Adaptieren nicht immer problemlos möglich

Kompatibilität von Sigma- und Tamron-Objektiven mit dem Nikon-Z-System

2018-10-09 Während Nikon direkt bei der Vorstellung des neuen Z-Systems herausstellen konnte, dass sich über 360 verschiedene Nikkor-Objektive mittels des FTZ-Adapters an die Z 6 und Z 7 adaptieren lassen mit voller Kompatibilität ab der AI-Serie und mit Autofokusunterstützung für alle AF-S- und AF-P-Objektive, mussten beliebte Fremdhersteller wie Sigma und Tamron erstmal abwarten, bis sie Tests mit den neuen Nikon-Systemkameras durchführen konnten. Während Sigma Entwarnung gibt, sieht es bei Tamron noch etwas düster aus.  (Benjamin Kirchheim)

Wie Sigma offiziell auf seiner englischen Website mitteilt (siehe weiterführende Links), sind alle aktuellen Objektive mit Nikon-F-Anschluss ohne Einschränkungen kompatibel mit dem FTZ-Adapter. Einige Einschränkungen gibt es dennoch: Sigma-Objektive ohne eigenen Autofokusmotor können am Adapter nur manuell fokussiert werden. Zudem sind Objektive, die vor dem November 2013 ausgeliefert wurden und bereits mit aktuellen DSLRs von Nikon Probleme bereiten, nicht mit dem FTZ-Adapter kompatibel. Wann Sigma hingegen Objektive auf den Markt bringt, die direkt mit dem neuen Z-Anschluss versehen sind, steht noch in den Sternen. Nikon jedenfalls lizensiert, anders als beispielsweise Leica das L-Bajonett, das neue Z-Bajonett nicht an andere Hersteller, sodass die Sigma-Ingenieure mittels Reverse-Engineerings herausfinden müssen, wie die Kommunikation zwischen Objektiv und Kamera bei diesem Bajonett funktioniert. Genau hier liegt eine mögliche Fehlerquelle, die zu Inkompatibilitäten mit neuen Kameras führen kann.

Genau das ist wohl ein Problem bei Tamron-Objektiven: Der japanische Hersteller teilt in einer aktuellen Notiz mit (siehe weiterführende Links), dass es zu Problemen mit einigen Di- und Di-II-Objektiven mit F-Bajonettanschluss kommt, wenn diese mittels des FTZ-Adapters an eine Nikon Z 7 angeschlossen werden (die Z 6 ist noch nicht auf dem Markt, dürfte sich aber identisch verhalten). Tamron arbeitet an einer Lösung und will zu einem späteren Zeitpunkt weitere Informationen dazu bekanntgeben. Mindestens ein Firmwareupdate dürfte nötig sein, das man zu Hause über die aktuell mindestens 75 Euro teure Tap-in-Console selbst aufspielen kann oder das vom Tamron-Service aufgespielt werden kann, wozu ein Einsenden der Objektive nötig sein wird. Sobald uns Informationen vorliegen, werden wir weiter berichten.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.