Sensor-Technologie

Kodak entwickelt Nachfolger des Bayer-Pattern

2007-06-19 Wie die Eastman Kodak Company am 14. Juni dieses Jahres mitgeteilt hat, wurde in ihrem Entwicklungszentrum in Rochester im US-Bundesstaat New York ein neuartiger Filter für CCD- und CMOS-Bildsensoren entwickelt. Der Color Filter Array 2.0 enthält außer RGB-Filterelementen (wie beim klassischen Bayer Pattern, gleichfalls von Kodak entwickelt) zusätzliche panchromatische Klarsicht-Filterfelder in unterschiedlichen Anordnungen. Mit dieser neuartigen Filtertechnologie sollen zwei- bis vierfach höhere Lichtempfindlichkeiten bei geringem Rauschen möglich werden. Die neue Technologie wird lt. Auskunft von Kodak ab dem ersten Quartal 2008 für Kamera- bzw. Handycam-Hersteller verfügbar sein.  (Jan-Gert Hagemeyer)

Kodak Bildsensorfilter (Pattern) [Foto: Kodak] Wie die Kodak-Entwickler John Compton und John Hamilton (als "Technology Troublemaker" und "Algorithm Agitator" bezeichnet) im Kodak-Blog "A Thousand Nerds" in einem Interview (siehe weiterführende Links) erläutern, könnte ihre neue Entwicklung in der Lage sein, den 1976 vom Kodak-Entwickler Dr. Bryce E. Bayer ausgetüftelten und nach ihm benannten Bayer Pattern abzulösen, der inzwischen Stand der Technik in der digitalen Kameratechnik ist. Ihre neue Entwicklung stellt eine Annäherung an das Sehvermögen des menschlichen Auges dar: Während beim Bayer Pattern vorwiegend das RGB-Chrominanz-Signal verwertet und die Luminanz aus den Grünanteilen interpoliert wird, besitzt die neue Kodak-Filterstruktur zusätzlich 25 bis 50 Prozent (je nach Anordnungsschema) panchromatische, also Klarsichtfelder, die partiell das volle, Bilddemonstration der neuen Sensortechnologie  [Foto: Kodak] ungefilterte Luminanz-Signal auf den Sensor durchlassen und verwertbar machen (siehe Bild des neuen Kodak-Sensorfilters). Dadurch erhöht sich die Lichtempfindlichkeit um das Zwei- bis Vierfache, was einem Gewinn von einer bis zwei Blendenstufen entspräche und vor allem unter schlechten Lichtbedingungen noch zu rauscharmen Bilder führen könnte. Dadurch werde die Notwendigkeit, den Blitz auszulösen, nahezu eliminiert.

Die Technik könnte in Handys ihr erstes Einsatzgebiet finden, soll sich jedoch am Gesamtmarkt durchsetzen, hofft das Unternehmen. Da jedoch auch der Bildsensor selbst, die nachgeschaltete A/D-Wandlung sowie die Bildprozessoren für die neue Technologie angepasst werden müssen, sei nicht vor Anfang 2008 mit der Markteinführung der neuen Kodak-  Filter zu rechnen. Kodak plant sie auf zwei Arten zu vermarkten: zuerst in Eigenprodukten (beim ODM-Hersteller Flextronics) und danach via Lizenzvergabe auch bei anderen Kameraherstellern.

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