Große Zooms im Kompakt- sowie im Bridgeformat

Fujifilm kündigt FinePix F850EXR, F900EXR, S4800 und S6800 an

2013-01-31 Fujifilm kündigt gleich vier Digitalkameras an, die allesamt mit mindestens 20-fachem optischen Zoom der Superzoomklasse angehören. Die beiden Modelle F850EXR und F900EXR verpacken das große Zoom jedoch im kompakten Gehäuse, während die S4800 und S6800 eher im Superzoom-Bridgeformat daher kommen. Technische Highlights bietet insbesondere die F900EXR mit ihrem neuen rückwärtig belichteten EXR CMOS II Sensor und integrierten Phasen-Autofokussensoren, die das Scharfstellen unter optimalen Bedingungen in nur 0,05 Sekunden ermöglichen sollen. Das ist schneller als die Auslöseverzögerung so mancher DSLR.  (Benjamin Kirchheim)

Fujifilm FinePix F900EXR [Foto: Fujifilm]Der 1/2 Zoll große CMOS-Sensor der FinePix F900EXR fängt dank des rückwärtig belichteten Aufbaus mehr Licht ein, da pro Pixel eine größere aktive Fläche zur Verfügung steht. Die besondere Sensorstruktur ermöglicht es zudem, die Pixel unterschiedlich zu belichten oder zwecks Vergrößerung der Lichtempfindlichkeit benachbarte Pixel zusammen zu schalten. So kann die F900EXR je nach Erfordernissen 16 Megapixel auflösende Fotos mit vielen Details aufnehmen oder aber in acht Megapixel Auflösung Fotos mit wahlweise geringerem Rauschen oder erhöhtem Dynamikumfang. Der Anwender kann selbst entscheiden, welchen dieser drei Modi er verwendet oder aber er überlässt die Wahl der intelligenten Kamera-Automatik, die anhand einer Motivanalyse entscheidet, welcher Modus das Motiv am besten einfangen kann. Auch das richtige Motivprogramm stellt die F900EXR anhand dieser blitzschnellen Analyse ein. Der Bildprozessor EXR II besitzt gegenüber dem Vorgängermodell die doppelte Rechenleistung, was der Geschwindigkeit der Kamera und der Bildqualität zugutekommt. Eine weitere Besondersheit ist Fujifilm FinePix F900EXR [Foto: Fujifilm]der Hybrid-Autofokus. Je nach Situation kann die Kamera zwischen Kontrast- und Phasen-Autofokus umschalten. Für letzteren werden bestimmte Pixel dazu herangezogen, die Phasendifferenz zu berechnen, so dass die Kamera genau weiß, wohin und wie weit sie den Fokus verschieben muss. Dadurch werden weniger Messungen als beim Kontrastautofokus benötigt, der sich quasi blind per Versuch und Fehler an die richtige Fokusposition herantasten muss. Unter optimalen Bedingungen soll der Phasenautofokus laut Fujifilm das Scharfstellen in nur 0,05 Sekunden ermöglichen.

Auch bei anderen Werten profitiert die F900EXR von der hohen Leistung des Prozessors. In 1,1 Sekunden soll sie einsatzbereit sein, das Intervall zwischen zwei Aufnahmen soll 0,5 Sekunden kurz sein und Serienbilder nimmt sie bei voller Auflösung mit einer Rate von elf Bildern pro Sekunde auf – allerdings reicht der Puffer für nur fünf Bilder. Das Objektiv zoomt optisch 20-fach von umgerechnet 25 bis 500 Millimeter Brennweite. Um vor allem in Telebrennweite Fujifilm FinePix F900EXR [Foto: Fujifilm]Verwackelungen zu mindern, ist der CMOS-Sensor der 900EXR beweglich gelagert, wodurch er Verwacklungen ausgleichen kann. Videos nimmt die FinePix in Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln mit 60 Bildern pro Sekunde auf. Das eingebaute Stereomikrofon sorgt für die Tonaufzeichnung, während der Phasen-Autofokus die Schärfe nachführt. Die automatische Szenenerkennung, die 108 verschiedene Motive unterscheidet, ist übrigens nicht auf Fotos geschränkt, sondern kommt auch bei Videoaufnahmen zum Einsatz. Des Weiteren bietet die F900EXR kreative Filtereffekte, eine Mehrfachbelichtungsfunktion, einen Schwenkpanoramamodus, manuelle Belichtungseinstellungen und speichert auf Wunsch im Raw-Format.

Der rückwärtige Drei-Zoll-Bildschirm (7,6 Zentimeter Diagonale) kann sich mit seinen 920.000 Fujifilm FinePix F900EXR [Foto: Fujifilm]Bildpunkten Auflösung ebenfalls sehen lassen. Ein Sonnenlicht-Modus soll die Ablesbarkeit auch in besonders hellen Umgebungen gewährleisten. Die letzte Besonderheit der F900EXR ist das eingebaute WLAN-Modul, das Aufnahmen kabellose auf Smartphones und Tablet-PCs mittels des Standardprotokolls "Wireless Image Transfer" überträgt. Neu ist die Option, Bilder auch auf PCs zu übertragen, wofür zunächst eine spezielle Software von Fujifilm installiert werden muss. Eine Möglichkeit zur Fernsteuerung der Kamera mittels Remote-App bietet Fujifilm aber weiterhin nicht an, auch die direkte Übertragung von Fotos ins Internet beispielsweise in soziale Netzwerke beherrscht sie nicht. Ab Mitte April 2013 soll die Fujifilm FinePix F900EXR in den Farben Schwarz, Rot und Champagner für ca. 350 EUR im Handel erhältlich sein.

