzt. Es besteht aus Magnesium-Druckguss und ist gemäß IP52 gegen Spritzwasser und Staub geschützt. Die Kamera selbst ist 13 Zentimeter breit, acht Zentimeter hoch und knapp 3,4 Zentimeter tief. Hinzu kommt jedoch das fest verbaute, 5,9 Zentimeter lange Objektiv, dessen Durchmesser 6,8 Zentimeter beträgt und das ein 49 Millimeter großes Filtergewinde besitzt.

Das F1,7 lichtstarkes Objektiv besteht aus elf Linsen – darunter drei asphärische –, die in neun Gruppen angeordnet sind. Auch ein optischer Bildstabilisator ist verbaut. Die Naheinstellgrenze von 30 Zentimetern verkürzt sich in der Makro-Stellung auf 17 Zentimeter. Die Festbrennweite mit 28 Millimeter bedient den aus der Leica M11 bekannten Vollformat-Sensor, bei dem CMOS-Technologie mit moderner rückwärtiger Belichtung zum Einsatz kommt. Zudem sind auf diesem Sensor Phasen-Messsensoren integriert, so dass erstmals nicht nur der kontrastbasierte DFD-Autofokus zum Einsatz kommt, sondern ein Hybrid-Autofokus als Kombination eines Phasen- mit dem DFD-Kontrastautofokus. Dabei stehen nicht nur verschiedene Messfelder zur Auswahl, sondern auch eine Motiverkennung.

Ebenfalls Premiere in der dritten Q-Generation feiert eine 8K-Videofunktion, die mit H.265-Kompression oder sogar in Apple ProRes aufzeichnet. Das SD-Speicherkartenfach ist dafür zu SDHC, SDXC, UHS I und auch UHS II kompatibel. Leica selbst empfiehlt, UHS-II-Speicherkarten zu verwenden. Möglich wird die hohe Leistungsfähigkeit dank des in Technologie-Partnerschaft mit Panasonic entwickelten Bildprozessors mit L²-Technologie. Er greift auf einen acht Gigabyte großen Pufferspeicher zurück. Die Serienbildfunktion ist indes keine Stärke der Leica Q3. Mit Autofokus sind maximal vier Bilder pro Sekunde möglich, ohne sind es immerhin bis zu sieben Bilder pro Sekunde in 14 Bit Farbtiefe und bei zwölf Bit sogar bis zu 15 Bilder pro Sekunde. Fokus und Belichtung werden dabei jedoch nur einmalig vor dem ersten Bild eingestellt.

Der Touchscreen der Leica Q3 misst zwar wie beim Vorgängermodell 7,5 Zentimeter in der Diagonale, aber er löst mit 1,84 Millionen Bildpunkten deutlich höher auf. Zudem kommt erstmals ein Mechanismus zum Neigen des Bildschirms in der Q-Serie zum Einsatz. Damit sind auch Aufnahmen aus der Frosch- und Vogelperspektive möglich oder aber unauffälliges Fotografieren vor dem Bauch mit dem Blick auf den Bildschirm, ähnlich wie bei einem früheren Lichtschachtsucher.

Während beim Touchscreen ein TFT-LCD zum Einsatz kommt, handelt es sich beim elektronischen Sucher um ein OLED, das mit 5,76 Millionen Bildpunkten ebenfalls deutlich höher auflöst als beim Vorgängermodell. Der Vergrößerungsfaktor hängt indes vom genutzten Seitenverhältnis ab. Wird das gesamte OLED mit seinem 4:3-Seitenverhältnis genutzt, ist er 0,79-fach, beim 3:2-Bildausschnitt beträgt der Vergrößerungsfaktor hingegen 0,76. Auch ein Augensensor zur automatischen Umschaltung zwischen Sucher und Bildschirm ist verbaut.

Die Leica Q3 ist wie die Q2 mit WLAN und Bluetooth ausgestattet, die Leica Fotos App wird selbstverständlich unterstützt. Dank MIMO (Funken auf mehreren Kanälen gleichzeitig) soll das WLAN zehnmal schneller sein als noch in der Q2, so dass die Fotos deutlich schneller übertragen werden. Es kommt WiFi 5 (ac-WLAN) auf 2,4 und 5 GHz zum Einsatz. Bei Bluetooth handelt es sich um den recht aktuellen Standard 5.0 LE.

Der neue Lithium-Ionen-Akku BP-SCL6 soll Energie für 350 Aufnahmen nach CIPA-Standard liefern. Er kann nicht nur extern im mitgelieferten Ladegerät geladen werden, sondern auch via USB-C (9 V, 3 A, 27 W). Zudem können an die USB-C-Schnittstelle auch Powerbanks oder SSDs angeschlossen werden. Sogar drahtlos lässt sich der Akku laden. Dafür ist ein optionaler Griff mit Qi-Unterstützung erforderlich. Auch ein passendes 10 W Ladepad bietet Leica als Zubehör an. Da jedoch der Qi-Standard unterstützt wird, kann auch jedes andere Ladepad oder auch eine Powerbank mit Wireless Charging verwendet werden.

Die Leica Q3 ist ab Sofort für knapp 6.000 Euro in den Leica-Stores sowie im Fachhandel erhältlich. Zudem bietet Leica neues Zubehör an wie Leder-Halbschalen, Auslöseknöpfe, Daumenstützen, Trageriemen, Blitzschuhabdeckungen, Objektivdeckel und Sonnenblenden, alles in einer großen Farbauswahl.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.