Echte Fotoabzüge von der Säule

KIS führt SB-Automat für chemische Fotoabzüge von Digitalfotos ein

2002-04-17 Der französische Fotolabor-Ausstatter und Hersteller von Foto-Automaten (Passbild-Kabinen u. ä.) KIS, Mitglied der internationalen Photo-Me-Gruppe, will demnächst Selbstbedienungs-Terminals zum Belichten von Digitalfotos auf konventionellem Fotopapier an verschiedensten Verkaufspunkten aufstellen.  (Yvan Boeres)


  
  
Wenn es nach der Vorstellung von KIS geht, könnte man bald am Flughafen, Bahnhof oder an anderen stark besuchten öffentlichen Plätzen einfach und bequem echte Fotoabzüge von digitalen Fotos bestellen und innerhalb von Minuten bekommen. Im Gegensatz zu ähnlichen Selbstbedienungs-Terminals von anderen Herstellern (z. B. Kodak oder Fujifilm) werden beim KIS-Terminal die Bilder nicht auf Thermosublimationspapier oder Thermo-Autochrome-Papier gedruckt, sondern auf echtem Fotopapier belichtet und in normaler Fotochemie entwickelt. So bekommt man noch vor Ort Bilder in gewohnter Fotolabor-Qualität. Das SB-Terminal, das ungefähr so groß ist wie eine Passbild-Kabine oder ein ausgewachsener Kühlschrank (ca. einen Meter lang, zwei Meter hoch und 84 cm tief), erinnert von der Bedienung stark an einen Geldautomaten. In einen Schlitz an der Geräteseite führt man eine Geld- bzw. Kreditkarte ein und folgt den Anweisungen auf dem 15 Zoll breiten Farbbildschirm. Während aber bei den meisten Geldautomaten die Eingaben über einen berührungsempfindlichen Bildschirm getätigt werden, erfolgt die Bedienung des KIS-Automaten über eine Rollkugel (Neudeutsch: Trackball) und über eine vandalensichere Stahltastatur (wie bei Geldüberweisungs-Automaten).

Gegen Vandalismus geschützt sind auch die Einschübe für die Speichermedien. Erst nachdem man die Geld-/Kreditkarte eingeführt, seine PIN eingegeben hat und den ersten Anweisungen gefolgt ist, öffnet sich – wie von Geisterhand bedient – eine Klappe über dem Bildschirm und gibt die Sicht auf die Steckplätze bzw. Laufwerke frei. Gefüttert werden kann der Automat mit CompactFlash- (Typ I und II), SmartMedia- und SD/MMC-Wechselspeicherkarten sowie mit Memory Sticks. Dazu gesellen sich ein Disketten- und ein CD-ROM-Laufwerk (evtl. auch DVD-Laufwerk). Es dürfte auch möglich sein, Bilder auf ein Online-Fotoalbum zu überspielen bzw. aus einem Online-Fotoalbum heraus auf dem Terminal belichten zu lassen oder größere Abzüge – wie Poster – nach Hause geliefert zu bekommen, da das Terminal über einen Internet-Anschluss verfügt (ISDN oder DSL). Wie dem auch sei: Anschließend wird man Schritt für Schritt durch den Bestellungsvorgang geführt. Die Bedienung gestaltet sich genauso einfach wie bei einem Geldautomaten und bietet trotzdem zahlreiche Möglichkeiten. So kann man nicht nur das Bildformat und die Anzahl der Abzüge auswählen, sondern auch den Bildausschnitt bestimmen, die Helligkeit und den Kontrast korrigieren sowie u. a. die Farbbalance ändern.

Innerhalb von Minuten nach Abschluss des Bestellvorgangs bekommt man bereits die ersten fertigen Abzüge. Der erste Abzug landet nach zwei Minuten und zehn Sekunden im Auffangbehälter an der linken Geräteseite; jeder weitere Abzug benötigt nur noch zwanzig Sekunden. Belichtet wird einheitlich auf 10 x 15 cm-Papier, allerdings kann man zwischen verschiedenen Formaten wählen: Entweder ganzseitig, gekachelt (vier Einzelbilder) oder als Index-Print. So einfach wie die Bedienung ist auch die Wartung der Maschine. Alles was diese benötigt, ist eine Steckdose (Verbrauch im Betrieb: 1.400 W) und gegebenenfalls ein Internet-Anschluss. Die Chemikalien befinden sich in leicht austauschbaren Patronen, das insgesamt 83 Meter lange Rollenpapier in Kassetten. Der als "Digital Portal" getaufte SB-Automat ist übrigens in Zusammenarbeit mit SanDisk entstanden und wird – zumindest in den USA (wo bereits einige Digital Portals im Dienst sind) – von einer gemeinsamen Joint-Venture-Firma (Digital Portal Inc.) hergestellt und vermarktet. Obwohl das Digital Portal bereits auf der Photokina 2000 und zuletzt auf der CeBIT 2002 dem Publikum vorgeführt wurde, geht die Einführung in Deutschland/Europa noch recht zögernd vor sich. Bei der Firma FOTOFIX, die in Deutschland für die Vermarktung des Digital Portals verantwortlich ist, rechnet man damit, dass in der zweiten Jahreshälfte erste Geräte in Betrieb genommen werden.

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