Fujifilm FinePix F850EXR [Foto: Fujifilm]Die Fujifilm FinePix F850EXR ähnelt ihrer großen Schwester im Prinzip sehr, wurde aber in einigen Punkten technisch abgespeckt. Der Sensor beispielsweise verzichtet auf den Phasen-Autofokus. Dennoch kann man nicht behaupten, dass die F850 mit einer minimalen Fokussierzeit von 0,21 Sekunden langsam wäre. Denn immerhin kommt auch bei ihr der leistungsstarke EXR Prozessor II zum Einsatz. Der EXR-CMOS-Sensor verwendet ebenfalls BSI-Technologie, löst 16 Megapixel auf und bietet die EXR-Modi samt Automatik, um wahlweise hochauflösende Fotos oder acht Megapixel auflösende mit geringem Rauschen oder hoher Dynamik anzufertigen. Die Serienbildgeschwindigkeit erreicht neun Bilder pro Sekunde, allerdings auch hier nur für fünf Bilder in Folge. Das optische 20-fach-Zoom decken einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 25 bis 500 Millimeter ab, der Bildsensor ist zur Bildstabilisierung beweglich gelagert. Videos nimmt die F850EXR ebenfalls in Full-HD-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde mitsamt Stereoton auf. Kreative Bildeffekte, Mehrfachbelichtung, Fujifilm FinePix S6800 [Foto: Fujifilm]Schwenkpanorama sowie manuelle Einstellmöglichkeiten gehören ebenfalls zum Ausstattungsumfang. Der rückwärtige Drei-Zoll-Bildschirm bietet wie bei der F900EXR 920.000 Bildpunkte Auflösung sowie einen Sonnenlicht-Modus. Ab Mitte April 2013 soll die Fujifilm FinePix F850EXR zu einem Preis von knapp 280 EUR in den Farben Schwarz, Weiß und Rot erhältlich sein.

Während die F-Serie eher kompakt und edel sowie technisch auf dem allerneuesten Stand ist, richtet sich die S-Serie mit bewährter Technik und etwas günstigeren Preisen an preisbewusste Kunden, die sich ein großes, griffiges Gehäuse wünschen. Die FinePix S6800 bietet ein optisches 30-fach-Zoom von umgerechnet 24-720 Millimeter Brennweite. Eine zusätzliche Zoomtaste am Objektiv bietet mit drei Einstellgeschwindigkeiten eine besonders präzise Brennweitenverstellung. Eine Bildstabilisierung wird über den beweglich gelagerten Bildsensor realisiert. Auf EXR-Technologie muss man bei der S6800 verzichten, in ihr kommt ein 1/2,3 Zoll kleiner BSI-CMOS-Sensor zum Fujifilm FinePix S6800 [Foto: Fujifilm]Einsatz, der 16 Megapixel auflöst. Der Autofokus soll laut Fujifilm 0,3 Sekunden schnell sein. Die Serienbildfunktion braucht sich mit acht Bildern pro Sekunde nicht hinter der F-Serie zu verstecken, mit zehn Bildern in Folge wird diese sogar übertrumpft. Videos zeichnet die S6800 in Full-HD-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde mit Stereoton auf, bei verringerter Auflösung erlaubt sie Zeitlupenaufnahmen mit 480 Bildern pro Sekunde. Der rückwärtige Drei-Zoll-Bildschirm löst 460.000 Bildpunkte auf. Neben einer Automatik und Motivprogrammen bietet die S6800 auch manuelle Einstellmöglichkeiten, eine Schwenkpanoramafunktion gehört ebenfalls zur Ausstattung. Die Energieversorgung erfolgt mit vier AA Batterien, was eine praktisch weltweite Versorgung mit Ersatzbatterien garantiert. Für knapp 230 EUR soll die Fujifilm FinePix S6800 ab Mitte April 2013 in Schwarz erhältlich sein.

Für Kunden mit noch größeren Preisbewusstsein, die aber einen großen Zoomumfang wünschen, bietet Fujifilm die FinePix S4800 an. Sie besitzt Fujifilm FinePix S4800 [Foto: Fujifilm]ebenfalls ein optisches 30-fach-Zoom von umgerechnet 24-720 Millimeter, allerdings ohne zusätzliche seitliche Zoomwippe. Die Bildstabilisierung realisiert der beweglich gelagerten Sensor. Hierbei handelt es sich um einen 1/2,3 Zoll kleinen CCD-Chip mit 16 Megapixeln Auflösung. CCD bedeutet langsameres Auslesen, auf eine schnelle Serienbildfunktion muss der Käufer also verzichten. Dennoch soll der Autofokus laut Fujifilm 0,3 Sekunden schnell sein. Der Videomodus erreicht eine maximale Auflösung von 1.280 x 720 Pixel bei 30 Bildern pro Sekunde. Neben dem SR-Auto-Modus, der selbstständig eine von sechs Motivprogrammen durch eine Erkennung einstellt, bietet die S4800 auch manuelle Einstellmöglichkeiten. Für die Energieversorgung sind vier AA-Zellen zuständig, man ist also genauso flexibel wie mit der S6800. Der rückwärtige Bildschirm besitzt eine Diagonale von drei Zoll beziehungsweise 7,6 Zentimeter, bietet aber nur 230.000 Bildpunkte Auflösung. Ab Mitte April 2013 ist die Fujifilm FinePix S4800 in Schwarz zu einem Preis von knapp 180 EUR erhältlich.


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Benjamin Kirchheim

Benjamin Kirchheim, 46, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.