Lichtstarkes Ultraweitwinkel und lichtstarkes Tele samt Telekonverter
Fujifilm XF 8-16 mm F2.8, XF 200 mm F2 und neue Roadmap angekündigt
2018-07-20 Nur einen Tag nach der neuen Kompaktkamera XF10 kündigt Fujifilm mit dem XF 8-16 mm F2.8 R LM WR und dem XF 200 mm F2 R LM OIS WR gleich zwei neue Objektive samt passendem Telekonverter XF1.4X TC F2 WR für das Teleobjektiv an. Zudem präsentiert Fujifilm eine neue Roadmap mit den drei Objektiven XF 16-80 mm F4 R OIS WR und XF 16 mm F2.8 R WR, beide für 2019 sowie dem XF 33 mm F1 R WR für 2020. (Benjamin Kirchheim)
Das Fujifilm XF 8-16 mm F2.8 R LM WR deckt bei einer hohen durchgehenden Lichtstärke von F2,8 einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 12-24 mm ab. [Foto: Fujifilm]
Das Fujifilm XF 8-16 mm F2.8 R LM WR verfügt über einen Spritzwasser- und Staubschutz, die Streulichtblende ist integraler Bestandteil der robusten Konstruktion. [Foto: Fujifilm]
Die beiden neuen Objektive waren schon auf früheren Roadmaps zu finden, werden nun aber konkret. Das XF 8-16 mm F2.8 R LM WR ist ein Ultraweitwinkelzoom mit einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 12-24 mm und einer hohen Lichtstärke von F2,8 und ergänzt das XF 16-55 mm F2.8 ideal nach unten. Fujifilm verspricht eine hohe Bildqualität mit exzellenter Schärfe über den gesamten Zoombereich von der Bildmitte bis zum Bildrand. Als bevorzugte Motivwelten sieht Fujifilm die Landschafts- und Architekturfotografie, Innenaufnahmen in Restaurants und Hotels sowie Nachtaufnahmen für die Astrofotografie.
Dank des Spritzwasser- und Staubschutzes soll sich das 8-16mm auch bei widrigen äußeren Bedingungen einsetzen lassen. Der optische Aufbau besteht aus 20 Elementen, die in 13 Gruppen angeordnet sind. Darunter befinden sich vier asphärische Linsen, drei Super-ED-Linsen und drei ED-Linsen, was den konstruktiven Aufwand zur Reduktion optischer Fehler unterstreicht. Dies soll chromatische Aberrationen und die Verzeichnung auf ein Minimum reduzieren und dabei für eine hohe Auflösung bis in die Bildecken sorgen. Reflexionen und Geisterbilder will Fujifilm mit einer doppelten Nano-Gi-Beschichtung auf den Rückseiten der beiden vordersten Linsenelemente begegnen.
Der Autofokus des XF 8-16 mm F2.8 R LM WR arbeitet mit Linearmotoren, die für eine schnelle interne Fokussierung sorgen sollen. Neben dem Spritzwasser- und Staubschutz mittels elf Dichtungen ist das Objektiv auch kälteresistent bis minus zehn Grad Celsius, zudem lässt sich die Frontlinse dank der schmutzabweisenden Fluorvergütung einfach reinigen. Die Streulichtblende ist beim XF 8-16 mm integraler Bestandteil der Objektivkonstruktion, die gewölbte Frontlinse erlaubt zudem kein Filtergewinde, auch beim Frontdeckel handelt es sich um eine entsprechende Spezialkonstruktion, um an der Streulichtblende zu halten. Ab Ende November 2018 soll das Fujifilm XF 8-16 mm F2.8 R LM WR zu einem Preis von knapp 2.000 Euro erhältlich sein.
