Die Wahl der Waffen

Kodak DCS Pro SLR wahlweise mit Canon- oder Nikon-Bajonett

2004-03-22 Die letzten Monat auf der PMA vorgestellte Kodak DCS Pro SLR/n wurde nun auf der CeBIT auch mit Canon EF-Wechselobjektivanschluss vorgestellt. In der Canon-Ausführung heißt die 14-Megapixel-Kamera mit Vollformat-Sensor DCS Pro SLR/c und ist somit die erste Kamera eines Fremdherstellers seit langem, die mit dem EF-Bajonett kompatibel ist.  (Yvan Boeres)

   Kodak DCS Pro SLR/c [Foto: Kodak]
 

Wer gedacht hatte, dass das kleine 'N' in der Produktbezeichnung DCS Pro SLR/n für "New" steht, wird mit Kodaks CeBIT-Ankündigung eines Besseren belehrt. Zwar ist die Kamera tatsächlich eine neue, verbesserte Ausführung der DCS Pro 14n, doch das Buchstabenkürzel im neuen Namen weist nicht auf den Generationswechsel, sondern auf die Familienzugehörigkeit hin. So finden an der DCS Pro SLR/n Objektive mit Nikon-F-kompatiblem Bajonettanschluss Verwendung; an der DCS Pro SLR/c kann man als logische Konsequenz Canon-Objektive bzw. Objektive mit EF-Bajonett montieren. Sowohl die n- als auch die c-Version der DCS Pro SLR kann man als Weiterentwicklung der DCS Pro14n bezeichnen, da man es weiterhin mit einer digitalen Spiegelreflexkamera mit 14-Megapixel-Vollformat-Sensor (CMOS-Bildwandler in Kleinbild- bzw. 24x36mm-Größe, d. h. ohne Brennweitenverlängerungsfaktor) und mit doppeltem Speicherkarten-Steckplatz (CF I oder II inkl. Microdrive plus SD-Card) zu tun hat. Änderungen gibt es lediglich im Herstellungsprozess des Sensors und allgemein in Form einer Generalüberholung der gesamten Kameraelektronik (u. a. einer Aufrüstung des Pufferspeichers auf 512 MByte). Dies führt zu einem erweiterten Lichtempfindlichkeitsstufenbereich (ISO 6 bis 1.600), einem – bei der n-Version – nach unten ausgedehnten Verschlusszeitenbereich auf maximal 60 Sekunden, doppelt so großen Serienbild-"Salven" (jetzt bis zu 19 Bilder in Folge) und einer Verbesserung der Akkulaufzeit. Letzteres ist vor allem der Implementierung eines neuen Schlummermodus zu verdanken, der die Kamera in den Schlaf schickt, wenn man zu lange keines der Bedienelemente betätigt hat.

Doch auch untereinander weisen die beiden neuen Modelle DCS Pro SLR/n und DCS Pro SLR/c neben dem Objektivanschluss Unterschiede auf. Zeigt zum Beispiel die DSC Pro SLR/n unverkennbar Nikon-typische Gesichtszüge, ist der Canon-EF-kompatible Ausführung anzusehen, dass Kodak wohl eine "Affäre" mit dem Fremdobjektiv- und Kamerahersteller Sigma hat. Sigma-typische Merkmale wie das "Bullauge" (eigentlich ein Infrarot-Empfänger) in Nähe der Objektiventriegelungstaste, die gummierten Knöpfe und der in einem Einstellrad eingefasste Auslöser verraten dies. Ob die DCS Pro SLR/c im stillen Einverständnis mit Canon gezeugt wurde oder ob da noch ein handfester Streit in diesem Dreierverhältnis bzw. rechtliche Konsequenzen bevorstehen, ist noch nicht klar, da Canon uns zu diesem Thema keine eindeutigen Angaben machen konnte. Ansonsten unterscheiden sich die DCS Pro SLR/n und die DCS Pro SLR/c vor allem in blitztypischen Funktionen und in anderen Ausstattungsmerkmalen (AF-Hilfslicht, IR-Fernauslösung, akustische Signale usw.) voneinander. Weitere Informationen und Details zu Funktion und Ausstattung der beiden DCS Pro SLR-Modelle sowie der DCS Pro14n finden die Leser dieser Meldung in den entsprechenden digitalkamera.de-Datenblättern sowie in früheren Meldungen. Während für die Nikon-Version schon ein offizieller Preis existiert (rund 5.500 EUR) und diese in den nächsten Tagen/Wochen in den Handel kommen müsste, bleibt man beim Preis der Canon-Version vorerst im Unwissen und muss sich noch bis Mai gedulden, bis diese Version erhältlich sein wird.

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