Spiegellose Systemkamera

Fujifilm stellt mit der X-E2 das Nachfolgemodell der X-E1 vor

2013-10-18 Mit der X-E2 bekommt die X-E1 als erstes Modell des X-Systems eine Nachfolgerin. Über 60 Punkte will Fujifilm insgesamt verbessert haben und hat dabei laut eigenen Angaben das Feedback zahlreicher Anwender eingehen lassen, um die größten Kritikpunkte auszumerzen. So verfügt sie nun über einen deutlich schnelleren Hybrid-Autofokus, einen verbesserten Sensor sowie einen größeren Bildschirm.  (Benjamin Kirchheim)

Die X-E2 verwendet (wie die X-E1) einen 16 Megapixel auflösenden X-Trans-CMOS-Sensor, der eine besonders hohe Bildqualität besitzt und ohne Tiefpassfilter auskommt, wodurch sich die sichtbare Auflösung erhöht. Allerdings kommt die zweite Generation mit integrierten Phasen-Autofokus-Messpunkten zum Einsatz. Das Hybrid-System aus Phasen- und Kontrastautofokus soll dank schnellerem EXR Prozessor II und verbesserten Algorithmen deutlich schneller arbeiten als noch bei der X-E1; eine Aussage, die wir nach einem ersten kurzen Hands-On bestätigen können. Die X-E2 fokussiert so schnell, wie man es von einer modernen spiegellosen Systemkamera erwartet. Der Autofokus reagiert nun besser auf horizontale Strukturen und arbeitet vor allem bei sehr dunklen und sehr hellen Lichtverhältnissen deutlich schneller. Nach CIPA-Standard will Fujifilm gar eine Autofokusgeschwindigkeit von 0,08 Sekunden mit dem 14 Millimeter XF-Objektiv gemessen haben, was ein neuer Rekord bei den spiegellosen Systemkameras wäre. Davon profitieren auch Serienbildaufnahmen mit AF-Tracking sowie die Fokusnachführung während einer Videoaufnahme. Aber auch die Einschaltzeit konnte Fujifilm auf 0,5 Sekunden verbessern. Dieselbe Zeit vergeht, bevor die X-E2 nach einer Aufnahme die nächste schießt und im Serienbildmodus werden sogar sieben Bilder pro Sekunde erreicht. Bei voller Auflösung sollen 28 Aufnahmen am Stück möglich sein. Die Schreibgeschwindigkeit auf die Speicherkarten (SD, SDHC und SDXC werden unterstützt) soll sich um den Faktor 1,8 verbessert haben.

Neu ist der integrierte Lens Modulation Optimizer (kurz LMO), der die Bildfehler der Fujinon-Objektive effektiv ausmerzen will. Dazu sollen nicht nur Randunschärfen, sondern auch Beugungunschärfen zählen. Für die Nutzung des LMO werden allerdings Firmwareupdates der Objektive nötig, die Fujifilm rechtzeitig zur Verfügung stellen will. Der LMO arbeitet nur kameraintern bei JPEG-Aufnahmen. Bei den Raw-Dateien, die nun übrigens mit 14 Bit gespeichert werden, wird der LMO nicht angewendet, auch nachträglich ist dies nicht mehr möglich, da die Funktion auf die Kamera selbst beschränkt ist. Wer möchte, kann den LMO aber auch für JPEG abschalten. Die manuelle Fokussierung wird nicht nur durch eine verbesserte Fokuslupe und Fokus-Peaking unterstützt, sondern auch einen digitalen Schnittbildindikator hat Fujifilm integriert. Dieser nimmt sich die Phasen-Fokusmesspunkte des Sensors zur Hilfe, im mittleren Bereich des Bildschirms oder Suchers werden die Strukturen dann, je nachdem, ob sie scharf oder unscharf sind, durchgehend oder in Streifen nach Links und Rechts verschoben angezeigt, ganz so wie man es von einem klassischen analogen Sucher mit Schnittbildindikator kennt. Ebenfalls neu: Eine Gesichtserkennung beim Autofokus sowie der Bildwiedergabe.

Die X-E2 verfügt wie ihre Vorgängerin über einen 2,36 Millionen Bildpunkte auflösenden OLED-Sucher sowie in integriertes Blitzgerät und einen TTL-Blitzschuh. Der Sucher arbeitet aber inbesondere bei dunklen Lichtverhältnissen durch eine von 20 auf 50 Bilder pro Sekunde erhöhte Bildrate nun ruckelfreier. Der rückwärtige Bildschirm ist zwar weiterhin fest verbaut, d. h. nicht beweglich, aber in der Diagonale auf 7,6 Zentimeter angewachsen und besitzt eine feine Auflösung von 1,04 Millionen Bildpunkten. Ebenfalls praktisch ist das 3:2-Seitenverhältnis, da dies demselben Seitenverhältnis wie beim Sensor entspricht, wird der Platz effektiv ausgenutzt. Neu ist das integrierte WLAN-Modul, dass eine kabellose Übertragung der aufgenommenen Fotos und Videos auf einen PC, ein Tablet oder ein Smartphone erlaubt. Die kabellose Steuerung der Kamera via WLAN ist jedoch bei Fujifilm weiterhin nicht möglich. Apropos Video: Auch diese Funktion hat Fujifilm aufgebohrt. Full-HD-Filme werden nun mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde aufgenommen und mit 36 Mbit pro Sekunde in besonders hoher Qualität gespeichert. Die Analogfilm-Simulationsmodi lassen sich sowohl bei Fotos als auch bei Videos anwenden. Außerdem stehen Filtereffekte für die Schwarzweißfotografie zur Verfügung, etwa ein Grün- oder ein Rotfilter. Des Weiteren verfügt die X-E2 über Bildeffekte wie Miniatur, Lochkamera oder Weichzeichner sowie eine Mehrfachbelichtungsfunktion. Ebenfalls neu ist die Belichtungsvorschau mitsamt Livehistogramm bei manueller Belichtung.

Ab Mitte November 2013 soll die Fujifilm X-E2 in Schwarz oder Silber-Schwarz zu einem Preis von knapp 900 EUR ohne Objektiv erhältlich sein. Das Set mit dem F2,8-4 lichtstarken 18-55mm XF-Objektiv soll knapp 1.300 EUR kosten.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.