Das Fujifilm XF 200 mm F2 R LM OIS WR verfügt über eine Arca-Swiss-kompatible Stativschelle. [Foto: Fujifilm]
Das Fujifilm XF 200 mm F2 R LM OIS WR bietet bei einer hohen Lichtstärke von F2 eine kleinbildäquivalenten Brennweite von 305 mm. Für ein schönes Bokeh sorgen neun abgerundete Blendenlamellen. [Foto: Fujifilm]
Extra passend zum 200er gehört der Teleconverter Fujifilm XF1.4X TC F2 WR zum Lieferumfang. Die kleinbildäquivalente Brennweite wird bei einer Lichtstärke von F2,8 auf 427 Millimeter erhöht. [Foto: Fujifilm]
Wer das schon teuer findet, sollte sich den dreimal so hohen Preis des neuen Fujifilm XF 200 mm F2 R LM OIS WR lieber nicht anschauen. Das im Kleinbildäquivalent 305mm-Tele ist ein lichtstarkes Spezialobjektiv für Profianwendungen oder sehr ambitionierte Hobbyfotografen. Sieht man das Objektiv ohne Größenbezug, wirkt es gar nicht so groß, doch es ist mit einem Durchmesser von zwölf Zentimetern und einer Länge von über 20 Zentimetern sowie einem Gewicht von mehr als 2,2 Kilogramm ein echter Klopper. "Schuld" daran sind neben der hohen Lichtstärke das robuste, gegen Spritzwasser und Staub geschützte Gehäuse sowie die 19 Linsen, die in 14 Gruppen angeordnet sind. Zwei ED-Linsen sowie eine Super-ED-Linse sollen chromatische Aberrationen reduzieren. Es handelt sich um teure Linsen mit besonders großen Durchmesser, die sehr weit vorne in der Konstruktion sitzen.
Für die schnelle Fokussierung sorgen auch hier Linearmotoren, wobei ein Fokusbegrenzer auf Wunsch die Naheinstellgrenze von 1,8 auf fünf Meter erhöht. Zudem verfügt das Objektiv über eine Fokus-Preset-Funktion, bei der auf Tastendruck eine voreingestellte Entfernung angefahren wird. Das Kameragehäuse benötigt dafür eine aktuelle Firmware. Für die Bildstabilisierung sorgt eine beweglich gelagerte Linsengruppe, bis zu fünf Blendenstufen längere Belichtungszeiten sollen damit möglich sein. Für ein schönes Bokeh sorgen sie neun abgerundeten Blendenlamellen.
An der Fujifilm X-H1 inklusive Batteriegriff zeigt sich die Größe des silbermatten XF 200 mm F2 R LM OIS WR. Die Steulichtblende ist dank des Fujifilm-grünen Rings unerkennbar. [Foto: Fujifilm]
Obwohl Fujifilm bereits einen 1,4-fachen Telekonverter im Angebot hat, wurde extra für das XF 200 mm F2 R LM OIS WR ein neuer, speziell angepasster konstruiert, der die kleinbildäquivalente Brennweite auf 427 Millimeter erhöht, die Lichtstärke jedoch auf F2,8 reduziert. Die Konstruktion auf sieben Elementen in vier Gruppen soll die Bildqualität nicht beeinträchtigen. Außerdem ist der Konverter wie das Objektiv gegen Kälte, Staub und Spritzwasser geschützt.
Ab Ende Oktober 2018 soll das Fujifilm XF 200 mm F2 R LM OIS WR zu einem Preis von knapp 6.000 Euro erhältlich sein. Es besitzt als Wärmeschutz eine silbermatte Lackierung. Zum Lieferumfang gehört eine Arca-Swiss-kompatible Stativschelle, die zudem über ein 1/4- sowie ein 3/8-Zoll-Stativgewinde verfügt. Auch der passende Telekonverter XF1.4X TC F2 WR gehört zum Lieferumfang.
Neben den neuen Objektiven präsentiert Fujifilm auch eine aktualisierte Roadmap. Im kommenden Jahr 2019 können wir mit dem Standardzoom XF 16-80 mm F4 R OIS WR (24-120 mm im Kleinbildäquivalent) sowie der Weitwinkel-Festbrennweite XF 16 mm F2.8 R WR (24 mm KB) rechnen, 2020 soll das ultralichtstarke Normalobjektiv XF 33 mm F1 R WR (50 mm KB) folgen. Des Weiteren nimmt Fujifilm ab September 2018 eine neue Fabrik für XF- und GFX-Objektive in Vietnam in Betrieb, deren Produktionskapazitäten Schritt für Schritt bis 2020 erhöht werden sollen, sodass am Ende eine gegenüber heute um 70 Prozent gesteigerte Produktionskapazität zur Verfügung stehen soll. Damit kommt Fujifilm dem wachsenden Erfolg und der entsprechend steigenden Objektivnachfrage nach.