Schwarzweißfotografie auf höchstem Niveau
Leica M Monochrom geht mit der "Typ 246" in die zweite Generation
2015-04-30 Vor gut drei Jahren brachte Leica mit der M Monochrom eine auf Schwarzweißfotografie spezialisierte digitale Messsucherkamera mit 18 Megapixel auflösendem Vollformat-CCD-Sensor, nun steht mit der M Monochrom (Typ 246) das verbesserte Nachfolgemodell in den Startlöchern. Der Vollformatsensor ohne Bayer-Farbfilter löst nun 24 Megapixel auf und ist in CMOS-Technologie aufgebaut. Wie schon die M (Typ 240) bietet die neue Monochrom Live-View als Alternative zum Messsucher und sogar R-Objektive lassen sich jetzt adaptieren. (Benjamin Kirchheim)
Die Leica M Monochrom (Typ 246) besitzt nun einen 24 Megapixel auflösenden CMOS-Sensor im Kleinbildformat. [Foto: Leica]
Der CMOS-Kleinbildsensor besitzt weder einen Bayer-Farbfilter, der im Prinzip Farb- und Helligkeitsinformationen vernichtet, noch einen auflösungsmindernden Tiefpassfilter. Die einzelnen Sensorzellen können so die maximale Helligkeit und Schärfe abbilden, Farbinformationen hingegen können Prinzip-bedingt dadurch nicht gespeichert werden. Der Sensor ist so lichtempfindlich, dass seine ISO-Empfindlichkeit erst bei 320 beginnt und bis hinauf zu ISO 25.000 reicht. Der Maestro-Bildprozessor steht dem Sensor als leistungsfähige Bildverarbeitungsmaschine zur Seite, ein JPEG-Bild soll die M Monochrom in unter zwei Sekunden generieren können. Selbstverständlich lassen sich die Aufnahmen auch im Rohdatenformat, dem universellen DNG, abspeichern, um sie später am PC selbst zu entwickeln. Der auf zwei Gigabyte vergrößerte Pufferspeicher erlaubt Aufnahmeserien von bis zu 30 Fotos in Folge bei etwa drei Bildern pro Sekunde.
Das rückwärtige 7,5 Zentimeter große LC-Display löst 921.000 Bildpunkte auf und wird von einem mit Anti-Reflex-Beschichtung versehenen Saphirglas vor Kratzern geschützt. Das Gehäuse ist ebenfalls gewohnt hochwertig verarbeitet. Boden- und Deckplatte werden aus massiven Messingblöcken besonders hoher Qualität gefräst und schwarz verchromt. Das restliche Gehäuse besteht aus einer robusten Magnesiumlegierung. Dank des Live-Views auf dem Monitor kann die M Monochrom (Typ 246) nun nicht mehr nur nach dem Messsucherprinzip manuell scharf gestellt werden, sondern auch mit einer Zehnfach-Lupe sowie Fokus-Peaking zur farbigen Markierung der scharfen Kontrastkanten. Darüber hinaus lassen sich mit der M Monochrom sogar Schwarzweiß-Videos in Full-HD-Auflösung bei 24 oder 25 Bildern pro Sekunde aufzeichnen. Gespeichert werden die Videos mit Motion-JPEG-Kompression, das heißt bei jedem Bild handelt es sich um ein Vollbild. Der Ton kann über das optional erhältliche Mikrofon-Adapter-Set (bestehend aus Adapter und Stereomikrofon) in Stereo aufgenommen werden.
Mit einer reinen Schwarzweiß-Kamera lassen sich auch Farbfilter wieder sinnvoll einsetzen, dementsprechend will Leica ab August 2015 neue Gelb-, Grün- und Orange-Filter anbieten. Die M Monochrom selbst kann darüber hinaus im JPEG-Format alte Analogfilme mit Sepia-, Kalt- oder Selenton simulieren, speichert also quasi über Umwege doch JPEG-Fotos mit (monochromen) Farbinformationen ab. Ab Mai 2015 soll die M Monochrom (Typ 246) zu einem Preis von 7.200 Euro im Leica-Fotofachhandel erhältlich sein. Eine Lizenz für die aktuelle Version von Adobe Photoshop Lightroom gehört zum Lieferumfang.
Ohne Bayer-Farbfilter zeichnet der Sensor der Leica M Monochrom (Typ 246) nur in Schwarzweiß auf, ist dafür aber besonders lichtempfindlich (ISO 320-25.6000). [Foto: Leica]
Der rückwärtige 7,5-cm-Bildschirm wird von einem Saphirglas geschützt. Das Live-View ist eine alternative zum klassischen Messucher, auch Videos nimmt die M Monochrom (Typ 246) auf. [Foto: Leica]
Die Leica M Monochrom (Typ 246) wird klassische über einen Zeitenrad sowie den Blendenring bedient. [Foto: Leica]
Die Deckel- sowie die Bodenplatte der hochwertig verarbeiteten Leica M Monochrom (Typ 246) werden aus einem vollen Stück Messing gefräst und schwarz verchromt. [Foto: Leica]