Zum Anfassen
"Hands on" Wacom Intuos5 touch M
2012-12-12 Das seit März 2012 erhältliche, berührungssensitive Tablett Intuos5 touch von Wacom zählt zur neuesten Generation der kombinierten Stift- und Multigesten-Tabletts des japanischen Unternehmens. Doch wie sieht der Einstieg in die Benutzung des Intuos5 touch aus? Wie sinnvoll sind Multitouch-Gesten auf einem Grafiktablett und können diese überhaupt künstlerisch sinnvoll eingesetzt werden oder eignet sich die Gestenerkennung eher für andere Anwendungen? Wir haben uns das Tablett ein wenig genauer angesehen und versuchen, diese Frage zu klären. (Harm-Diercks Gronewold)
Das Intuos5 touch gibt es in zwei Ausführungen, diese bezeichnet Wacom als M und L. Während das Intuos5 touch L mit einer aktiven Fläche von 325 x 203 mm aufwartet, weist das Intuos5 M nur eine aktive Fläche von 224 x 140 mm auf. Des Weiteren ist das Intuos5 auch ohne Touch-Funktion in der M-Variante erhältlich. Zu den Größen M und L gesellt sich noch die Größe S, welche eine aktive Fläche von 157 x 98 mm besitzt. Alle Tabletts besitzen einen druckempfindlichen Stift, der bis zu 2.048 Druckstufen erkennt und bis zu 200 Punkte pro Sekunde übertragen kann. Darüber hinaus überträgt der Stift auch den Neigungswinkel, so dass sich Pinselfunktionen verschiedener Bildbearbeitungs- und Malprogramme verwenden lassen. Die Intuos5 Versionen M und L besitzen insgesamt acht freibelegbare Funktionstasten (Express-Keys). Die S Version muss dagegen mit nur sechs dieser Tasten auskommen. In der Mitte der Expresstasten befindet sich ein ebenfa
lls kapazitives Scrollrad mit Auswahltaste in der Mitte. Statuslampen gibt es lediglich vier Stück, welche um das Scrollrad angeordnet sind. Ein wirklich gelungenes Ausstattungsmerkmal sind die beleuchteten Ecken des aktiven Bereichs.
Durch die Installation der Software hält ein Dienstprogramm Einzug auf den Rechner. Dieses Dienstprogramm erlaubt die anwendungsabhängige Programmierung der Funktionstasten. So kann man für jede nur erdenkliche Anwendung individuelle Funktionen auf die Funktionstasten legen. Damit sich der Anwender dennoch zurecht findet, blendet das Dienstprogramm die entsprechende Funktionsbezeichnung ein, wenn ein Finger auf die Funktionstaste gelegt wird. Das Scrollrad zwischen den Funktionstasten ist ebenfalls mit vier verschiedenen Funktionen programmierbar, welche durch die Auswahltaste in der Mitte des Scrollrades umgeschaltet werden. Natürlich kann das Tablett durch einfache Rotation um 180° auch für Linkshänder eingesetzt werden.
Zu der Stiftfunktion muss nicht viel geschrieben werden, da dies die Technologie ist, die Wacom über Jahrzehnte verfeinert und perfektioniert hat. Der mitgelieferte Stift des Intuos5 touch liegt ausgewogen in der Hand und bietet, wie bei den Intuos Stiften üblich, eine auswechselbare Spitze. Wacom liefert verschiedene Werkzeugspitzen mit, welche unterschiedliche haptische Eigenschaften besitzen. Diese befinden sich im auf schraubbaren Stifthalter, der auch ein kleines Werkzeug zum Wechseln der Werkzeugspitzen enthält. Zur Individualisierung und Markierung werden verschiedenfarbige Ringe mitgeliefert, die an dem Stift montiert werden können.
Die Touchfunktion des Tabletts besitzt die gleiche aktive Fläche wie die des Stifts. Das Tablett ist in der Lage, Mehrfingergesten zu interpretieren und umzusetzen. So können verschiedenste Befehle ausgeführt werden wie zum Beispiel drehen, vergrößern, Dateien öffnen und vieles mehr. Ferner lassen sich weitere Mehrfingergesten mit Funktionen belegen. Allerdings beschränken sich diese Funktionen aus von Wacom vorgefertigten Auswahlmöglichkeiten. Die Touchfunktion kann jederzeit per Funktionstaste deaktiviert werden. Die Verarbeitung des Intuos5 touch ist hochwertig und die Ausstattungsmerkmale üppig. Leider ist das Tablett von Haus aus nicht kabellos mit dem Computer zu verbinden. Doch Wacom bietet hier mit dem “Wireless Accesory Kit“ Abhilfe. Das Set beinhaltet einen Lithiumionen-Akku, der in das Akkufach des Tabletts eingelegt wird und per USB-Verbindung geladen wird. Darüber hinaus liegen dem Set der Sender für das Tablett und der Empfänger mit USB-Anschluss bei. Besonders durchdacht ist die Montage des Senders, dieser verschwindet nämlich, genau wie der Akku auch, unter einer Klappe auf der Tablett-Unterseite. Dort ist ebenfalls Stauraum für den kleinen USB-Empfänger, wenn dieser sicher verstaut werden soll.
Fazit Das Intuos5 touch ist ein hervorragend verarbeitetes professionelles Grafiktablett. Das durchdachte Design und die vielen sinnvollen Funktionen zeigen deutlich, dass Wacom nicht umsonst Marktführer in Sachen Stifttabletts ist und immer noch Verbesserungspotential in den eigenen Produkten findet. Einziger Kritikpunkt ist der wirklich etwas wackelige USB-Winkelstecker am Tablett selber. Unschlüssig kann man über die „Touch“-Funktionalität des Tabletts sein. Zwar erkennt das Tablett die Gesten sicher und Benutzer von Tablett-Computern werden mit dem
intuos5 touch sofort problemlos arbeiten können. Benutzer von herkömmlichen Rechnern müssen sich jedoch auf Einarbeitungszeit gefasst machen. Hat man sich erst einmal eingearbeitet, so eröffnet diese Funktionalität schnell ihr volles Potential. Das Intuos5 touch M ist für knapp 370 Euro im Fachhandel erhältlich. Die Tablett-Größen S und L für knappe 225 und 480 Euro. Kann man auf die berührungssensitive Steuerung verzichten, dann bietet Wacom das Intuos5 M für knappe 300 Euro an. Neben den Wireless Accesory Kit ist noch weiteres Zubehör für die Intuos5-Serie erhältlich