Olympus Europa auf Erfolgskurs

Genauso viel Umsatz mit digitalen wie mit analogen Kameras

2001-06-26 Auf eine erfreuliche Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr kann Olympus in Europa zurückblicken. Neben den bekannten analogen und digitalen Olympus Fotokameras trugen auch Mikroskope, Endoskope und Diagnostika mit zum Wachstum bei.  (Jan-Markus Rupprecht)

Werner Teuffel, Vorsitzender der Geschäftsführung Olympus Europa [Foto: Olympus]
  
  
 
Am vergangenen Mittwoch präsentierte Olympus Optical Co. (Europa) GmbH in Hamburg auf ihrer Bilanz-Pressekonferenz die Geschäftsentwicklung des vergangenen Geschäftsjahr 2000/2001, das im April endete. Die Entwicklung aller Geschäftsbereiche ist erfreulich stabil: Im fünften Jahr in Folge konnte ein zweistelliges Wachstum erzielt werden, zuletzt um 16,6 % auf 1,14 Milliarden Euro. Nicht nur die Umsatzentwicklung zeigte sich auf stabilem Kurs, auch die Gewinnentwicklung leistet sich keine Berg- und Talfahrt. "Das Wachstum haben wir uns nicht erkauft, sondern erarbeitet" kommentiert Olympus-Europa-Geschäftsführer Werner Teuffel den Geschäftsverlauf. Deshalb wächst auch der Personalstamm kontinuierlich. Ende vergangenen Jahres wurde deshalb ein weiteres Geschäftsgebäude in der Hamburger Wendenstraße eingeweiht.

Erfolgreich ist nicht nur der Bereich Fotografie/Digitalfotografie, den die meisten sofort mit Olympus assoziieren. Praktisch genauso wichtige Umsatz- und Margenträger sind die Bereiche Industrie- und Medizintechnik, in denen Olympus mit seinen Mikroskopen und seinen starren und flexiblen Endoskopen führend ist. Gerade weil die minimalinvasive Chirurgie eine immer größere Verbreitung erlangt, entwickeln sich Endoskope aus dem Hause Olympus zum Umsatzrenner. Gerade diese Produktgruppen steuerten im vergangenen Jahr einen erheblichen Teil zum Betriebergebnis bei, denn diese werden in Europa gefertigt und haben im weltweiten Vertrieb von dem fallenden Euro-Kurs eher profitiert. Die Consumer-Produkte (analoge und digitale Kameras sowie Diktiergeräte) müssen hingegen überwiegend bei der japanischen Muttergesellschaft eingekauft werden und hier drückte der schwache Euro im vergangenen Jahr die Margen. Sorgen bereitete in dieser Beziehung in der Vergangenheit das französische Tochterunternehmen, das in den Vorjahren als einziges rote Zahlen schrieb. Da der Fotomarkt in Frankreich fest in den Händen großer Retail-Ketten liegt, diktieren diese den Lieferanten die Preise und spielen konkurrierende Hersteller gegeneinander aus. Olympus hat sich entschiedenen, hier nicht mehr jeden Preiskampf mitzugehen und dadurch das "Schwarze Schaf" Olympus France S.A. im vergangenen Geschäftsjahr wieder auf den Weg der Tugend zurückgeführt.

Wichtigste Märkte für den Bereich Fotografie sind in Europa nach wie vor Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Spannend ist die Geschäftsentwicklung in Osteuropa, insbesondere Russland und der Ukraine, denn dieser Absatzmarkt für Fotoprodukte wächst und wächst und hier hat Russland mittlerweile Italien von Platz vier verdrängt. Auch diese Regionen hat Olympus längst für sich entdeckt, sieht von eigenen Niederlassungen in diesen Ländern jedoch vorläufig ab. Die Entwicklung geht dabei in allen Ländern eindeutig in Richtung Digitalfotografie. Zwar verkauft Olympus mengenmäßig noch deutlich mehr analoge Kameras, digitale Modelle sind jedoch teurer und machen bereits 50 % des wertmäßigen Umsatzes in der Fotosparte von Olympus aus. Teuffel glaubt zwar nicht an eine baldige komplette Ablösung der analogen Fotografie, sieht hier aber eine ähnliche Entwicklung wie bei der Compact Disk, die die Schallplatte schließlich auch weitgehend ersetzt hat. Um die digitale Fotografie größeren Käuferschichten zugänglich zu machen, setzt Olympus im neuen Geschäftsjahr erstmalig verstärkt auf den Einsteigerbereich mit preisgünstigen Digitalkameras unterhalb von 1.000 DM. In Sachen Wachstum möchte man so erfolgreich weitermachen wie bisher: zwischen 10 und 20 % Umsatzsteigerung strebt man in allen Geschäftsbereichen an.

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Jan-Markus Rupprecht

Jan-Markus Rupprecht, 59, fotografiert mit Digitalkameras seit 1995, zunächst beruflich für die Technische Dokumentation. Aus Begeisterung für die damals neue Technik gründete er 1997 digitalkamera.de, das Online-Portal zur Digitalfotografie, von dem er bis heute Chefredakteur und Herausgeber ist. 2013 startete er digitalEyes.de als weiteres Online-Magazin, das den Bogen der digitalen Bildaufzeichnung noch weiter spannt.